Keine Kinder

Wie in früheren Beiträgen schon erwähnt habe ich bei der GaOP Proben entnehmen lassen, um später mit meiner Freundin leibliche Kinder bekommen zu können. Da nach deutschem Gesetz homosexuelle keine Kinder adoptieren dürfen und auch keine künstliche Befruchtung annehmen dürfen wäre dies die einzig legale Lösung gewesen. Alternativ gibt es natürlich die künstliche Befruchtung von unbekanntem Spender im Ausland oder dass sich meine Freundin einfach so „ein Kind machen lässt“. Dabei bin ich aber immer außen vor, da ich mit dem Kind nichts biologisches gemein hätte.

Nun wurde mir vom Labor allerdings bestätigt, dass die Proben allesamt nicht benutzbar sind. Es waren keine Spermien vorhanden, die für eine künstliche Befruchtung geeignet gewesen wären. Somit bin ich nun raus. Es wird keine leiblichen Kinder geben.

Ich hatte mich schon damit abgefunden, als mir im Krankenhaus bereits gesagt wurde, dass die ersten Tests negativ ausgefallen seien. Mich macht aber wütend, dass meine Ärztin gemeint hat, die Probe abzugeben würde bei der OP völlig ausreichen, Ich müsse nicht vorher schon was einfrieren lassen, aber mir gleichzeitig Androcur verschreibt. Auf dem Beipackzettel steht zwar was von dauerhafter Unfruchtbarkeit aber das bezieht sich doch immer aus den regulären Akt. Nicht darauf, das aus deinen Hoden auch nichts mehr zu holen sein wird.

Ich weiß noch nicht wie ich mit dieser Fremdverschuldung umgehen soll.

4 Kommentare
  1. Martina
    Martina sagte:

    Öhm, jain. Auch wenn ich Deine Enttäuschung voll verstehe hat das weder mit Androcur allein noch mit dem Akt an sich zu tun. Die Produktion vom luteinizing hormone (LH) im Gehirn ist abhängig von der Steroidhormon-Konzentration im Blut (egal ob E2 oder T). Ist genug vorhanden, wird kein LH ausgeschüttet. LH löst in den Gonaden die Produktion des jeweiligen, körperabhängigen Sexualhormons aus (in Deinem Fall Testosteron (T)). Ohne LH, keine T Produktion. Ohne Testosteron, aber auch keine Spermienproduktion mehr. Es ist also egal, ob man Androcur nimmt oder nur ein anderes Steroidhormon (Östrogen (E2)) zuführt – die Spermienproduktion kommt zum Erliegen. Zwar enthalten die Nebenhoden zunächst noch einen Vorrat, aber dieser hält nicht ewig. Hält diese Zustand länger an, werden die Hoden atrophisch, also mehr oder weniger tot. Die Unfruchtbarkeit ist also absolut, nicht nur auf den Geschlechtsakt bezogen.
    Der Fehler lag daher in der Annahme, man könne bei der OP noch etwas holen. Denn bei der langen Zeit, die man in Deutschland aufgrund der vielen menschenrechtsverletzenden Prozeduren bis zur OP braucht, dürften bei den Meisten die Hoden unbrauchbar sein. Bei einer zeitnahen OP wäre das natürlich was anderes.

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    • Martina
      Martina sagte:

      Ach, ich musste schon wieder klugscheißen…es ist schlimm mit mir…
      Tut mir so leid für Dich, ich weiß, wie sehr Du gerne Kinder wolltest. 🙁

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  2. Nina
    Nina sagte:

    Das tut mir sehr Leid für dich! Du wirst jetzt natürlich aggressiv und frustriert sein, aber ich hoffe dass du schnell damit klar kommt, weil du leider, leider nichts mehr daran ändern kannst 🙁

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  3. MrXler
    MrXler sagte:

    Die Wissenschaft der nahen Zukunft kennt Wege und Lösungen für dieses Problem: Ich würde vorschlagen, dass du einfach – solange bei der Geburt deiner Kinder dir dein Alter ersteinmal irrelevant ist – abwartest, bis die vielen theoretisch vorhandenen (und unter guten Forschungsgeldern praktisch sogar ausprobierten) Techniken zur Erzeugung künstlicher, aber genetisch eigener Samenzellen „krankenhausreif“ sind. 🙂

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