über mein Leben

Juli 2005

Jeanette verließ mich und blieb verschwunden. Keinerlei Gefühle regten sich noch für das Dasein als Frau. Ich hielt das wieder für eine Phase die ich durchmache aber Jeanette blieb verschollen.

Anfang 2005

Nachdem ich mich weitestgehend bei allen mir wichtigen Personen geoutet habe, hatte ich Anfang 2005 meinen zweiten Psychologentermin.

mein großes (ungewolltes) Outing

Zu der Zeit habe ich bei einem der grossen häuslichen Pflegedienste gearbeitet. Mein Klient war gleichzeitig meine Ex-Freundin, die mich bisher immer stark unterstütz hatte. Wir wohnten auch noch zusammen, als WG.

Einer der anderen Mitarbeiter die sich mit mir gearbeitet haben, hatte bekannte aus der homo- und Trans-Szene. Er hat durch Zufall mein Profil in einer der Trans-Communities gefunden. Damals war mein Styling noch nicht so gut und wenn man mein Gesicht kennt, war ich recht leicht zu erkennen. Er erkannte mich also und fragte einen anderen Kollegen mit dem ich privat auch ab und zu was unternommen hatte, ob er darüber was weiss. Damit machte das Gerücht seine Runde und erreichte schliesslich die Geschäftsleitung und die Teamleiter. Auf dem Weg wurden allerdings die Informationen völlig aus dem Zusammenhang gerissen.

Die Geschäftsleitung beorderte mich nichts ahnend zu einer Unterredung. Die Teamleitung war sich zu feige und setzte mich statt dessen mit einen untergeordneten Mitarbeiter zusammen, der mir nahe legte doch sofort meine Pornographischen Bilder von den Wänden der Wohnung zu nehmen. Völlig vor den Kopf gestossen und verdutzt hörte ich mir weitere total unbegründete Anschuldigungen an. Nach einiger Zeit, leugnen brachte hier nichts mehr, erklärte ich mich, warum das alles und das es für die Firma absolut nichts zu befürchten gibt. Die einzigen Bilder von mir sind die im Internet und zuhause lauf ich auch nur in meinen privaten Räumen als Jeanette herum.

Wieder zuhause, ich hatte mich schon wieder deutlich besser gefangen, erzählte ich meiner Mitbewohnerin von der Aktion. Sie zeigte sich empört und meinte jetzt erst recht. Einen besseren Zeitpunkt kann es nicht geben.

Bei der nächsten Teamsitzung in unserer gemeinsamen Wohnung baten wir nach dem üblichen Ablauf die Kollegen noch zu bleiben und dort erklärte ich mich vor 12 weiblichen und 2 männlichen Kollegen. Die gesamte Story mit der Sitzung bei der Teamleitung brachte ich vor. Dort fand ich dann auch heraus welche Kollege mich gefunden hatte und wie das ganze seinen lauf nahm. Was die Kollegen wirklich dachten kann ich nicht wissen aber ich fand durch die Bank positiven Zuspruch und offene Feindseligkeit gegen die Teamleitung. Alle meinten ich solle jetzt erst recht mein Leben so leben wie ich es für richtig halte. Heute weiss ich das ich mich bei der Teamleitung falsch verhalten habe. Ich hätte nicht klein bei gebe sollen. Ich hätte alle Gerüchte richtig stellen müssen aber die Firma hat mir nun weiss Gott nicht vor zu schreiben wie ich mich (in meinen eigenen Räumen) zu verhalten habe. Erst recht nicht wenn meine WG-Partnerin nichts dagegen hat. Andererseits haben bei uns Zivis gearbeitet, die zu jung sind um das zu verstehen und es sich um deren Arbeitsplatz handelt. Ein nicht ganz einfach zu lösendes Dilemma.

Nach einigen Wochen hatte sich aber wieder alles normalisiert und von der Geschäftsleitung habe ich dies bezüglich nichts mehr gehört, aber offene Feindseligkeit und jede Möglichkeit mir zu schaden wurde genutzt. Man wollte mich ganz offensichtlich raus ekeln. Das ganze endete erst als meine WG-Partnerin weg gezogen ist und wir getrennte Wege gingen, und ich mich selbstständig machte.

Herbst 2004

Ich wurde quasi zum grosses Outing bei meinem Arbeitgeber und Arbeitskollegen gezwungen, da ich von Arbeitskollegen geoutet wurde. Es ist mit eine der unerfreulichsten und ungewöhnlichsten Situationen die ich zu meistern hatte.

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Sommer 2004

Im Sommer 2004 hatte ich meinen ersten Psychologentermin.

Februar 2003

Auf der GCP (Gender Change Party) in Köln war ich dann zum ersten mal offiziell als Jeanette in der Öffentlichkeit unterwegs. Anfängliche Schüchternheit verflog schnell und in der Gruppe unterwegs zu sein hilft sehr das Selbstvertrauen aufzubauen. Restaurant-, Disko- sowie Kneipenbesuche sind total entspannt verlaufen.

April 2002

Nach dem gemeinsamen Umzug meiner Freundin und mir nach Mannheim haben wir uns getrennt. Wir wohnten aber weiterhin zusammen in einer Wohngemeinschaft. Sie hat mich bis zu meinem Auszug aus der WG immer unterstützt und geholfen mein wahres Ich zu fördern.

August 2001

Ich fühle mich immer wohler, wenn ich in die Weibliche Rolle schlüpfe. Leider kann ich das nur begrenzt ausleben. Es entstehen die ersten Fotos von Jeanette. Diese Fotos gehen mit der ersten Version dieser Webseite am 25. August 2001 online.

mein erstes (kleines) Outing

Meine ersten Outings

Outing bei der Freundin

An mein erstes Outing kann ich mich nicht mehr so gut erinnern. Nach dem ich mit meiner Freundin etwa 9 Monate zusammen war und inzwischen auch schon 3 Monate bei ihr wohnten, konnte ich Jeanette nicht länger unterdrücken. An einem langen Gesprächsabend habe ich dann von einer anderen Frau erzählt, die ein fester Bestandteil meines Lebens ist. Aber es handelt sich nicht um eine reale physische Person sondern nur um einen Teil von mir selbst. Meine Freundin zeigte sich recht Aufgeschlossen und am Nächsten Tag gingen wir zusammen los, Make-up für mich zu kaufen. Sie unterstütz mich noch heute und spielte in meinem grossen Outing eine Zentrale Rolle.

Später erzählte Sie mir aber doch, dass sie sehr geschockt war und massiv an sich selbst gezweifelt hatte. Mit diesem möglichen Umstand sollte man sich wohl auch auseinander setzen, auch wenn auf den ersten Blick kein Bedarf zu bestehen scheint.

Outing bei der Familie

Bei meiner Mutter war das Ganze nicht ganz so einfach. Allerdings hatte sie schon früher mitbekommen, dass ich mich für Frauen-Kleidung besonders interessierte, da ich mir des öfteren ohne zu fragen das Eine oder Andere von ihr ausborgte, bevor ich selber anfing mir die Klamotten selber zu kaufen. Ich erzählte also das da noch mehr ist. Meine Mutter ist zwar sehr Weltoffen aber wenn es den eigenen Sohn betrifft dann doch etwas verbohrt. Sie konnte sich auf die immer öfter verschwindenden Kleidungsstücke aus ihren Schränken einen Reim machen, aber dass es soweit geht das ich mich selbst als Transsexuell bezeichnen würde doch nicht. Es kam das übliche, dass das sicher nur ne Phase ist und man sich zusammenreissen kann. Sie würde mich nicht bei so etwas unterstützen, wenn ich medizinisch mich verändern lassen würde. Ich bleibe zwar immer ihr Sohn aber sie müsse das erstmal verkraften. Auch hier tauchten die Selbstzweifel an ihren Qualitäten als Mutter wieder auf aber das klärte ich sofort beim ersten Gespräch.

Einige Monate später erreichte mich dann eine SMS von meinem Bruder, er würde das alles verstehen und weiss es vor allem schon seit Jahren. Er hat wohl das verschwinden der Kleider meiner Mutter auch mit bekommen und sich das selbst denken können. Er hat damit allerdings keine Probleme. Ich solle bloss nicht als Jeanette in ihrem kleinen Dorf auftauchen, da unsere Familie dort sowieso nicht besonders gut angesehen ist. Aber damit kann ich noch leben.

Anfang 2001

An einem langen Gesprächsabend habe ich meiner Freundin von meinen waren Gefühlen erzählte und meinem Problem, niemals wirklich „Ich“ zu sein. Sie meinte, sie habe gespürt, das da noch mehr sei. Ab diesem Zeitpunkt haben wir gemeinsam Damenbekleidung für mich für den Alltag gekauft.

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