Beiträge

Jeanette auf die Ohren

Nach fast einem Jahr habe ich am Freitag wieder ein Gespräch mit Holgi führen dürfen. Ich versuche ihm darin zu vermitteln wie das Leben als Transfrau sich im Alltag gestaltet und welche Tortouren Frau so durchmachen muss um so zu sein wie mein eigentlich sowieso schon ist. Hört doch mal rein.

Link zum Interview: Hier lang

4 Wochen danach

Es sind nun vier Wochen vergangen seit ich in München die GaOP hab machen lassen.

Achtung, der folgende Bericht enthält explizite Inhalte

Soweit ich das von außen und gefühltem Inneren beurteilen kann verheilt es gut. Es stehen immer noch die Stribbel der Nähte heraus. Folglich haben sich die Nähte noch nicht aufgelöst. Einer guckt direkt unter dem, was früher der Hodensack war, heraus. Der zweite zwischen Klitoris und Blasenausgang. Letzterer verhindert noch sehr, mich auch mal anfassen zu können. Das Kratzen macht die Berührung sehr unangenehm. Aber dafür ist es wohl einfach noch zu früh.

Meist schlagartig ohne einen vorausgegangenen ersichtlichen Grund habe ich heftige Schmerzen die keine IBU abfangen kann. Dazu kommen sie zu schnell und unerwartet und sind auch nach wenigen Momenten wieder verschwunden. Es ist wie ein stechender Schmerz in die nicht mehr vorhandenen Körperteile. Ich würde es nicht als Phantomschmerzen bezeichnen denn die Nerven sind ja noch da aber weiß der Geier was mein Körper da unten gerade anstellt um mit der OP klar zu kommen.

Inzwischen kann ich halbwegs wieder sitzen. Je nach Untergrund mehr oder weniger aufrecht. Die Schwellungen gehen deutlich zurück aber da wo der Hodensack vernäht wurde ertrage ich weiterhin nicht genug Druck als dass ich vernünftig darauf sitzen könnte.

Ich bewege mich meist immer noch wie eine Ente. Vor allem nach einer Lageänderung von Sitzen nach Stehen fühlt es sich an, als hätte ich einen Besenstiel in mir der sich weigert die Bewegung mit zu machen.

Das Bogieren, also das Dehnen, klappt von außen bis zum Damm ganz gut bis gestern. Da hat es wohl ein bisschen Haut gefetzt denn es brennt nun beim Einführen. Allerdings komme ich derzeit mit keinem der Dilatoren am Damm vorbei. Entweder sie sind zu kurz oder zu dick. Ich werd mir wohl nen Analsex-Anfängerspielzeug zulegen um das hin zu bekommen. Diese sind sehr lang aber ohne große dicke oder Maserung. Damit sollte ich auch am Damm vorbei kommen und so verhindern, dass alles in sich zusammenfällt.

Ich muss außerdem jeden zweiten Abend nach dem Bogieren ein Vaginalzäpfchen einführen. Diese sorgen dann morgens immer für sehr viel hässlichen braunen Ausfluss der dazu auch noch ziemlich riecht. Das geht schon soweit, dass ich mich mehrmals täglich abdusche um den Geruch los zu werden. Mit mäßigem Erfolg.

Alles in allem scheint Heilung einzutreten aber gerade das Bogieren, daß ich als entwürdigend empfinde, und der Gestank lassen mich zweifeln das Richtige getan zu haben. Ich hasse die jetzige Situation und manchmal liege ich allein, heulend im Bett und wünschte ich hätte die OP nicht gemacht.