Prostitution

Erst dachte ich das Thema hat hier nichts verloren, aber nun veröffentliche ich meinen Gedanken dazu doch.

Ich war vor einer Woche in Zürich. Im Auto sitzend auf der Rückfahrt durch die Innenstadt ist mir am Strassenrand jemand aufgefallen. Die Person hatte einen dünnen schwarzen Mantel über einem kurzen schwarzen Kleid an. Dazu eine sehr kleine weiße Handtasche. Sie war sehr aufgeregt oder nervös und hat sehr schnell hintereinander an ihrer Kippe gezogen. Mein geübter Blick sagte mir die Person ist entweder Transvestit oder eine Transsexuelle am Anfang ihres Weges.

Ansicht ist diese Beschreibung nichts besonders und solche auffälligen Personen sehe ich in jeder Stadt. Das besondere war in ihrem Fall, dass sie sich anbiederte und junge Männer schlüpfrige Angebote machte.

Diese Situation brachte mich zum Nachdenken. Ist in Ländern, deren Transsexuellegesetzt nicht so ausgereift ist, es üblich oder zumindest das eine Möglichkeit das Geld für medizinische Unterstützung zu bekommen? Oder hat sie einfach Spaß daran und macht das freiwillig? Ohne Zweifel gibt es genug Fetischisten die auch zu solchen Mittel greifen und aus ihrem Hobby einen Nebenverdienst generieren.

Andererseits ist es mir auch jetzt wieder untergekommen, dass in Deutschland Transsexuelle Menschen während ihrer Transition von den Behörden als unvermittelter eingestuft werden und dadurch in der Harz4-Hölle landen, aus der es schwer wieder heraus zu kommen ist. Noch dazu müssen Personen in Psychotherapie eine Aufhebung der Verschwiegenheitspflicht des Psychologen unterzeichnen, sonst wird Ihnen sogar das Harz4-Geld gestrichen und dieses gegen Essensgutscheine ausgetauscht. Soweit ist es also mit dem Persönlichkeitsrecht und unseren ersten drei Grundgesetzen gekommen. Die Hilfsbedürftigen dieses Landes werden mit Füssen getreten.

3 Kommentare
  1. Diana
    Diana sagte:

    Och wenn ich das doch gewusst hätte, ich wohne in Zürich, wär toll gewesen, mit Dir eine Runde zu drehen 🙂

    Von den transsexuellen Frauen, die ich aus Zürich kenne (vom Stammtisch), ist meines Wissens keine Einzige im Rotlicht Milieu unterwegs, viele führen ein normales Leben und gehen einer geordneten Arbeit nach. Ich denke eher, dass es sich da um einen Transvestiten handelte. Nur unterscheiden die Leute leider nicht und so bleibt der Mythos Transgender=Rotlicht leider an uns hängen.

    Antworten
  2. Lee
    Lee sagte:

    Ich vermute, die Frage ob Ihr das Spass macht war rethorischer Natur… und ich möchte nicht über andere, ob nun tv, tg, ts oder welche Schublade auch immer urteilen.
    Auch nicht über die Situationen anderer.
    Vielleicht ist das provokant, aber statistisch müsste bei uns der gleiche prozentuelle Satz an Prostituirten vorzufinden sein, wie in nicht transidenten Fällen. Logisch oder? Jede Ziffer die höher liegt, sollte zu denken geben… ich tippe mal blind, aber würde auf Faktor x10-x20 deuten und dreist mal irgend nen Kerl losschicken um, so unter Männern heraus-zufinden was man für den stereotypen „Transenberuf“ hält.

    Was Du allerdings über die Harz4 Falle beschreibst, muss ich bestätigen. Ich selbst
    war nach meinem Outing vor 10 Jahren langjährig in medikamentöser Betreuung, musste mir über ein Vierteljahr, als ich nach zweiten Outing keine finanzielle Unterstützung über das ALG-II hinaus finden konnte, mir meine Behandlung vom Munde absparen… hungerte, um mir Pillen gegen
    Wahn und Deppression leisten zu können, von denen ich heute hauptsäschlich die Nebenwirkungen beschreiben kann. Ich vermute, hätte ich mich damals an meine Sachbearbeiterin gewendet, Sie hätte irgendeinen Weg gewusst um zu helfen. Über die Mitarbeiterin des psychosozialen Dienstes, die mir empfahl ich solle eine SHG aufsuchen die solche Probleme alle vier wöchentlich bespricht, kann ich mich nicht aufregen, lediglich hoffen das ich Pech und
    Sie eben einen schlechten Tag hatte.

    Antworten
  3. Gianna
    Gianna sagte:

    Ich heiße Gianna und bein eine (post op) Transsexuelle . Mich macht es traurig das sich sehr viele meistens die (pre-op) Transsexuelle prostituieren warum ? Dise frage stelle ich mir manchmal warum ? oft sind es sehr attraktive die als Frauen ohne Probleme wargenommen werden würden. Ist Transsexuelität ein Geschäft geworden ? wo ist der Mensch dahinter das persönliche Schicksal. Menschen die keine Ahnung über Transsexuelle haben und das Wort im Internet eingeben, treffen auf irgendwelche Porno oder Rotlichtseiten das macht mich traurig. Die Intolerantz ist leider noch da doch durch solche Seiten denke ich haben Leute noch mehr Vorurteile ! Ich lebe ein ganz normales Leben und bin sehr dankbar das ich mein Leben mit meinem lieben Partner an der Seite gut im Griff habe, bin auch sehr weiblich und werde von meinem Umfeld als Frau wargenommen, nächsten Monat lasse ich noch zwei kleine Eingriffe am Gesicht (Kinn) Augenbrauenpartie vornemmen und freue mich schon auf das Endresultat !

    Antworten

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Gianna Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert