Endlich Fertig

Letzten Freitag hatte ich wieder einen Nachuntersuchungstermin in München. Dieses Mal sollte geklärt werden warum bei der letzte OP so schlecht gearbeitet wurde und ob daraus hervorgehend eine weiter Operation nötig werden würde.

Aber wie es schon der Titel sagt war es das. Keine weiteren OPs.

Das Ergebnis ist, wenn ich aufrecht stehe und von vorne „begutachtet“ werde etwas schief. Die linke Seite hat einfach mehr Material unter der Haut und schiebt die Schamlippe zur anderen Seite, wodurch alles schief wirkt. An der Tiefe lässt sich jetzt nichts mehr ändern aber durch stärkere Dehnübungen kann ich noch etwas raus holen.

Ich habe ein paar Tage gebraucht um es für mich zu entscheiden aber ich denke ich bleibe dabei. Ich warte jetzt ein Jahr ab bis alles gut abgeheilt ist. Danach gehts zur nächsten Nachuntersuchung bei dir wir prüfen, ob die Knubbel unter der Haut endgültig verschwunden sind.

Mein Arzt rät mir von einer weiteren OP ab wenn ich mich mit dem aktuellen Zustand anfreunden kann.

Alles in Allem bin ich von der ganze GaOP etwas enttäuscht aber dennoch zufrieden. Es hätte besser werden können aber auch viel schlimmer. Die Einweihung steht auch noch aus. Danach werde ich auch berichten wie es war 🙂

Krankenhausbericht zur GaOP III

Am Neujahrstag reiste ich wieder einmal nach München-Bogenhausen, um eine weitere Korrektur vornehmen zu lassen. Dieses Mal musste ich die Zeit leider alleine überstehen, da meine Freundin selbst arbeiten musste. Nach rund drei Stunden in öffentlichen Verkehrsmitteln kam ich gegen 13 Uhr an der Klinik an. Nachdem ich ohne Frühstück angereist war bekam ich glücklicherweise noch ein Mittagessen. Dies war dann auch mein letztes Essen vor der Operation. Dann kam meine Zimmergenossin an und wir bezogen unsere Betten. Ich hatte mit ihr gemeinsam den Termin gemacht, da sie aus Berlin kam und wir uns sonst nicht hätten sehen können. So verbrachten wir gemeinsam unsere Zeit auf einem Zimmer.

Die Vorgehensweisen in der Klinik hatten sich wohl zum neuen Jahr hin verändert. Wir bekamen ein Einmalklistier und einen umfangreichen Fragebogen in dem der Doktor wissen wollte, wie es mir unseren bisherigen Operationen ergangen war.

Meine Operation sollte am 2. Januar gegen 14:30 Uhr statt finden. Etwa kurz vor 3, ich hatte meine Wertgegenstände und auch meine Uhr in den Save geschlossen, wurde ich abgeholt. Statt wie bei den letzten beiden Malen musste ich nicht selbst bis vor den OP laufen sondern wurde samt meinem Bett ins Erdgeschoss befördert. Den Zugang in die linke Ellbeuge zu finden fiel wohl nicht so leicht denn nach 2 Stichen gab die Schwester auf und verpasste mir den Zugang in den rechten Handrücken. Alles Dauerte ziemlich lang aber ich kann mich nicht mehr erinnern was zuletzt war bevor ich eingeschlafen bin.

Medizinischer Teil, Ihr seid gewarnt

Ihr wolltet wissen warum ich mich ein drittes Mal auf den OP-Tisch legen wollte, hier die nachgereichte Erklärung:

Wenn es der Arzt für nötig erachtet, kann zusätzlich zur umgestülpten Penishaut noch zusätzlich ein Stück der Haut des Hodens eingenäht werden, um die tiefe der NeuVagina zu erhöhen. Dies kann durch einen kleinen Penis, geschrumpfte Haut durch die Hormone oder durch die vorangegangene Beschneidung nötig werden. Bei mir traf letzteres zu, da ich in Kindesalter aus hygienischen Gründen beschnitten wurde. Man stelle sich das so vor, dass die Penishaut wie eine Röhre nach innen umgestülpt wird. Statt das Ende einfach so zu zu nähen, wurde hier wie ein Deckel ein kreis rundes Stück Haut angenäht. Bei mir hatte sich wohl beim entfernen des Stends die Haut rund um diese Naht von umliegenden Gewebe gelöst und somit aus dem Deckel eine Tasche gebildet. Dies zu korrigieren und aus meinen bisher 12cm Tiefe etwa 16cm zu machen war der Hauptgrund für die Operation. Wenn das nicht nötig gewesen wäre, hätte ich es wohl damit bewenden lassen. Aber wenn ich eh schon auf den Tisch muss sollte mir Dr. Liedl doch bitte auch die etwas zu groß geratenen äußeren Schamlippen so zurecht ziehen, dass sich innere Schamlippen bilden und die äußeren in einer annehmbareren Größe wieder finden. Dies hat auf der rechten Seite auch gut geklappt. Die Linke Seite hat er allerdings komplett versaut weswegen ich womöglich noch ein viertes Mal vorbei schauen muss. Es scheint hier gerade so, als hätte er die Haut aufgeschnitten, das überschüssige Fettmaterial wie besprochen entfernt aber dann vergessen die Schamlippe selbst zu kürzen. Der Unterschied zwischen den beiden Schamlippen ist so eklatant dass ich hier mich genötigt fühle das Wort Pfusch in den Mund zu nehmen. Ich kann mir die Linken Schamlippe über die recht drüber legen und komme fast bis zum Oberschenkel. Das kann man doch nicht übersehen haben. Zu allem Überfluss ist der zu groß geratene Hautlappen dunkelblau angelaufen. Stellenweise war sie sogar so dunkel dass ich mir Gedanken machen musste ob die Haut hier anfängt abzusterben. Stand heute, 10. Januar, bin ich entsetzt und würde am liebsten direkt wieder zurück nach München fahren um das korrigieren zu lassen.

Weiter gehts mit dem Aufenthalt in der Klinik

Im Aufwachraum kam ich zu mir. Kein Schwindelgefühl und auch keine Übelkeit. Prima, die Anästhesie hatte meinen Wunsch wahrgenommen und mir wohl etwas gegen die Übelkeit vom letzten Mal gegeben. Meine Zimmernachbarin, die nur 15 Minuten vor mir abgeholt wurde lag auch schon hier und wurde kurze Zeit später schon abgeholt. Ich erwischte aber wohl einen sehr geschäftigen Moment so dass die Pfleger mich nicht auf mein Zimmer bringen konnten. SO lag ich noch über 1,5 Stunden im Aufwachraum und hörte der Senseo-Kaffemaschine der Schwestern zu wie sie sich ihren Kaffee im Nebenraum machten. Vor mir ein riesiges Panoramafoto der Frauenkirche mit den Alpen im Hintergrund. Muss wohl während Fön gemacht worden sein, denn sonst sieht man die Alpen nicht so gut.

Dann kam ich endlich zurück aufs Zimmer und erhielt sofort mein Abendessen aus Brot und Schinken. Ich sollte zwar langsam machen aber der Hunger trieb’s rein. Direkt nach dem Essen fiel ich in einen traumlosen Schlaf der erst vom Geklapper des Frühstückswagens jäh beendet wurde.

Ab dann wurde es sehr eintönig. Frühstück um 7, Mittagessen um kurz vor 12 und Abendessen schon um 17 Uhr. Dazwischen vertrieben wir uns die Zeit mit heftigen Diskussionen, Hörspielen oder TV-Serien die ich mir auf meinem Notebook ansah.

Am 5. Januar, mir wurde morgens schon gesagt dass ich am nächsten Tag nach Hause gehen dürfe, fiel mir dann endgültig die Decke auf den Kopf. Ich sprang unter die Dusche, kleidete mich vernünftig ein und fing an durch die Gänge zu laufen. Weit kam ich allerdings nicht denn schon an der Tafel mit dem Fotos der Diensthabenden Schwestern wurde ich von einer anderen Patienten angequatscht und ehe ich mich versah befand ich mich in einer Gruppe von drei Männern und zwei Frauen und wir unterhielten uns prächtig. Für den Anfang reichte die jeweilige Leidensgeschichte, die uns an diesen Ort gebracht hatte um das Eis zu brechen und so verbrachte ich meinen letzten Tag unter wirklich sehr netten und sehr unterschiedlichen Menschen die sich viel zu erzählen hatten. Der Tag verging wie im Flug. Wir tauschen noch die Kontaktdaten aus und dann war der Spuk auch schon wieder zu Ende.

Am 6. Januar erhielt ich noch Frühstück und Mittagessen bevor ich die Klinik verlassen durfte. Meine Zimmergenossin und ich machten uns auf den Weg in die Münchner Innenstadt. Sie war aber noch nicht entlassen worden aber wenn man sich fit genug fühlt und vor allem keinen auffälligen Katheterbeutel mehr mit sich herumschleppen muss darf man die Klinik zeitweise auch verlassen. Wir tranken noch eine heiße Schokolade in der nähe vom Hauptbahnhof und liefen ein wenig die Fußgängerzone hinunter bis ich zurück ans Gleis und in meinen Zug steigen musste. Es war kaum was los, so dass ich ein 6er Abteil für mich alleine hatte. Schuhe aus, Beine hoch und Lautsprecher an. Es war eine angenehme Rückreise.

Kurz bevor ich in Stuttgart meinen Koffer aus dem Zug wuchten musste rief ein guter Freund an und lud mich zum Abendessen in der Stadt ein. Ich schloss meinen Koffer in ein Schließfach am Hauptbahnhof ein und wir fuhren zum Vapiano. Zwei Stunden später und wohl genährt kam ich zum Hauptbahnhof zurück und wollte meinen Koffer abholen. Auf der Anzeige stand 1€. Da ich nur 2€ Stücke in meinem Geldbeutel fand, fragte ich ein paar Passanten mir diese kleiner zu wechseln. Als ich wieder am Automat stand gingen alle Lichter aus. Als diese wieder an gingen hieß es plötzlich 2,50€. Ich steckte den Schlüssel ein, schmiss das Geld ein wofür ich nochmal bei einem Passanten wechseln musste. Als die gewünschte Geldmenge erreicht wurde körte ich ein Mechanisches Geräusch aus dem Automaten. Der Schlüssel wurde um wenige Grad gedreht und das wars. Der Schlüssel konnte nicht weiter gedreht werden und die Anzeige stand auf „Besetzt“. Die Tür ging auch nicht auf. Da stand ich nun. Mein letztes Kleingeld in Automatenschlitz versenkt aber ohne Koffer. Da Feiertag war die Sicherheit nicht besetzt, so dass ich an einen DB Schalter musste und etwas panisch mein Problem erläuterte. Ich musste ja davon aus gehen, dass wenn der Schlüssel steckt und das System sich wieder resetet die Tür einfach auf gehen könnte und mein Koffer samt Notebook und allem was mir lieb und Teuer war damit für jeden offen lag. Zum Glück passierte dies nicht. Ich musste nur vor der Öffnung des Automaten beschreiben was sich darin befand und sogar mein Notebook hoch fahren um klar zu zeigen, dass es sich um mein Eigentum handelte. So ging es endlich nach hause. Ich hätte im Vapiano doch noch auf Toilette gehen sollen. Die nächste Bahn kam erst nach 20 Minuten und nach 35 war ich endlich zuhause.

Da meine Freundin arbeiten war empfing mich ein lieber „Willkommen zuhause“ Brief und ein wenig ungesunder Süßkram im Wohnzimmer. Ich ließ mich erschöpft aber guter Dinge auf die Couch fallen. Zuhause, ists doch immer noch am schönsten.

Nachbesprechung und Ausblick

Letzten Freitag bin ich nach München gefahren um die obligatorische Nachuntersuchung, ein halbes Jahr seit der letzten OP sind vergangen, zu absolvieren. Ich kam also zum Herrn Doktor Liedl in die Praxis und musste erst einmal 45 Minuten im Flur warten bis ich dran kam. Der bayerisch sprechende ältere Mann neben mir vertrieb sich mit mir die Zeit und wir hatten eine ziemliche Gaudi :).

Als ich endlich dran kam, erwartete mich der Assistenzarzt, den ich schon aus der Klinik kannte. Sehr netter Arzt mit einem Vogelnest auf dem Kopf. Ok sind wohl eher Locken aber er sieht damit irgendwie witzig aus. Naja, jedenfalls befragte er mich wie das befinden ist, die Zufriedenheit, die Orgasmusfähigkeit und ob ich es schon ausprobiert hatte.

Hier wird’s mal wieder etwas expliziter, ihr seid gewarnt!

Ich äußerte meine Probleme bezüglich tiefe und Wasser lassen. Darauf hin kam ich auf den Untersuchungsstuhl und Dr. Liedl persönlich prüfte meine Aussagen. Wie er das prüfte? In dem er eiskalte Metal-Instrumente verwendete um die innere Beschaffenheit zu erkunden. Die Kälte war nicht das Problem aber die art und weise wie er hantierte passte doch eher zu einem Handwerker als zu einem Mediziner. Es tat ziemlich weh und meine Reaktion änderte auch nichts an seinem Verhalten.

Er fingerte zusätzlich zu dem Metallinstrument, was ein langes flaches Eisenstück war, in mir herum und fand eine art Tasche, die sich aus dem eingenähten Verlängerungsstück (Hodenhaut) gebildet hatte. Bei der nächsten Korrektur soll hier die Naht längs aufgeschnitten werden und quer vernäht werden. Damit bekomme ich noch einmal gut vier Zentimeter mehr Tiefe, was dann rund 17 Zentimeter wären. Damit könnte ich gut leben.

Außerdem wird außen die übrig gebliebene Haut um die neue Klitoris herum gezogen, so dass sich die inneren Schamlippen besser abzeichnen können. Angeblich habe ich schon jetzt innere wie äußere Schamlippen, aber die Inneren konnte ich selbst mit Spiegel nie selbst sehen.

So bald ich möchte kann ich einen Termin für die zweite Korrektur-OP machen. Jetzt warte ich noch zwei Wochen auf die Reaktion vom MDK und der Krankenkasse bezüglich Brustaufbau und wenn bis dahin nichts positives kam werde ich mir die OP für Ende November oder Anfang Dezember buchen.

Krankenhausbericht zur GaOP II Nachsorge

Seit meiner Entlassung aus der Klinik vor genau drei Wochen ist es hier etwas still geworden. Ich hatte mit so allerlei Problemen zu kämpfen.

Am Freitag nach der Op wurde ich aus der Klinik entlassen. Leider war der Auszug nicht so nett, da man uns nicht wie versprochen um 12 gehen lassen wollte sondern bereits für 9 Uhr das Zimmer neu belegt hatte. Ich schlang mein Frühstück herunter, eilte unter die Dusche während die Putzfrau schon das Zimmer herrichtete. In aller Eile sich herzurichten und zu packen ist gar nicht meine Art.

Zusammen mit meiner Zimmergenossin und deren Lebensgefährtin wollten wir dann noch gemeinsam im Vapiano was trinken gehen, bevor es ins in die City trieb. Allerdings waren wir auch dafür zu früh dran so dass wir in der nahegelegenen Bäckerei mit Kaffee und Kuchen unseren Auszug feiern mussten.

Wir verabschiedeten uns in der Innenstadt und gingen getrennte Wege. Die einen Richtung Frauenkirche, meine Freundin und ich zog es mehr zum Übergrößen Schuh-Kauffmann. Neue Pumps für den Sommer mussten her. Auf dem Weg zum Mittagessen im Guglhupf fanden sich dann noch zwei Handtaschen ein und als wir gut gesättigt waren, traten wir die Heimreise Richtung Stuttgart an.

Wieder zuhause

Sonntag find ich wieder mit den Hormonen an, die ich seit vor der OP nicht mehr nehmen durfte. Verstärkter Bartwuchs war die Folge von fehlenden Hormonen.

Montag machte ich mir einen Termin zum Entfernen der Klammern. Ich solle Dienstag vorbeikommen.

Dienstag kam ich dann in die Praxis, musste mich frei machen nur um einen angewiederten Blick meines Doktors entgegegnet zu bekommen. Er verwies mich zu einer Chirurgischen Praxis im Ort zu der ich auch direkt gehen musste. Dort angekommen empfing mich eine mit offenem Mund schmatzende Sprechstundenhilfe, die meinte, die Sprechstunde sei vorbei ich solle später wieder kommen. Auf der Uhr stand 11:02. Sprechstunde bis 11 Uhr. Na danke.

Um 14 Uhr stand ich wieder auf der Matte. Der ganze Betrieb war mir unangenehm, ich fühlte mich nicht wohl. Ich kam in ein Zimmerchen mit einer Bare und dazu haufenweise Schränke mit Verbandsmittel. Es hatte den Charm eines Lagerraums hinter einer Dönerbude.
Der Arzt kam mit seinem Assistenten herein und bat mich, mich frei zu machen. Ich hatte die Schuhe noch nicht aus da stand eine ältere Schwester im Raum und suchte nach irgendetwas. Als ich die Hose aus hatte erschien die Kaugummi-kauende Schwester vom Vormittag, kam durch eine Tür herein, verschwand durch eine andere. Dabei ließ sie beide Türen offen stehen und ermöglichte einem wartenden Patienten im Flur so einen erstklassigen Blick auf meine neue Muschi. Dies war dann doch zu viel. ich protestierte lautstark dass ich das hier unmöglich finde und mich hier ganz und gar nicht gut aufgehoben fühle.
Der Doktor komplementierte daraufhin alle aus dem Zimmer außer der älteren Schwester, die sich als erfahrene OP-Schwester herausstellte. Meine Freundin hatte tags zuvor gezählt und 20 Klammern gefunden. Als die Klammern entfernt waren zählte ich die auf der Ablage liegenden Metalbögen und zählte nur 19. Die Schwester, inzwischen mit mir allein im Zimmer versicherte mir dass alle Klammern raus seien und sie entschuldigte sich noch einmal für das Durcheinander. Das Entfernen habe ich praktisch gar nicht gespürt. Die großen Klammern von der ersten OP hatten dagegen ziemlich gezwickt.

Die restliche Woche zuhause war ereignislos und langweilig so dass ich mich wirklich richtig gefreut hab die Woche drauf wieder arbeiten gehen zu können.

Zurück im Job

Wie schon letztes mal wurde ich nett empfangen und musste meine Geschichte wieder und wieder erzählen. Nur diesesmal war diese einfach nicht so lang und Aufregend. Alles war gut gegangen, ich hatte keine Schmerzen und alles schien sich zum Besten zu entwickeln.

Ich bekam unerwartet sehr interessante Themen auf den Tisch die mich dazu bewogen direkt in der ersten Woche sieben Überstunden zu machen, ganz freiwillig. Dies Schlug sich dann aber doch recht aug auf meine noch angeschlagene Gesundheit nieder so dass mich am folgenden Wochenende erst Kopfschmerzen und dann eine Grippe heimsuchten.

Entdeckungen

Ich versuchte mich mit einem Erkältungsbad wieder her zu richten. Zwei Wochen waren seit der Operation vergangen und somit durfte ich endlich wieder baden. Im warmen Wasser wollte ich mir nun endlich mal ansehen wie es geworden ist und erschrak. Ganz vorne oben, auf der linken Seite steckte noch immer etwas silbernes. Eine Klammer, Nr. 20, steckte dort immer noch wuchs langsam ein.

So ging ich also Montag morgens mit einem mords Schädel und Grippesymptomen erneut in die Chirurgische Praxis und wieder sehr herzlich empfangen. Der Doktor und die Schwester von letztem mal verschwanden auf nimmer wiedersehen als sie hörten warum ich da war. man ließ mich 55 Minuten im Wartezimmer sitzen bevor die Sprechstundenhilfe sich erbarmte die Klammer zu entfernen. Das Desinfektionsmittel brannte etwas und sie meinte auch, das die Klammer schon eingewachsen sei. Tia, sie hätte ja auch vor 2 Wochen entfernt werden sollen.
Danach zum Hausarzt der mich wieder für eine Woche zur Genesung krank schrieb.

Und so habe ich wieder eine Woche zuhause verbracht. Der Schädel war heftig und wird langsam besser. Ist schon komisch. Normalerweise hab ich Grippe mit viel Schnupfen. Daraus resultieren verschlossene Nebenhöhlen und daraus Kopfschmerzen. Dieses Mal waren die Kopfschmerzen zuerst da und der Schnupfen kam erst zwei Tage später. Was ich mir da wohl wieder eingefangen hab.

Nachsorge

Inzwischen mache ich die Dehnungsübungen wieder, auch wenn die ziemlich Problematisch sind. Bei der Korrektur-OP wurde ein Dammschnitt vorgenommen. Ich hab also eine Naht genau auf dem Hautstreifen zwischen Vagina und Anus. Die naht ist ziemlich empfindlich. Regelmäßig nach dem Stuhlgang habe ich Blut am Papier. Und die Dehnungsübungen zerren am anderen Ende der Naht. Ich bin zurück auf die 3te von 5 Größen der Dilatoren und traue ich mich kaum mit etwas größerem Anzufangen. Ich werde noch eine Woche warten bevor ich wieder richtig dehnen kann.

Gefühle

Aber es gibt auch etwas Positives zu berichten. Trotz dreier Nähte die noch drin sind, am Damm, unterm neuen Kitzler und auf dem Venushügel, fühlt sich alles deutlich besser an. Es ist wie als hätte die Korrektur-OP einen Haufen Verspannungen gelöst. Ich kann mich endlich anfassen ohne es als unangenehm oder sogar schmerzhaft zu empfinden. Die Haut ist weich, angenehm zu berühren und nicht mehr so überempfindlich, hart und geschwollen. Es zeichnen sich zwar neben den äußeren Schamlippen immer noch keine Inneren Schamlippen ab aber sei’s drum. Wenn jetzt das mit dem Dehnen wieder gut klappt könnte ich vielleicht sogar bald zufrieden sein.

Krankenhausbericht zur GaOP II

Am Samstag den 23. Februar ging es wieder nach München. Eine Nacht verbrachten wir gemeinsam bei meiner Mutter im Münchner Norden bevor es Sonntag Mittag in die Klinikaufnahme ging.
Meine Bettnachbarin hatte, nachdem ich meinen OP Termin telefonisch vereinbart hatte, organisiert, dass wir auch dieses mal wieder gemeinsam im selben Zimmer sein würden.
Wir, meine Verlobte und ich, kamen also Sonntag Mittag an und fanden Sie in dem kleinen Zimmer vor, das mir bei der ersten Operation im Oktober fälschlicherweise anfänglich zugewiesen wurde. Es war deutlich kleiner als das letzte Zimmer und eine Wand war auch nur eine verstellbare Trennwand die uns zwar räumlich von zwei älteren Damen trennte, akustisch dies aber nicht vermochte.
Anfänglich war der Ablauf noch nicht klar. So gingen wir davon aus, dass wir womöglich wieder Darm-spühlende Flüssigkeit zu uns nehmen müssten. Dies war zum Glück nicht nötig. Ab 0 Uhr sollten wir nüchtern bleiben und sogar die Wasseraufnahme auf ein Minimum beschränken. Unsere OP-Termine wurden für 12 Uhr bei meiner Bettnachbarin und für 14 Uhr bei mir angesetzt.

Dank Klinikalltag waren wir beide ab 7 Uhr wach und konnten somit nur noch warten. Kein Frühstück erwartete uns. Gegen 10 Uhr informierte man uns, dass es wohl doch schneller gehen würde und unsere Termine jeweils um eine Stunde vorverlegt wurden.
Dies klappte aber wohl nicht. Ab kurz vor 12 war ich dann mit meiner Verlobten allein auf dem Zimmer und um 14 Uhr war ich an der Reihe.

Ich ging auf Schlappen und mit Bademantel bis vor den OP-Bereich. Dort gab ich beides ab und machte es mir auf einer Bare so bequem wie möglich. Der nette Arzt vom letzten Mal legte mir auf meinen Wunsch hin den Zugang in die rechte Armbeuge statt wie sonst üblich auf den Handrücken. Da ich letztes Mal noch drei Wochen nach der OP Schmerzen in der Hand und dem Unterarm hatte und ich den neu gelegte Zugang in der Ellbogen-Armbeuge viel besser vertragen hatte, entschied ich mich direkt dafür.
Nun lag ich im Aufwachraum und wartete auf die Operation. Neben mir eine ältere Dame die gerade am Aufwachen war. Dann schoben sie meine Zimmergenossin in den Aufwachraum. Sie war noch etwas benommen aber wir grüßten uns schon wieder. Dank nicht gut verklebtem Verbandspflaster konnte sie sich direkt die Naht ansehen. Insgesamt lag ich mindestens 20 Minuten rum und wartete.
Dann kam die OP-Schwester und verpasste mir ein Mittel von dem ich ruhiger werden sollte, bevor die eigentliche Narkose kommen sollte. Wenige Sekunden später muss ich schon eingeschlafen sein da ich mich von hier ab an nichts mehr erinnern konnte.

Ich wachte im selben Raum wieder auf und fühlte mich nicht besonders. Mir war schwindelig und ein wenig übel. Nicht genug um zu brechen, eher so als wäre ich zu lang auf einem Kinderkarussell im Kreis herum gedreht worden.
Dann kam ich zurück auf mein Zimmer. Den Transfer hab ich auch nicht mitbekommen. Im Zimmer kam ich wieder zu mir und es war mir immer noch elend aber dank Begleitungen und Besuchern hatte ich Ablenkung und wurde so wach gehalten.
Nachdem ich mich dann noch knapp eine Stunde lang mit Übelkeit rum schlug verschwand diese recht schnell und eine Stunde später, als das Abendessen kam, war ich wieder voll da und hatte einen mords Appetit. Das Abendessen war kaum verschlungen da ass ich schon das Brot meiner Nachbarin weg was meine Verlobte veranlasste aus dem nahegelegenen Vapiano für alle noch Salat und Nudeln zu holen. Mir ging es wieder richtig gut.
Abends konnte ich problemlos einschlafen und hatte einen ruhigen Schlaf.

Die folgenden Tage waren allesamt recht eintönig. Wir vertrieben uns die Zeit zwischen Infusionen, Blutdrucktest und Essen mit kurzweiligem Herumgeblödel. Außerdem hatte ich jeden Tag Besuch den wir gemeinsam bespaßten. Sieben unterschiedliche Gäste, darunter meine Mutter, mein Bruder mit seiner Freundin und einige mir bis dato unbekannte Kommentatorinnen von dieser Webseite und aus Facebook waren angereist und trugen so angenehm zu unterschiedlichen Diskussionen bei.

Am Mittwoch kam der Verband, der mehr wie ein großes Pflaster war, runter. Auch der Katheter wurde direkt entfernt. Und all das noch vorm Frühstück. Laut Doktoren sah alles prima aus. Zwei Stunden später konnte ich dann auch recht problemlos Wasser lassen gehen. Es plätscherte zwar immer noch überall heraus, nur nicht da wo es sein heraus kommen sollte, aber die Schamlippen waren ja auch wieder ordentlich angeschwollen und dadurch der Ausgang der Harnröhre nicht frei zugänglich.

Heute, am Donnerstag den 28. Februar ist die Schwellung schon etwas zurück gegangen. Anders als bei meiner Leidensgenossin wurden bei mir Klammern gesetzt. Diese hab ich heute beim Wasser lassen entdeckt. Sie sitzen auf den Innenseiten der Schamlippen ab der Mitte im unteren nach hinten gelegenen Bereich. Wie viele es sind weiß ich nicht.
Morgen darf ich die Klinik verlassen. Bis um 10 Uhr muss das Zimmer geräumt sein damit die Putzkräfte los legen können. Die Klammern darf dann nächste Woche Montag oder Dienstag mein Hausarzt entfernen.

Alles in allem waren diese 5 Tage in der Chirurgischen Klinik München-Bogenhausen sehr angenehm und total Problemlos. Ich hatte zahlreiche Besucher und so wenig Langeweile, dass es gerade einmal zu drei Filmen spät abends gereicht hat.

Auch wenn es mir hier gefallen hat hoffe ich, das diese eine Korrekturoperation die einzige bleiben wird und mir weitere Aufenthalte erspart bleiben.

Schon ist es bald wieder soweit

So, seit Sonntag keine Hormone und keine Medikamente mehr. Nächsten Sonntag ziehe ich wieder in die Beckenbodenklinik München-Bogenhausen ein. Am Montag liege ich voraussichtlich 60 Minuten auf dem Tisch und verbringe dann bis Freitag meine Zeit auf Station. Ich wurde völlig zurecht vorhin gefragt, warum ich mit den Hormonen und den Medikamenten aufgehört habe. Dies hängt direkt mit der anstehenden Operation zusammen. Nicht alle aber manche Medikamente haben eine blutverdünnende Wirkung. Ich könnt euch vielleicht vorstellen, dass Gerinnungshemmer bei einer OP nicht so ne wirklich gute Idee sind. Ich will doch dass sich die Wunde schließt und ich nicht dabei verblute. Also muss ich die Medies ca 10 Tage vor der Operation absetzen und kann ein paar Tage nach der OP wieder damit anfangen. Bei der ersten Op war das ziemlich heftig da ja dann das Testosteron wieder einsetzt und der Bart sprießt. Ich könnt mir glauben, in der Klinik hab ich einige Tage nun wirklich kein angenehmes Bild abgegeben. Aber danach, ohne Testosteronerzeuger und mit extern zugeführten Hormonen wurde es schnell wieder besser. Also denn, Samstag geht’s nach München, Sonntag morgens in die Klinik und Montag auf den Tisch. Wer mag darf mich gerne mal besuchen kommen…

fast 4 Monate danach

Achtung:

Dieser Artikel wurde in einer sehr deprimierenden Zeit geschrieben, als wirklich sehr viel auf einmal schief lief. Beruflich, privat und körperlich. Darüber bin ich deutlich hinweg (Stand Februar 2016).

Ich wusste worauf ich mich einließ, habe mich ausgiebig informiert. Ich hatte Beratungsgespräche und hab mich mit anderen Patientinnen unterhalten. Alle nannten Liedl den besten Operator in Deutschland. Doch nun, kaum hab ich es hinter mir höre ich als so vielen Richtungen dass Liedl auf dem absteigenden Ast sitzt. Die Patientinnen sind plötzlich alle nicht mehr zufrieden und beklagen so einiges. Zu diesen Patientinnen kann ich mich nun einreihen. Hätte ich vorher mehr gewusst, wäre ich nicht zu Liedl gegangen. Dies war mein zweiter Fehler. Mein erster war es zu glauben, wenn ich auf Frauen stehe, auf den Penis verzichten zu können. Und dazu kommt mein dritter Fehler, zu glauben durch die Op würde sich für mich in meinem Umfeld etwas verändern. Aber der Reihe nach:

Fehler 1:

Ich stehe auf Frauen, Männer sind zwar ganz interessant aber für was dauerhaftes einfach nicht kompatibel. Ich hatte mir Nähe und Zärtlichkeit zwischen Frauen als was angenehmes, rücksichtsvolles und schönes vorgestellt. Aber auch nach der Operation bin ich immer noch nicht so Frau wie jene Bio-Frauen die es mit ihres Gleichen treiben. Es funktioniert bisher rein gar nichts. Wenn ich etwas spüre, was massiv eingeschränkt ist, dann ist es unangenehm bis schmerzhaft. Ansonsten fühle ich fast nichts. Es ist wie auf totem Fleisch herumzustochern. Unbefriedigend. Mir ist klar dass es seine Zeit braucht um auszuheilen aber ich bin doch etwas enttäuscht von der Entwicklung. Die Operation ist nun schon fast ein drittel Jahr her und ich extrem gefrustet.

Fehler 2:

Inzwischen weiß ich, das Liedl nicht der beste Operator ist und eine nicht besonders erfolg versprechende Methode anwendet. Schaff oder Pottek sind auf dem Gebiet führend und praktizieren Methoden, die für den folgenden Alltag der Patienten sehr viel besser sind als die, die Liedl gemacht hat. Die Patientinnen können bei Schaffs Methode spontan feucht werden, können sich die regelmäßigen Zäpfchen spaaren und damit auch das ständige Tragen von Einlagen. Bei Liedls Methode wird in kauf genommen, dass die Patienten danach eine halbwegs vernünftig aussehende Vagina hat, die aber nur marginal benutzbar ist. Dies wurde vorher nie so klar gesagt. Wenn die Vorhaut beschnitten ist, sollte normal eine Verlängerung aus Hodenhaut eingesetzt werden. Dies wurde nicht gemacht. Nachdem die Penishaut umgestülpt ist, sollte sie abgeschabt werden um die letzten Haarwurzeln zu entfernen. Dies wurde auch nicht gemacht. Jetzt wächst aus meiner neuen Vagina ein Busch aus Haaren heraus, den ich nie rasieren kann da eine Rasur auf der weichen Haut zu einem Blutbad führen würde. Außen herum ist die Rasur möglich, auch wenn die taube Haut sich nur sehr unangenehm rasieren lässt. Der Empfindlichste Bereich sollte die verpflanzte Eichel, also der neue Kitzler sein. Hier wurden scheinbar alle Nervenbahnen getötet. ich empfinde absolut gar nichts. Ich kann nicht nachvollziehen wie es zu diesen krassen Fehlern kommen konnte.

Fehler 3:

Ich weiß nicht wie ich auf die Idee kam die Op würde meinen Stand in der Öffentlichkeit verbessern. Ich hatte irgendwie gehofft endlich ganz als Frau wahrgenommen zu werden. Dabei habe ich eines übersehen. Die Änderung durch die OP sieht ja niemand. Ich werde weiterhin als Transe wahrgenommen. Alle Welt geht weiterhin davon aus ich hätte nen Penis. ich weiß wirklich nicht was mich hier geritten hat. Zwischen den Männern werde ich nicht ernst genommen, bin ich doch ne Frau. zwischen Frauen werde ich als bemitleidenswert wahrgenommen, aber nicht als eine von Ihnen. Und die aktuelle Sexismus-Debatte „#Aufschrei“ tut ihr übriges. Ich bekomme diesen Mist genauso ab nur wenn ich mich äußere werde weder als Frau noch als Mann wahrgenommen. Man entzieht mir das Recht mich in dieser Debatte zu äußern.

Aber es gibt nicht nur schlechtes zu berichten.

Ich hab fast keine Schmerzen mehr, kann lange stehen und laufen ohne das es noch anfängt zu ziehen. Der farbige Ausfluss ist auf ein Minimum zurückgegangen, ist aber weiterhin leicht bräunlich, vor allem wenn ich das Gynoflor-Zäpfchen eingeführt habe. Das Bogieren klappt auch immer besser. Inzwischen bin ich bei den 5 Medizinischen Dilatoren bei der vierten Größe angekommen und kann auch direkt damit die Übungen beginnen. Nach etwa einer halben Stunde ist auch die Gegend hinter dem Damm soweit gedehnt, dass der Dilator bis zum Griff eingeführt werden kann. Die Korrekturoperation muss jetzt noch folgende Punkte korrigieren:

  • Die Behaarung
  • Die Schamlippen deutlich verkleinern und die ganze Anordnung korrigieren
  • Die Sprinkleranlage zu einem Strahl korrigieren. Das Urinieren ist immer noch etwas heikel.
  • Klärung welche Medikamente ich weiterhin noch nehmen muss Ich hoffe ich hab euch nicht wieder zu viel Angst gemacht. Ich muss mir hier nur endlich mal Luft machen. Es hilft nicht so offensichtliche Probleme tot zu schweigen. ich drück mir die Daumen, dass sich doch noch etwas verbessert. Bis dahin eure Jeanette

Zurück in der Berufswelt

Nachdem ich nun 4 Wochen zuhause verbracht hatte, bin ich endlich zurück an meinem Platz im Büro. Eine so lange Zeit zur Erholung zuhause zu verbringen macht auf Dauer doch nicht so viel Spass wie erhofft.

Meine Freundin hat sich zeitgleich eine Auszeit von ihrem Job genommen, so dass wir die ersten zwei Wochen permanent aufeinander hockten. Die erste Woche hatte ich noch arge Schmerzen und verbrachte die meiste Zeit liegend. Die zweite Woche fing ich an in der Wohnung herum zu wuseln. In der dritten konnte ich meinen Bürostuhl erstaunlicherweise ganz ohne Sitzring benutzen und nutzte dies um Papierkram zu erledigen. In der vierten Woche fing mich dann doch alles an zu nerven.

Immer nur auf der Couch zu liegen und sonst nichts mit sich anfangen zu können, fesselte mich doch arg an den Fernseher. Die Flimmerkiste musste Überstunden machen. Die Ausbeute war entsprechend hoch.

  • Six Feet Under
  • Castle
  • The Walking Dead
  • Caprica
  • Mad Man
  • Firefly
  • Falling Skies

Ein kleiner Auszug der in der Zeit verschlungenen TV Serien. Wobei mir das so hoch gelobte Firefly und Falling Skies so gar nicht zusagen wollte.

So bin ich nun doch sehr froh seit dem 26. November wieder vorm Bürorechner sitzen zu können. Ich kann mich endlich wieder um halbwegs sinnvolle Dinge kümmern. Mein Projektleiter ist dabei mehr als Fürsorglich.
Am ersten Tag stellte er mir einen Azubi zur Seite, dass dieser das zwischenzeitlich unter meinem Tisch entstandene Kabelchaos beseitigen solle. Auch kam er selbst alle Stunde an meinen Tisch und fragte wie es mir ginge und betonte, dass ich mich nicht übernehmen solle.

Aber es klappt erstaunlich gut. Mittags gehe ich vorerst aber nicht mehr auswärts essen. Dass hab ich am ersten Tag versucht und wurde prompt mit stechenden Schmerzen belohnt. Ich habe immer ein paar Schmerztabletten dabei, musste aber bisher keine davon nehmen. Auch in den vier Wochen zuhause habe ich nur eine einzige Tablette genommen. Ich bin nicht masochistisch veranlagt aber wenn es nicht unbedingt sein muss vermeide ich diese Schmerzhämmer soweit wie möglich.

Zweite Operation

Inzwischen steht auch der Termin für die zweite Operation schon fest. Am 25. Februar 2013 liege ich erneut auf dem Tisch in München Bogenhausen. Dort wird wohl der Damm angeschnitten oder weiter gedehnt. Außerdem wird das Äußere korrigiert und zurecht gezogen. Knapp 4,5 Monate liegen dann zwischen der ersten und der zweiten Operation. Genug Zeit Alles abschwellen zu lassen. Wenn dann wie zu hoffen alles glatt läuft kann ich zur nächsten Badesaison die Bade-Shorts gegen ein Badehöschen tauschen. Ich freu mich drauf.

Keine Kinder

Wie in früheren Beiträgen schon erwähnt habe ich bei der GaOP Proben entnehmen lassen, um später mit meiner Freundin leibliche Kinder bekommen zu können. Da nach deutschem Gesetz homosexuelle keine Kinder adoptieren dürfen und auch keine künstliche Befruchtung annehmen dürfen wäre dies die einzig legale Lösung gewesen. Alternativ gibt es natürlich die künstliche Befruchtung von unbekanntem Spender im Ausland oder dass sich meine Freundin einfach so „ein Kind machen lässt“. Dabei bin ich aber immer außen vor, da ich mit dem Kind nichts biologisches gemein hätte.

Nun wurde mir vom Labor allerdings bestätigt, dass die Proben allesamt nicht benutzbar sind. Es waren keine Spermien vorhanden, die für eine künstliche Befruchtung geeignet gewesen wären. Somit bin ich nun raus. Es wird keine leiblichen Kinder geben.

Ich hatte mich schon damit abgefunden, als mir im Krankenhaus bereits gesagt wurde, dass die ersten Tests negativ ausgefallen seien. Mich macht aber wütend, dass meine Ärztin gemeint hat, die Probe abzugeben würde bei der OP völlig ausreichen, Ich müsse nicht vorher schon was einfrieren lassen, aber mir gleichzeitig Androcur verschreibt. Auf dem Beipackzettel steht zwar was von dauerhafter Unfruchtbarkeit aber das bezieht sich doch immer aus den regulären Akt. Nicht darauf, das aus deinen Hoden auch nichts mehr zu holen sein wird.

Ich weiß noch nicht wie ich mit dieser Fremdverschuldung umgehen soll.

4 Wochen danach

Es sind nun vier Wochen vergangen seit ich in München die GaOP hab machen lassen.

Achtung, der folgende Bericht enthält explizite Inhalte

Soweit ich das von außen und gefühltem Inneren beurteilen kann verheilt es gut. Es stehen immer noch die Stribbel der Nähte heraus. Folglich haben sich die Nähte noch nicht aufgelöst. Einer guckt direkt unter dem, was früher der Hodensack war, heraus. Der zweite zwischen Klitoris und Blasenausgang. Letzterer verhindert noch sehr, mich auch mal anfassen zu können. Das Kratzen macht die Berührung sehr unangenehm. Aber dafür ist es wohl einfach noch zu früh.

Meist schlagartig ohne einen vorausgegangenen ersichtlichen Grund habe ich heftige Schmerzen die keine IBU abfangen kann. Dazu kommen sie zu schnell und unerwartet und sind auch nach wenigen Momenten wieder verschwunden. Es ist wie ein stechender Schmerz in die nicht mehr vorhandenen Körperteile. Ich würde es nicht als Phantomschmerzen bezeichnen denn die Nerven sind ja noch da aber weiß der Geier was mein Körper da unten gerade anstellt um mit der OP klar zu kommen.

Inzwischen kann ich halbwegs wieder sitzen. Je nach Untergrund mehr oder weniger aufrecht. Die Schwellungen gehen deutlich zurück aber da wo der Hodensack vernäht wurde ertrage ich weiterhin nicht genug Druck als dass ich vernünftig darauf sitzen könnte.

Ich bewege mich meist immer noch wie eine Ente. Vor allem nach einer Lageänderung von Sitzen nach Stehen fühlt es sich an, als hätte ich einen Besenstiel in mir der sich weigert die Bewegung mit zu machen.

Das Bogieren, also das Dehnen, klappt von außen bis zum Damm ganz gut bis gestern. Da hat es wohl ein bisschen Haut gefetzt denn es brennt nun beim Einführen. Allerdings komme ich derzeit mit keinem der Dilatoren am Damm vorbei. Entweder sie sind zu kurz oder zu dick. Ich werd mir wohl nen Analsex-Anfängerspielzeug zulegen um das hin zu bekommen. Diese sind sehr lang aber ohne große dicke oder Maserung. Damit sollte ich auch am Damm vorbei kommen und so verhindern, dass alles in sich zusammenfällt.

Ich muss außerdem jeden zweiten Abend nach dem Bogieren ein Vaginalzäpfchen einführen. Diese sorgen dann morgens immer für sehr viel hässlichen braunen Ausfluss der dazu auch noch ziemlich riecht. Das geht schon soweit, dass ich mich mehrmals täglich abdusche um den Geruch los zu werden. Mit mäßigem Erfolg.

Alles in allem scheint Heilung einzutreten aber gerade das Bogieren, daß ich als entwürdigend empfinde, und der Gestank lassen mich zweifeln das Richtige getan zu haben. Ich hasse die jetzige Situation und manchmal liege ich allein, heulend im Bett und wünschte ich hätte die OP nicht gemacht.