Beiträge

Aufziehmännchen

Mein Leben ist ganz und gar nicht langweilig. Im Gegenteil. Manchmal wünschte ich mir es wäre etwas ruhiger. Und dann stelle ich fest, ich bin selbst dafür verantwortlich.

Freunde fragen mich immer wieder, wie ich all das was ich so tue nur schaffen kann. In dem Moment habe ich nie eine Antwort parat denn eigentlich mache ich nicht so viel. Zumindest denke ich das. Und dann fange ich an zu zählen und stelle fest, ich habe genug Interessen und Hobbys für drei. Bevor ich jedes mal durchzähle dachte ich mir, ich schreib hier mal eine Liste zusammen.

Hobby und Arbeit

Ich habe das sagenhafte Glück, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte. Also empfinde ich es meistens nicht so sehr anstrengend im Büro zu sein wie manch anderer. Das Programmieren für mobile Geräte ist die Verwirklichung eins Traums der Mitte der Neunziger mir wohl durch Star Trek in meinen Kopf gepflanzt wurde. Also Programmiere ich im Büro und wenn ich abends Heim komme mach ich gerade weiter. Egal ob Pflicht oder Freizeit, es macht eigentlich immer Spaß.

Künstlerisch und Handwerklich

Aber mein Leben findet nicht nur hinter der Mattscheibe statt. Ich betätige mich künstlerisch mit Farben und Pinseln um Miniaturen und Skulpturen zu schaffen und zu bemalen. Und manchmal schaffe ich das Programmieren auch mit der Kunst zu verbinden. Heraus kommen dann meist leuchtende Skulpturen wie mein LED-Würfel.
Oder ich entwerfe neue Partykleidung, die häufig auch mit elektrisch leuchtenden Elementen versehen sind.
Seit ich meinen Audi habe, ist auch mein Auto eine neue Baustelle geworden. Davor hab ich zwar deutlich mehr Respekt aber mal eben in der Tiefgarage die Front zerlegen um den Kühlergrill zu tauschen muss schon drin sein. Weiteres ist auch hier schon in Planung.

Gesellschaftliches und Party

Mindestens einmal pro Monat fahre ich nach Stuttgart zum Party machen und Freunde treffen. Das verschlingt dann ein ganzes Wochenende. Wenn es sich sonst anbietet fahre ich in meine Clubs in der Umgebung. Das heisst Party von 23 bis 5 Uhr an einem Freitag oder Samstag oder sogar an beiden Tagen. Aber die kleinen Partys reichen mir meist nicht, so dass ich noch mindestens zwei mal im Jahr quer durch Deutschland pilgere um auf dem einen oder anderen Festival mein Gastspiel zu geben.

Medien

Ich schimpfe mich Cineastin, was so viel heisst dass ich mindestens 2 mal im Monat ins Kino gehe. Tendenziell aber eher öfter. Das große Kino hier ist in laufweite, so dass es keines großen Aufwandes bedarf spontan ins Kino zu gehen. Außerdem bin ich ein Serienjunkie. Ich gucke aber wohlgemerkt aktiv. Programmieren oder malen und gleichzeitig Serien schauen mag ich nicht.
Und weil das noch nicht genug Medien sind, schaffe ich gleich auf drei Kanälen selbst Medien zum Anhören in Form von Podcasts. zwei davon mit meiner lieben Freundin Michaela zusammen und in einem dritten lese ich alte japanische Märchen.

Entwicklung

Die Programmierung und mein Interesse an Podcasts hat mich weiter gebracht als ich dachte, so dass ich mich nebenbei auch noch um die Weiterentwicklung des Mediums bemühe. Ich habe einen Podcast Client für das iPhone geschrieben und fahre drei mal pro Jahr auf Workshops um mich mit Podcasthörern und -machern auszutauschen. Dazu zieht es mich nach Berlin und Wolfsburg. Wenn ich nicht vor Ort bin mache ich Online Support für meine App und schreibe aktiv in Foren.

Sport

Mit Sport hab ich es eigentlich nicht so, auch wenn ich sollte. Seit ich aber aus der Betonwüste Stuttgart an den Bodensee gezogen bin, hat sich auch hier einiges getan. Schwimmen, Paddeln auf dem See oder sogar Stehpaddeln sind neue feste Punkte in meiner Liste der Sommerhobbys geworden.

Abbildend

Und weil das alles noch nicht genug ist und ich gerne mein Leben auch in Bildform festhalte, nimmt die Fotografie mich auch noch in Beschlag. Wenn es nicht um mich geht fotografiere ich gerne feste Objekte und Großkatzen. Schneeleoparden haben es mir hier ganz besonders angetan. Und immer wenn ich Lust habe und sich eine Chance ergibt versuche ich mich als Model vor der Kamera.

Menschlich

Freunde, Partnerschaft und Familie kommen aber vor all diesen schönen Hobbys. Die Menschen, die mich umgeben, sind mir heilig. Um so seltener ich jemanden sehe, um so wichtiger ist es mir die gegebene Zeit so gut es geht zu nutzen. Irgendwie logisch, oder?

Aber ich habe noch so viele weitere Interessen, die hier garnicht so rein passen. Japan, 3D Grafik, Tempelritter, Robotik, Schmuckherstellung, um nur ein paar zu nennen.

Aber trotz allem fühle ich mich nicht gestresst. Ich finde es schade dass ich nicht für alles so viel Zeit aufwenden kann wie ich es mir wünsche aber bin doch froh dass mein Leben nicht aus Arbeit, Couch und Saufen besteht.
Ich sage oft, dass ich das Gefühl habe etwas nachholen zu müssen. Die 12 Jahre die ich mich zurückgezogen hatte. Vielleicht ist daran was dran.

Ruhige Gewässer

Es hat sich doch wieder Einiges getan. Aber wenig trans-thematisches.

Den Ford Maverick, den ich mit im Februar zugelegt hatte, war voller Mängel und der schweizer TÜV wollte ihn so nicht zulassen. Ich konnte mir die sehr umfangreichen Reparaturen nicht leisten, also bin ich weiterhin mit meinem Smart zur Arbeit gefahren.

Nach langem hin und her und weiteren Problemen mit dem Zweisitzer habe ich bei meiner Firma nachgefragt. Die fragten mich nur, warum ich nicht schon früher nachgefragt hätte. Nun schulde ich meiner Firma das Geld, das ich nun in ein anderes Auto investiert habe. Und wenn ich schon einen Kredit aufnehmen muss, dann dachte ich mir, kann ich es auch gleich richtig machen.

Audi S5 beim HändlerSeit dem 5. Mai fahre ich nun voller Stolz einen Audi S5. Ein „deutscher Sportwagen“, wie ihn meine Kollegen bezeichnen. Ein Fahrzeug dass nicht ganz vernünftig ist aber sehr viel Spass macht und mir ein sicheres Gefühl vermittelt. Zum ersten Mal fahre ich ein Auto für Erwachsene.

Gestern war ich mit dem S5 zum ersten mal in Stuttgart. Nach einer Partynacht bin ich wieder bei meinem alten Vermieter vorbei gefahren, in der Hoffnung meine Katzen sehen zu können.

Anders als letztes Mal war er diesmal zuhause. An der Tür hat er mich nicht wieder erkannt. Ich musste ein paar Stichwörter liefern, damit er wieder wusste wer ich bin. Er war umgänglich und sichtlich von der Zeit und seinem Schicksal gebeutelt. Aber das wichtigste, ich konnte aufs Grundstück und auch ins Haus um nach den Katzen zu sehen.

Hexer war im Wohnzimmer und reagierte sehr schreckhaft auf mich. Man sah ihm an dass e mich zwar irgendwoher kannte, aber nicht wusste woher. Er ließ sich nur am Kinn streicheln. Sobald ich näher kam machte er sofort wieder einen Satz zurück. Das tat sehr weh. Den einst so zutraulichen Kater so zu erleben.

Hexer und LancelotDann die Überraschung. Im Schlafzimmer lag Lancelot auf dem Bett. Diesen Kater hatten wir zwei Monate vor dem Auszug bekommen. Er war extrem menschenscheu und schreckhaft und war uns ausgebüxt. Wir hatten befürchtet, dass er den ersten Winter nicht überstanden hätte, so dünn wie er damals war. Nun lag er auf dem Bett, ließ sich am Bauch kraulen und war auch sonst zutraulich.

MiraDie dritte im Bunde, hatte sich erst nicht finden lassen aber tauchte dann im Dachstuhl auf. Mira, die kleine Prinzessin, war unverändert zutraulich und so fotogen wie immer.

Ich freute mich riesig die Katzen sehen zu können, auch wenn Hexers Verhalten mir einen Stich ins Herz verpasste.

Und zu guter Letzt: Ich bin immer noch mit meinem Freund zusammen. Gestern war das 8-Wochen-Datum. Dafür, dass ich dachte ich könnte nie mit einem Mann eine Beziehung führen, klappt es doch erstaunlich gut. Es ist nicht immer einfach aber wann ist es das schon?

Neustart auf Abwegen

Neustart auf Abwegen, oder sollte ich vielleicht sagen „neben den Wegen“?

Aber von Anfang an. Mein letzter Beitrag beschrieb meine erste Zeit in der Schweiz. Nun sind weitere vier Wochen vergangen. 2015-01-31 14.16.44Ich hab meinen Schnapszahl-Geburtstag mit Freunden in Stuttgart gefeiert, hab einen Tag in der Saunalandschaft Schwabenquellen verbracht bevor es zurück in die Schweiz ging. Hier hatte es zwischenzeitlich wieder mehr geschneit. Nichts ungewöhnliches. Tagsüber taut es und abends fällt die Temperatur aber die Strassen waren halbwegs schneefrei. Auf halber Strecke vom Büro nach hause kam wieder eine Passage, in der ich den Smart in die Spurrillen anderer Verkehrsteilnehmer einsetzen musste. Nicht ganz so einfach wenn man bedenkt was hier sonst an Autos rum fährt und weiß dass der Smart nicht nur kurz sondern auch schmal ist.

Es kam wie es kommen musste. Ich geriet irgendwie in den Schnee, der Wagen brach nach links aus. Ich versuchte ihn abzufangen aber das war aussichtslos. Er drehte sich nach rechts, dann schlagartig einmal um sich selbst bevor ich halb rückwärts mit 60 Sachen ins Feld rutschte.

Ich kam mit dem Schrecken davon. Mir persönlich ist nichts passiert. Tage später bemerkte ich komische Geräusche am Smart und musste eine verbogene Felge und die Radnabe tauschen lassen. Bin wohl doch heftiger angestoßen als ich dachte. An der hinteren Felge sieht man noch das Gras und kleine Ästchen, die zwischen Felge und dem Reifengummi stecken. Keine Chance die zu entfernen, so eingequetscht sind die.

Beim Unfall selbst muss ich mich aber wohl doch mehr verspannt haben und vor allem meine Zähne aufeinander gepresst haben, als mir bewusst war. Ich musste eine Woche aussetzen, da die Kieferschmerzen nicht zu ertragen waren und nur ausgiebiges Konsumieren von Schmerzmittel konnte noch helfen.

Der Unfall, ich kann es nicht leugnen, hat seine Spuren hinterlassen. Jedes Mal wenn ich daran denke bekomme ich feuchte Augen, auch jetzt, während ich diese Zeilen schreibe.

Ich hatte sowieso vor mir ein „richtiges“ Auto zu kaufen, aber hier machten mir die Schweizer einen Strich durch die Rechnung. Ich bekomme keinen Kredit, nichtmal einen Leasingvertrag solang ich nicht mindestens ein Jahr in der Schweiz lebe. Aber die Bank hat mir ungefragt direkt zwei Kreditkarten ausgehändigt. Mit dem Überziehungsrahmen und der Hilfe meiner Mom konnte mein Bruder, ein Freund und ich auf die Suche nach etwas Wetterfestem gehen.

Die Rahmenbedingungen wurde neu gesteckt. Ein Fahrzeug das im Schnee klar kommt und mit der Berg und Talfahrt auch. Eins das mich bei Glatteis nicht im Stich lässt. Ein Fahrzeug, dass auch mit der Unfähigkeit anderer Autofahrer klar kommt. Also suchten wir.

Sowas zeiht sich immer hin. Man sucht Autos raus und wenn man was passendes findet stellt man fest, dass er schon verkauft ist. Dann schaut man sich das Fahrzeug an und stellt fest das die Hälfte der Infos falsch war etc.

2015-02-14 10.06.08 HDRAber wir wurden dann doch fündig. Seit gestern bin ich stolze Besitzerin eines Ford Maverick. Das ist ein Geländewagen mit Kuhfänger vorne und Verstärkung an den Seiten. Selbst wenn mir da einer rein rutscht sollte ich nicht mehr ernstlich verletzt werden. Hoffe ich.

Es ist aber auch eine krasse Umstellung nötig. Vorher konnte ich mit dem Smart praktisch überall durch wenn das Lenkrad durch kam *G*. Beim Mav muss ich aufpassen in der Mitte der Spur zu bleiben, da er so breit ist dass ich sonst Strassenschilder oder gar Fußgänger mit nehme. Man merkt, ich bin nicht oft wirklich große, breite Fahrzeuge gefahren.

Wo bleibt das Trans-Thema? Keine Ahnung. Ich lebe einfach. Beim Autokauf des Ford hatte ich es mir recht jungen Leuten zu tun. Aber auch hier oder gerade weil sie so jung waren gab es keine Spitzen, keine Ablehnung, nichts. Ich kam da hin als Frau, hab mir den Wagen angesehen. zwei Tage später gemeinsam zum TÜV zum Gebrauchtwagencheck machen und 4 Tage später holte ich den Wagen ab. Haben uns in der zeit prima verstanden. Entweder hat er es wirklich nicht gemerkt was ich mir nicht vorstellen kann, oder es war einfach kein Problem.

Ganz nebenbei habe ich auch einen Mann kennen gelernt, mit dem ab und zu was läuft. Nichts festes aber zum gemeinsam spass haben und einsame Stunden zu verringern genau das was ich gerade brauche. Jemand der mich in den Arm genommen hat, als ich vom Unfall erzählend wieder einmal feuchte Augen bekommen habe.

Es geht also schon. Nur nicht aufgeben und auf keinen Fall sich einigeln. Niemand wird an deine Tür klopfen wenn du nicht vorher eine breite Strasse zu deinem Haus gebaut hast… bildlich gesprochen.

 

Die Geschichte mit meinem Vermieter (Teil 1)

Die Geschichte fängt damit an, dass ich (noch als Mann lebend) mit meiner damaligen Freundin im Mai 2008 in ein freistehendes Mehrfamilienhaus gezogen bin, im dem wir die einzigen Mieter waren. Die anderen beiden Wohnungen belegte der Hausbesitzer mit seiner Frau. Das Haus war ruhig gelegen und dennoch sehr gut an öffentliche Verkehrsmittel angebunden. Es bot eine große Terrasse und viel Garten. Ideales Umfeld für ruhige Mieter und deren Katzen. Die Wohnung stand vorher mindestens ein halbes Jahr leer und dem Vermieter war zu diesem Zeitpunkt seine letzte Katze gestorben, der er einen Schrein im Garten gebaut hatte. Da er über neue Katzen im Haus sehr erfreut war, lies er entsprechend den Mietvertrag ändern, dass Katzen im sonst Haustierfreien Haus erlaubt seien.
Weiterlesen