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Jeanette auf die Ohren

Nach fast einem Jahr habe ich am Freitag wieder ein Gespräch mit Holgi führen dürfen. Ich versuche ihm darin zu vermitteln wie das Leben als Transfrau sich im Alltag gestaltet und welche Tortouren Frau so durchmachen muss um so zu sein wie mein eigentlich sowieso schon ist. Hört doch mal rein.

Link zum Interview: Hier lang

Krankenhausbericht zur GaOP II Nachsorge

Seit meiner Entlassung aus der Klinik vor genau drei Wochen ist es hier etwas still geworden. Ich hatte mit so allerlei Problemen zu kämpfen.

Am Freitag nach der Op wurde ich aus der Klinik entlassen. Leider war der Auszug nicht so nett, da man uns nicht wie versprochen um 12 gehen lassen wollte sondern bereits für 9 Uhr das Zimmer neu belegt hatte. Ich schlang mein Frühstück herunter, eilte unter die Dusche während die Putzfrau schon das Zimmer herrichtete. In aller Eile sich herzurichten und zu packen ist gar nicht meine Art.

Zusammen mit meiner Zimmergenossin und deren Lebensgefährtin wollten wir dann noch gemeinsam im Vapiano was trinken gehen, bevor es ins in die City trieb. Allerdings waren wir auch dafür zu früh dran so dass wir in der nahegelegenen Bäckerei mit Kaffee und Kuchen unseren Auszug feiern mussten.

Wir verabschiedeten uns in der Innenstadt und gingen getrennte Wege. Die einen Richtung Frauenkirche, meine Freundin und ich zog es mehr zum Übergrößen Schuh-Kauffmann. Neue Pumps für den Sommer mussten her. Auf dem Weg zum Mittagessen im Guglhupf fanden sich dann noch zwei Handtaschen ein und als wir gut gesättigt waren, traten wir die Heimreise Richtung Stuttgart an.

Wieder zuhause

Sonntag find ich wieder mit den Hormonen an, die ich seit vor der OP nicht mehr nehmen durfte. Verstärkter Bartwuchs war die Folge von fehlenden Hormonen.

Montag machte ich mir einen Termin zum Entfernen der Klammern. Ich solle Dienstag vorbeikommen.

Dienstag kam ich dann in die Praxis, musste mich frei machen nur um einen angewiederten Blick meines Doktors entgegegnet zu bekommen. Er verwies mich zu einer Chirurgischen Praxis im Ort zu der ich auch direkt gehen musste. Dort angekommen empfing mich eine mit offenem Mund schmatzende Sprechstundenhilfe, die meinte, die Sprechstunde sei vorbei ich solle später wieder kommen. Auf der Uhr stand 11:02. Sprechstunde bis 11 Uhr. Na danke.

Um 14 Uhr stand ich wieder auf der Matte. Der ganze Betrieb war mir unangenehm, ich fühlte mich nicht wohl. Ich kam in ein Zimmerchen mit einer Bare und dazu haufenweise Schränke mit Verbandsmittel. Es hatte den Charm eines Lagerraums hinter einer Dönerbude.
Der Arzt kam mit seinem Assistenten herein und bat mich, mich frei zu machen. Ich hatte die Schuhe noch nicht aus da stand eine ältere Schwester im Raum und suchte nach irgendetwas. Als ich die Hose aus hatte erschien die Kaugummi-kauende Schwester vom Vormittag, kam durch eine Tür herein, verschwand durch eine andere. Dabei ließ sie beide Türen offen stehen und ermöglichte einem wartenden Patienten im Flur so einen erstklassigen Blick auf meine neue Muschi. Dies war dann doch zu viel. ich protestierte lautstark dass ich das hier unmöglich finde und mich hier ganz und gar nicht gut aufgehoben fühle.
Der Doktor komplementierte daraufhin alle aus dem Zimmer außer der älteren Schwester, die sich als erfahrene OP-Schwester herausstellte. Meine Freundin hatte tags zuvor gezählt und 20 Klammern gefunden. Als die Klammern entfernt waren zählte ich die auf der Ablage liegenden Metalbögen und zählte nur 19. Die Schwester, inzwischen mit mir allein im Zimmer versicherte mir dass alle Klammern raus seien und sie entschuldigte sich noch einmal für das Durcheinander. Das Entfernen habe ich praktisch gar nicht gespürt. Die großen Klammern von der ersten OP hatten dagegen ziemlich gezwickt.

Die restliche Woche zuhause war ereignislos und langweilig so dass ich mich wirklich richtig gefreut hab die Woche drauf wieder arbeiten gehen zu können.

Zurück im Job

Wie schon letztes mal wurde ich nett empfangen und musste meine Geschichte wieder und wieder erzählen. Nur diesesmal war diese einfach nicht so lang und Aufregend. Alles war gut gegangen, ich hatte keine Schmerzen und alles schien sich zum Besten zu entwickeln.

Ich bekam unerwartet sehr interessante Themen auf den Tisch die mich dazu bewogen direkt in der ersten Woche sieben Überstunden zu machen, ganz freiwillig. Dies Schlug sich dann aber doch recht aug auf meine noch angeschlagene Gesundheit nieder so dass mich am folgenden Wochenende erst Kopfschmerzen und dann eine Grippe heimsuchten.

Entdeckungen

Ich versuchte mich mit einem Erkältungsbad wieder her zu richten. Zwei Wochen waren seit der Operation vergangen und somit durfte ich endlich wieder baden. Im warmen Wasser wollte ich mir nun endlich mal ansehen wie es geworden ist und erschrak. Ganz vorne oben, auf der linken Seite steckte noch immer etwas silbernes. Eine Klammer, Nr. 20, steckte dort immer noch wuchs langsam ein.

So ging ich also Montag morgens mit einem mords Schädel und Grippesymptomen erneut in die Chirurgische Praxis und wieder sehr herzlich empfangen. Der Doktor und die Schwester von letztem mal verschwanden auf nimmer wiedersehen als sie hörten warum ich da war. man ließ mich 55 Minuten im Wartezimmer sitzen bevor die Sprechstundenhilfe sich erbarmte die Klammer zu entfernen. Das Desinfektionsmittel brannte etwas und sie meinte auch, das die Klammer schon eingewachsen sei. Tia, sie hätte ja auch vor 2 Wochen entfernt werden sollen.
Danach zum Hausarzt der mich wieder für eine Woche zur Genesung krank schrieb.

Und so habe ich wieder eine Woche zuhause verbracht. Der Schädel war heftig und wird langsam besser. Ist schon komisch. Normalerweise hab ich Grippe mit viel Schnupfen. Daraus resultieren verschlossene Nebenhöhlen und daraus Kopfschmerzen. Dieses Mal waren die Kopfschmerzen zuerst da und der Schnupfen kam erst zwei Tage später. Was ich mir da wohl wieder eingefangen hab.

Nachsorge

Inzwischen mache ich die Dehnungsübungen wieder, auch wenn die ziemlich Problematisch sind. Bei der Korrektur-OP wurde ein Dammschnitt vorgenommen. Ich hab also eine Naht genau auf dem Hautstreifen zwischen Vagina und Anus. Die naht ist ziemlich empfindlich. Regelmäßig nach dem Stuhlgang habe ich Blut am Papier. Und die Dehnungsübungen zerren am anderen Ende der Naht. Ich bin zurück auf die 3te von 5 Größen der Dilatoren und traue ich mich kaum mit etwas größerem Anzufangen. Ich werde noch eine Woche warten bevor ich wieder richtig dehnen kann.

Gefühle

Aber es gibt auch etwas Positives zu berichten. Trotz dreier Nähte die noch drin sind, am Damm, unterm neuen Kitzler und auf dem Venushügel, fühlt sich alles deutlich besser an. Es ist wie als hätte die Korrektur-OP einen Haufen Verspannungen gelöst. Ich kann mich endlich anfassen ohne es als unangenehm oder sogar schmerzhaft zu empfinden. Die Haut ist weich, angenehm zu berühren und nicht mehr so überempfindlich, hart und geschwollen. Es zeichnen sich zwar neben den äußeren Schamlippen immer noch keine Inneren Schamlippen ab aber sei’s drum. Wenn jetzt das mit dem Dehnen wieder gut klappt könnte ich vielleicht sogar bald zufrieden sein.

fast 4 Monate danach

Achtung:

Dieser Artikel wurde in einer sehr deprimierenden Zeit geschrieben, als wirklich sehr viel auf einmal schief lief. Beruflich, privat und körperlich. Darüber bin ich deutlich hinweg (Stand Februar 2016).

Ich wusste worauf ich mich einließ, habe mich ausgiebig informiert. Ich hatte Beratungsgespräche und hab mich mit anderen Patientinnen unterhalten. Alle nannten Liedl den besten Operator in Deutschland. Doch nun, kaum hab ich es hinter mir höre ich als so vielen Richtungen dass Liedl auf dem absteigenden Ast sitzt. Die Patientinnen sind plötzlich alle nicht mehr zufrieden und beklagen so einiges. Zu diesen Patientinnen kann ich mich nun einreihen. Hätte ich vorher mehr gewusst, wäre ich nicht zu Liedl gegangen. Dies war mein zweiter Fehler. Mein erster war es zu glauben, wenn ich auf Frauen stehe, auf den Penis verzichten zu können. Und dazu kommt mein dritter Fehler, zu glauben durch die Op würde sich für mich in meinem Umfeld etwas verändern. Aber der Reihe nach:

Fehler 1:

Ich stehe auf Frauen, Männer sind zwar ganz interessant aber für was dauerhaftes einfach nicht kompatibel. Ich hatte mir Nähe und Zärtlichkeit zwischen Frauen als was angenehmes, rücksichtsvolles und schönes vorgestellt. Aber auch nach der Operation bin ich immer noch nicht so Frau wie jene Bio-Frauen die es mit ihres Gleichen treiben. Es funktioniert bisher rein gar nichts. Wenn ich etwas spüre, was massiv eingeschränkt ist, dann ist es unangenehm bis schmerzhaft. Ansonsten fühle ich fast nichts. Es ist wie auf totem Fleisch herumzustochern. Unbefriedigend. Mir ist klar dass es seine Zeit braucht um auszuheilen aber ich bin doch etwas enttäuscht von der Entwicklung. Die Operation ist nun schon fast ein drittel Jahr her und ich extrem gefrustet.

Fehler 2:

Inzwischen weiß ich, das Liedl nicht der beste Operator ist und eine nicht besonders erfolg versprechende Methode anwendet. Schaff oder Pottek sind auf dem Gebiet führend und praktizieren Methoden, die für den folgenden Alltag der Patienten sehr viel besser sind als die, die Liedl gemacht hat. Die Patientinnen können bei Schaffs Methode spontan feucht werden, können sich die regelmäßigen Zäpfchen spaaren und damit auch das ständige Tragen von Einlagen. Bei Liedls Methode wird in kauf genommen, dass die Patienten danach eine halbwegs vernünftig aussehende Vagina hat, die aber nur marginal benutzbar ist. Dies wurde vorher nie so klar gesagt. Wenn die Vorhaut beschnitten ist, sollte normal eine Verlängerung aus Hodenhaut eingesetzt werden. Dies wurde nicht gemacht. Nachdem die Penishaut umgestülpt ist, sollte sie abgeschabt werden um die letzten Haarwurzeln zu entfernen. Dies wurde auch nicht gemacht. Jetzt wächst aus meiner neuen Vagina ein Busch aus Haaren heraus, den ich nie rasieren kann da eine Rasur auf der weichen Haut zu einem Blutbad führen würde. Außen herum ist die Rasur möglich, auch wenn die taube Haut sich nur sehr unangenehm rasieren lässt. Der Empfindlichste Bereich sollte die verpflanzte Eichel, also der neue Kitzler sein. Hier wurden scheinbar alle Nervenbahnen getötet. ich empfinde absolut gar nichts. Ich kann nicht nachvollziehen wie es zu diesen krassen Fehlern kommen konnte.

Fehler 3:

Ich weiß nicht wie ich auf die Idee kam die Op würde meinen Stand in der Öffentlichkeit verbessern. Ich hatte irgendwie gehofft endlich ganz als Frau wahrgenommen zu werden. Dabei habe ich eines übersehen. Die Änderung durch die OP sieht ja niemand. Ich werde weiterhin als Transe wahrgenommen. Alle Welt geht weiterhin davon aus ich hätte nen Penis. ich weiß wirklich nicht was mich hier geritten hat. Zwischen den Männern werde ich nicht ernst genommen, bin ich doch ne Frau. zwischen Frauen werde ich als bemitleidenswert wahrgenommen, aber nicht als eine von Ihnen. Und die aktuelle Sexismus-Debatte „#Aufschrei“ tut ihr übriges. Ich bekomme diesen Mist genauso ab nur wenn ich mich äußere werde weder als Frau noch als Mann wahrgenommen. Man entzieht mir das Recht mich in dieser Debatte zu äußern.

Aber es gibt nicht nur schlechtes zu berichten.

Ich hab fast keine Schmerzen mehr, kann lange stehen und laufen ohne das es noch anfängt zu ziehen. Der farbige Ausfluss ist auf ein Minimum zurückgegangen, ist aber weiterhin leicht bräunlich, vor allem wenn ich das Gynoflor-Zäpfchen eingeführt habe. Das Bogieren klappt auch immer besser. Inzwischen bin ich bei den 5 Medizinischen Dilatoren bei der vierten Größe angekommen und kann auch direkt damit die Übungen beginnen. Nach etwa einer halben Stunde ist auch die Gegend hinter dem Damm soweit gedehnt, dass der Dilator bis zum Griff eingeführt werden kann. Die Korrekturoperation muss jetzt noch folgende Punkte korrigieren:

  • Die Behaarung
  • Die Schamlippen deutlich verkleinern und die ganze Anordnung korrigieren
  • Die Sprinkleranlage zu einem Strahl korrigieren. Das Urinieren ist immer noch etwas heikel.
  • Klärung welche Medikamente ich weiterhin noch nehmen muss Ich hoffe ich hab euch nicht wieder zu viel Angst gemacht. Ich muss mir hier nur endlich mal Luft machen. Es hilft nicht so offensichtliche Probleme tot zu schweigen. ich drück mir die Daumen, dass sich doch noch etwas verbessert. Bis dahin eure Jeanette

Krankenhausbericht zur GaOP (die zweite Woche)

Inzwischen ist es Mittwoch, der 31. Oktober. Alle Freunde um mich herum machen sich gerade für eine schön-schaurige Halloween Party fertig. Ich liege ziemlich flach auf meiner Couch und bin immer noch ziemlich steif, wackelig und erschöpft von den Torturen der letzten zwei Wochen.

Achtung: Der folgende Beitrag enthält explizite Beschreibungen von Genitalien und Penetration.

Letzten Mittwoch der zweite Versuch. Ich bekam wieder vor dem Mittagessen den Katheter gezogen. Da ich schon befürchtete die ganze Prozedur noch ein weiteres Mal erleben zu müssen überlegte ich noch, ob der Katheter nicht doch noch einen Tag länger drin bleiben könne. Aber das war nicht nötig. Nach dem Mittagessen wurde ich los was Darm und Blase gebunkert hatten und der Doktor schien genauso wie ich nun beruhigt. Die Schwellung lässt nun langsam nach und die neue, verkürzte Harnröhre funktioniert wie sie soll. Es brennt zwar immer recht stark, bevor der schliessende Muskel sich löst aber auch das lässt die folgenden Tage nach.
Mir wie eröffnet, das ich bald nach hause darf.

Ausprobieren

Am Donnerstag wurde ich ins Behandlungszimmer gerufen. Der Assistenzarzt wolle mir zeigen wo ich den neuen Vaginaleingang finden könne. Bewaffnet mit Handschuh und Gleitmittel ertastete ich meinen Unterleib. Der Arzt leitete meinen Zeigefinger an und ich merkte an der Wärme am Finger, das ich in mich ein drang. Das Gefühl, das so zu spüren hatte weder was erotisch anregendes noch war es angenehm. Ich kam bis zu einem quer stehenden Knochen, um den ich nicht herum kam. Davor spürte ich am Unterleib selbst sehr wenig. Da alles immer noch arg geschwollen war sollte ich gar nicht versuchen weiter zu kommen aber es fühlte sich an, als würde eine Schranke wie in einem Parkhaus den weiteren Weg blockieren.
Der Arzt spülte dann noch einmal kurz aus und ließ so einiges an getrocknetem Blut abfließen bevor ich zurück in mein Zimmer durfte.

Endlich Frei

Am Freitag wurde ich dann entlassen. Wir bescherten den Schwestern ein niedliches Abschiedsgeschenk und versprachen, im Februar wieder bei Ihnen vorstellig zu werden. Zum Abschied bekam ich einen Brief für meinen Hausarzt und eine Reihe von Rezepten mit.
Immer noch watschelnd wie eine Ente verließ ich gegen 11 Uhr die Klinik zusammen mit meiner Verlobten. Wir machten uns auf den Weg in die Münchner Innenstadt. Ich dachte mir, nachdem sich meine Verlobte so sehr für mich aufgeopfert hat und ihren Urlaub mit Stress und Langeweile im Wechsel verbracht hat, hat sie sich den Bummel durch die für sie fast unbekannte Stadt verdient. Ich zeigte ihr die Fußgängerzone und wir assen in einem sehr versteckten kleinen Restaurant nahe dem Marienplatz zu mittag. Aber vorher, der erste und wichtigste Punkt auf unserer Aufgabenliste war es, einen Sitzring für meinen geschundenen Hintern zu besorgen. Im Sanitätshaus wurden wir fündig und wählten zwischen teuer und sauteuer eine aufblasbare Variante aus. Damit bewaffnet konnte ich mich nun, nicht bequem aber halbwegs erträglich, im Restaurant setzen.
Der Schaufensterbummel dauerte dann aber doch deutlich länger als gedacht und mir schwanden langsam die Kräfte, so dass wir uns gegen 16 Uhr auf den Weg zu meiner Mom machten. Ich sehnte mich schon sehr nach ihrer großen Couch.

In die Heimat

Am Samstag dann, nach einer weiteren schweiß gebadeten Nacht ging es dann endlich in die Heimat. Drei Stunden bei starkem Schneegestöber auf dem Sitzring sitzend verbrachten wir auf der Autobahn bevor ich endlich erlöst in mein eigenes Bett fallen durfte. Die Fahrt über musste ich mich immer mal wieder strecken und das Gewicht auf die Füße und die Schultern legen, damit die Schmerzen im Unterleib nachlassen konnten. Das klappte aber nur kurzzeitig bevor die Schmerzen wieder da waren.

Hallo Kollegen

Am Montag wollten wir einen erneuten Stadtbummel machen. Ich wollte raus an die frische Luft und auch den Kollegen im Büro Hallo sagen. Außerdem wollte ich die Rezepte einlösen. Leider sollte ich diese aber erst Dienstag abholen können. Nach dem Bummel und einem ausgiebigen frühen Abendessen trafen wir dann gegen 17 Uhr im Büro ein. Ich wurde fast schon herzlich empfangen und durfte eine Zusammenfassung meiner Erlebnisse kundtun. Allesamt wunderten sich allerdings, das ich nach nur zwei Wochen schon wieder so fit war und herum laufen konnte. Ich bekam wieder so viel Zuspruch und Mitleidsbekundungen zu meinen schmerzhafteren Beschreibungen, dass ich mal wieder bestätigt wurde, mit der richtigen Firma und den richtigen Kollegen im Rücken meinen Weg zu gehen.

Ausprobieren Level 2

Gestern konnte ich dann endlich die Rezepte abholen. Ich bekam Amielle Comfort Vaginaldilatoren im Set. Zuerst war ich durch den Preis der Dilatoren von knapp 100€ doch sehr geschockt. Als ich diese dann auspackte war ich von der mangelnden Qualität aber noch mehr geschockt. An den Griffen und überall waren noch Spritzguss Grate zu sehen. Damit soll ich meine neu geschaffene Vagina dehnen, damit das neue Gewebe nicht zusammen fällt. Aber so wie die aussahen dachte ich mir nur, dass ich mich damit verletzten würde. Ich kratzte also das gröbste ab und wollte dieses neue Spielzeug dann doch mal ausprobieren.
Das Set enthält eine Tube auf Wasser basierendem Gleitmittel, dazu ein grauer Griff an dem die Grate dran waren. Auf diesen Griff kann man dann einen von 5 verschiedenen Dilatoren aufsetzen. Ich versuchte es zuerst mit dem kleinsten, der etwa den Umfang und die Länge meines Zeigefingers hatte. Ich legte mich flach aufs Bett, stellte mir einen Schminkspiegel zwischen die Beine und versuchte mein Glück. Das Gleitmittel verteilte ich großzügig auf den Dilator und dazu noch etwas am Scheideneingang. Das Einführen klappte soweit, wie es auch mit dem Zeigefinger klappte. Um den Knochen kam ich nicht herum. Aber ich versuchte nach hinten hin etwas weiter zu dehnen, um dann doch vielleicht unterm Knochen vorbei zu kommen. Doch hier hinderte schlicht die mangelnd Länge des Geräts mich daran, weiter zu kommen. Da der Dilator nur knapp die große meines Zeigefingers hatte und ich damit nicht wirklich weit gekommen bin, versuchte ich es sogleich mit der nächsten Größe. Diese war leider auch nicht länger als die erste aber etwas größer im Durchmesser. In Daten: 9cm lang und 20mm im Durchmesser. Damit ist er etwa 1,5cm länger und 5mm dicker als der erste Kandidat.
Das Einführen klappte hier auch recht gut aber das um die Ecke kommen blieb wie gehabt. Ich dehnte noch ein paar Minuten den Eingang und versuchte dann vorsichtig den Dilator zu entfernen. Aber das Gleitmittel war eingezogen und so zog es ein wenig als ich das Ding aus mir heraus zog. Hier sollte wohl definitiv nicht am Gel gespart werden.
Jedes Mal wenn ich den Dilator entfernte, das traf bei bei beiden Größen zu, kam eine Spur getrockneten und durch das Gleitgel wieder eingeweichten Blutes mit heraus. Es dauert wohl noch ein wenig bis die letzten blutigen Reste der Operation abgewaschen sein werden.

Zäpfchen

Als weitere Rezepte bekam ich einmal Ovestin und einmal Gynoflor. Diese sollen eine vaginale Flora erzeugen und damit zur inneren Reinhaltung beitragen.
Ich führte mir also noch eines der beiden Zäpfchen ein. Diese haben eine ganz angenehme Form, so das man sie problemlos mit dem Zeigefinger an ihr Ziel bugsieren kann. Es stellte sich aber als kleines Problem heraus, dass es auch da bleibt wo es hingehört. Der Sogeffekt beim herausziehen des Zeigefingers liess auch immer gleich das Zäpfchen mit heraus kommen. Hier stellte sich aber der sperrende Knochen plötzlich als praktisch heraus, da ich das Zäpfchen ganz gut dahinter platzieren konnte.
Ich darf nun täglich zwei mal diese Dehnungsübungen machen und die zwei verschiedenen Medikamente für die Scheide im Wechsel täglich in mir platzieren.

Nachwuchs

Bevor die Cryo Firma meine Proben in den großen Tiefkühlschrank legt, werden diese wohl getestet. So wie ich es verstanden habe, liegen wohl 8 Proben vor. Bisher sind zwei davon aufgetaut worden um zu testen, ob etwas verwertbares in ihnen ist. Dies war aber nicht der Fall. Die Firma prüft nun suggestive die restlichen Proben auf Verwertbarkeit. Wenn dem nicht so ist, wird das mit dem Nachwuchs wohl doch nichts.
Bitte drückt mir die Daumen, dass die letzten 2,5 Jahre Hormontherapie nicht alles ausgelöscht hat.