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Mal wieder eine Studie

Ich geb das jetzt einfach mal so weiter. Ich hab die Online-Umfrage dazu auch ausgefüllt. Um so mehr mitmachen um so stichhaltiger wird das Ergebnis und vielleicht bewegt sich ja mal irgendwas.

Derzeit wird am Deutschen Jugendinstitut in München unter dem Titel „Coming-out – und dann…?!“ eine Studie zur Lebenssituation von schwulen, lesbischen, bisexuellen und trans* Jugendlichen und jungen Erwachsenen durchgeführt. Mit einer Online-Befragung und persönlichen Interviews sollen die Coming-out-Verläufe, Diskriminierungserfahrungen und die Nutzung von Angeboten der Jugendhilfe – finanziert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – erstmals bundesweit erfasst werden.

Zur Onlinebefragung: Hier

Endlich Fertig

Letzten Freitag hatte ich wieder einen Nachuntersuchungstermin in München. Dieses Mal sollte geklärt werden warum bei der letzte OP so schlecht gearbeitet wurde und ob daraus hervorgehend eine weiter Operation nötig werden würde.

Aber wie es schon der Titel sagt war es das. Keine weiteren OPs.

Das Ergebnis ist, wenn ich aufrecht stehe und von vorne „begutachtet“ werde etwas schief. Die linke Seite hat einfach mehr Material unter der Haut und schiebt die Schamlippe zur anderen Seite, wodurch alles schief wirkt. An der Tiefe lässt sich jetzt nichts mehr ändern aber durch stärkere Dehnübungen kann ich noch etwas raus holen.

Ich habe ein paar Tage gebraucht um es für mich zu entscheiden aber ich denke ich bleibe dabei. Ich warte jetzt ein Jahr ab bis alles gut abgeheilt ist. Danach gehts zur nächsten Nachuntersuchung bei dir wir prüfen, ob die Knubbel unter der Haut endgültig verschwunden sind.

Mein Arzt rät mir von einer weiteren OP ab wenn ich mich mit dem aktuellen Zustand anfreunden kann.

Alles in Allem bin ich von der ganze GaOP etwas enttäuscht aber dennoch zufrieden. Es hätte besser werden können aber auch viel schlimmer. Die Einweihung steht auch noch aus. Danach werde ich auch berichten wie es war 🙂

Krankenhausbericht zur GaOP III

Am Neujahrstag reiste ich wieder einmal nach München-Bogenhausen, um eine weitere Korrektur vornehmen zu lassen. Dieses Mal musste ich die Zeit leider alleine überstehen, da meine Freundin selbst arbeiten musste. Nach rund drei Stunden in öffentlichen Verkehrsmitteln kam ich gegen 13 Uhr an der Klinik an. Nachdem ich ohne Frühstück angereist war bekam ich glücklicherweise noch ein Mittagessen. Dies war dann auch mein letztes Essen vor der Operation. Dann kam meine Zimmergenossin an und wir bezogen unsere Betten. Ich hatte mit ihr gemeinsam den Termin gemacht, da sie aus Berlin kam und wir uns sonst nicht hätten sehen können. So verbrachten wir gemeinsam unsere Zeit auf einem Zimmer.

Die Vorgehensweisen in der Klinik hatten sich wohl zum neuen Jahr hin verändert. Wir bekamen ein Einmalklistier und einen umfangreichen Fragebogen in dem der Doktor wissen wollte, wie es mir unseren bisherigen Operationen ergangen war.

Meine Operation sollte am 2. Januar gegen 14:30 Uhr statt finden. Etwa kurz vor 3, ich hatte meine Wertgegenstände und auch meine Uhr in den Save geschlossen, wurde ich abgeholt. Statt wie bei den letzten beiden Malen musste ich nicht selbst bis vor den OP laufen sondern wurde samt meinem Bett ins Erdgeschoss befördert. Den Zugang in die linke Ellbeuge zu finden fiel wohl nicht so leicht denn nach 2 Stichen gab die Schwester auf und verpasste mir den Zugang in den rechten Handrücken. Alles Dauerte ziemlich lang aber ich kann mich nicht mehr erinnern was zuletzt war bevor ich eingeschlafen bin.

Medizinischer Teil, Ihr seid gewarnt

Ihr wolltet wissen warum ich mich ein drittes Mal auf den OP-Tisch legen wollte, hier die nachgereichte Erklärung:

Wenn es der Arzt für nötig erachtet, kann zusätzlich zur umgestülpten Penishaut noch zusätzlich ein Stück der Haut des Hodens eingenäht werden, um die tiefe der NeuVagina zu erhöhen. Dies kann durch einen kleinen Penis, geschrumpfte Haut durch die Hormone oder durch die vorangegangene Beschneidung nötig werden. Bei mir traf letzteres zu, da ich in Kindesalter aus hygienischen Gründen beschnitten wurde. Man stelle sich das so vor, dass die Penishaut wie eine Röhre nach innen umgestülpt wird. Statt das Ende einfach so zu zu nähen, wurde hier wie ein Deckel ein kreis rundes Stück Haut angenäht. Bei mir hatte sich wohl beim entfernen des Stends die Haut rund um diese Naht von umliegenden Gewebe gelöst und somit aus dem Deckel eine Tasche gebildet. Dies zu korrigieren und aus meinen bisher 12cm Tiefe etwa 16cm zu machen war der Hauptgrund für die Operation. Wenn das nicht nötig gewesen wäre, hätte ich es wohl damit bewenden lassen. Aber wenn ich eh schon auf den Tisch muss sollte mir Dr. Liedl doch bitte auch die etwas zu groß geratenen äußeren Schamlippen so zurecht ziehen, dass sich innere Schamlippen bilden und die äußeren in einer annehmbareren Größe wieder finden. Dies hat auf der rechten Seite auch gut geklappt. Die Linke Seite hat er allerdings komplett versaut weswegen ich womöglich noch ein viertes Mal vorbei schauen muss. Es scheint hier gerade so, als hätte er die Haut aufgeschnitten, das überschüssige Fettmaterial wie besprochen entfernt aber dann vergessen die Schamlippe selbst zu kürzen. Der Unterschied zwischen den beiden Schamlippen ist so eklatant dass ich hier mich genötigt fühle das Wort Pfusch in den Mund zu nehmen. Ich kann mir die Linken Schamlippe über die recht drüber legen und komme fast bis zum Oberschenkel. Das kann man doch nicht übersehen haben. Zu allem Überfluss ist der zu groß geratene Hautlappen dunkelblau angelaufen. Stellenweise war sie sogar so dunkel dass ich mir Gedanken machen musste ob die Haut hier anfängt abzusterben. Stand heute, 10. Januar, bin ich entsetzt und würde am liebsten direkt wieder zurück nach München fahren um das korrigieren zu lassen.

Weiter gehts mit dem Aufenthalt in der Klinik

Im Aufwachraum kam ich zu mir. Kein Schwindelgefühl und auch keine Übelkeit. Prima, die Anästhesie hatte meinen Wunsch wahrgenommen und mir wohl etwas gegen die Übelkeit vom letzten Mal gegeben. Meine Zimmernachbarin, die nur 15 Minuten vor mir abgeholt wurde lag auch schon hier und wurde kurze Zeit später schon abgeholt. Ich erwischte aber wohl einen sehr geschäftigen Moment so dass die Pfleger mich nicht auf mein Zimmer bringen konnten. SO lag ich noch über 1,5 Stunden im Aufwachraum und hörte der Senseo-Kaffemaschine der Schwestern zu wie sie sich ihren Kaffee im Nebenraum machten. Vor mir ein riesiges Panoramafoto der Frauenkirche mit den Alpen im Hintergrund. Muss wohl während Fön gemacht worden sein, denn sonst sieht man die Alpen nicht so gut.

Dann kam ich endlich zurück aufs Zimmer und erhielt sofort mein Abendessen aus Brot und Schinken. Ich sollte zwar langsam machen aber der Hunger trieb’s rein. Direkt nach dem Essen fiel ich in einen traumlosen Schlaf der erst vom Geklapper des Frühstückswagens jäh beendet wurde.

Ab dann wurde es sehr eintönig. Frühstück um 7, Mittagessen um kurz vor 12 und Abendessen schon um 17 Uhr. Dazwischen vertrieben wir uns die Zeit mit heftigen Diskussionen, Hörspielen oder TV-Serien die ich mir auf meinem Notebook ansah.

Am 5. Januar, mir wurde morgens schon gesagt dass ich am nächsten Tag nach Hause gehen dürfe, fiel mir dann endgültig die Decke auf den Kopf. Ich sprang unter die Dusche, kleidete mich vernünftig ein und fing an durch die Gänge zu laufen. Weit kam ich allerdings nicht denn schon an der Tafel mit dem Fotos der Diensthabenden Schwestern wurde ich von einer anderen Patienten angequatscht und ehe ich mich versah befand ich mich in einer Gruppe von drei Männern und zwei Frauen und wir unterhielten uns prächtig. Für den Anfang reichte die jeweilige Leidensgeschichte, die uns an diesen Ort gebracht hatte um das Eis zu brechen und so verbrachte ich meinen letzten Tag unter wirklich sehr netten und sehr unterschiedlichen Menschen die sich viel zu erzählen hatten. Der Tag verging wie im Flug. Wir tauschen noch die Kontaktdaten aus und dann war der Spuk auch schon wieder zu Ende.

Am 6. Januar erhielt ich noch Frühstück und Mittagessen bevor ich die Klinik verlassen durfte. Meine Zimmergenossin und ich machten uns auf den Weg in die Münchner Innenstadt. Sie war aber noch nicht entlassen worden aber wenn man sich fit genug fühlt und vor allem keinen auffälligen Katheterbeutel mehr mit sich herumschleppen muss darf man die Klinik zeitweise auch verlassen. Wir tranken noch eine heiße Schokolade in der nähe vom Hauptbahnhof und liefen ein wenig die Fußgängerzone hinunter bis ich zurück ans Gleis und in meinen Zug steigen musste. Es war kaum was los, so dass ich ein 6er Abteil für mich alleine hatte. Schuhe aus, Beine hoch und Lautsprecher an. Es war eine angenehme Rückreise.

Kurz bevor ich in Stuttgart meinen Koffer aus dem Zug wuchten musste rief ein guter Freund an und lud mich zum Abendessen in der Stadt ein. Ich schloss meinen Koffer in ein Schließfach am Hauptbahnhof ein und wir fuhren zum Vapiano. Zwei Stunden später und wohl genährt kam ich zum Hauptbahnhof zurück und wollte meinen Koffer abholen. Auf der Anzeige stand 1€. Da ich nur 2€ Stücke in meinem Geldbeutel fand, fragte ich ein paar Passanten mir diese kleiner zu wechseln. Als ich wieder am Automat stand gingen alle Lichter aus. Als diese wieder an gingen hieß es plötzlich 2,50€. Ich steckte den Schlüssel ein, schmiss das Geld ein wofür ich nochmal bei einem Passanten wechseln musste. Als die gewünschte Geldmenge erreicht wurde körte ich ein Mechanisches Geräusch aus dem Automaten. Der Schlüssel wurde um wenige Grad gedreht und das wars. Der Schlüssel konnte nicht weiter gedreht werden und die Anzeige stand auf „Besetzt“. Die Tür ging auch nicht auf. Da stand ich nun. Mein letztes Kleingeld in Automatenschlitz versenkt aber ohne Koffer. Da Feiertag war die Sicherheit nicht besetzt, so dass ich an einen DB Schalter musste und etwas panisch mein Problem erläuterte. Ich musste ja davon aus gehen, dass wenn der Schlüssel steckt und das System sich wieder resetet die Tür einfach auf gehen könnte und mein Koffer samt Notebook und allem was mir lieb und Teuer war damit für jeden offen lag. Zum Glück passierte dies nicht. Ich musste nur vor der Öffnung des Automaten beschreiben was sich darin befand und sogar mein Notebook hoch fahren um klar zu zeigen, dass es sich um mein Eigentum handelte. So ging es endlich nach hause. Ich hätte im Vapiano doch noch auf Toilette gehen sollen. Die nächste Bahn kam erst nach 20 Minuten und nach 35 war ich endlich zuhause.

Da meine Freundin arbeiten war empfing mich ein lieber „Willkommen zuhause“ Brief und ein wenig ungesunder Süßkram im Wohnzimmer. Ich ließ mich erschöpft aber guter Dinge auf die Couch fallen. Zuhause, ists doch immer noch am schönsten.

Nachbesprechung und Ausblick

Letzten Freitag bin ich nach München gefahren um die obligatorische Nachuntersuchung, ein halbes Jahr seit der letzten OP sind vergangen, zu absolvieren. Ich kam also zum Herrn Doktor Liedl in die Praxis und musste erst einmal 45 Minuten im Flur warten bis ich dran kam. Der bayerisch sprechende ältere Mann neben mir vertrieb sich mit mir die Zeit und wir hatten eine ziemliche Gaudi :).

Als ich endlich dran kam, erwartete mich der Assistenzarzt, den ich schon aus der Klinik kannte. Sehr netter Arzt mit einem Vogelnest auf dem Kopf. Ok sind wohl eher Locken aber er sieht damit irgendwie witzig aus. Naja, jedenfalls befragte er mich wie das befinden ist, die Zufriedenheit, die Orgasmusfähigkeit und ob ich es schon ausprobiert hatte.

Hier wird’s mal wieder etwas expliziter, ihr seid gewarnt!

Ich äußerte meine Probleme bezüglich tiefe und Wasser lassen. Darauf hin kam ich auf den Untersuchungsstuhl und Dr. Liedl persönlich prüfte meine Aussagen. Wie er das prüfte? In dem er eiskalte Metal-Instrumente verwendete um die innere Beschaffenheit zu erkunden. Die Kälte war nicht das Problem aber die art und weise wie er hantierte passte doch eher zu einem Handwerker als zu einem Mediziner. Es tat ziemlich weh und meine Reaktion änderte auch nichts an seinem Verhalten.

Er fingerte zusätzlich zu dem Metallinstrument, was ein langes flaches Eisenstück war, in mir herum und fand eine art Tasche, die sich aus dem eingenähten Verlängerungsstück (Hodenhaut) gebildet hatte. Bei der nächsten Korrektur soll hier die Naht längs aufgeschnitten werden und quer vernäht werden. Damit bekomme ich noch einmal gut vier Zentimeter mehr Tiefe, was dann rund 17 Zentimeter wären. Damit könnte ich gut leben.

Außerdem wird außen die übrig gebliebene Haut um die neue Klitoris herum gezogen, so dass sich die inneren Schamlippen besser abzeichnen können. Angeblich habe ich schon jetzt innere wie äußere Schamlippen, aber die Inneren konnte ich selbst mit Spiegel nie selbst sehen.

So bald ich möchte kann ich einen Termin für die zweite Korrektur-OP machen. Jetzt warte ich noch zwei Wochen auf die Reaktion vom MDK und der Krankenkasse bezüglich Brustaufbau und wenn bis dahin nichts positives kam werde ich mir die OP für Ende November oder Anfang Dezember buchen.

Längere Pause

Nachdem es den Sommer über hier etwas ruhiger war nun ein neues Statusupdate:

Im Mai hatte ich ein Vorgespräch mit dem ausführenden Arzt zum Brustaufbau. Ich bekam ein Attest welches ich zusammen mit meinem Antrag an die Krankenkasse schickte. Das war Ende Mai. In der Hoffnung im September die OP machen lassen zu können.
Nun, inzwischen ist es September. Auf meinen Antrag bekam ich eine Absage da es nicht notwendig sei als Frau mehr als ein AA Körbchen zu haben. Schließlich gabe es auch Frauen die von Geburt an nur ein kleines Körbchen haben. Außerdem wurde mein Antrag nicht mit dem Attest überein stimmen. Ich gab in meinem Antrag meine Maße mit an, die im Attest nicht genannt wurden. Somit kassierte ich die Ablehnung auf die ein Arzt binnen vier Wochen Widerspruch einlegen kann. Ich selbst dürfe das nicht.

So sendete ich die Ablehnung an den Arzt der mir zuvor das Attest geschrieben hatte und bat um baldige Rückmeldung. Im Wochentakt rief ich dort an. Es wurde mir gesagt, dass die Unterlagen beim Arzt liegen und es würde sich nur noch um Tage handeln bis ich die Antwort erhalten würde. Nach fünf Wochen erfuhr ich, dass mein Arzt, oder vielmehr die Unterlagen verarbeitende Ärztin seit bereits vier Wochen nicht mehr dort arbeiten würde und meine Unterlagen eingemottet wurden. Na danke. Zu schlechten Organisation kommt nun noch Unfähigkeit hinzu.
Die Unterlagen wurde ausfindig gemacht und zwei Wochen später angeblich dem Chefarzt vorgelegt. Weitere zwei Wochen später, die Widerrufsfrist war inzwischen seit drei Wochen abgelaufen, erhielt ich endlich ein neues Attest. Diesesmal mit der Fotodokumentstion, die beim ersten Besuch gemacht wurde. Anfang August ging nun diese an die Krankenkasse mit der bitte, wenn sie Kontakt zu mir suche nicht immer den Postweg zu bemühen da sie doch Telefon und Email von mir hätten. Zwei Wochen später wieder ein Brief im Briefkasten, man hätte mich nicht erreichen können. Ich solle zurückrufen. Die wehrte Dame, seit just diesem Tag im Urlaub wollte mir eigentlich nur ausrichten, dass der schriftliche Widerspruch von mir selbst nicht vor läge. Man beachte, dass in der Ablehnung drin stand ich dürfe das nicht und nur der Arzt sei dazu befugt.
Seit Ende August warte ich nun auf die nächste unheilschwangere Rückmeldung der Kasse, die nur danach riecht zeit zu schinden.
Aber ich gebe nicht auf.
Ich schäme mich für meine Oberweite und seien meine Fotos noch so vorteilhaft gemacht worden so muss ich doch spätestens im Schlafzimmer und Bad auf Keidung, vorteilhafte Belichtung und Retusche verzichten.

Anders sieht die Sache Taille abwärts aus. Ich habe einen großen Schwung neues Selbstvertrauen gewonnen und zeige mich nun oft und gerne in kurzen engen Röcken, Kleidern oder sogar in den dieses Jahr so IN gehypten Hot-Pants. Es tut gut dort nichts mehr verstecken zu müssen und selbstsicher auftreten zu können ohne die verstohlenen Blicke in den Schritt abschätzen zu müssen.

Als Frau lebt es sich anstrengend, kompliziert aber auch irgendwie unbeschwert und ohne strenge Maßregeln was die Kleiderwahl angeht. Gut, ich arbeite zum Glück nicht bei einer Bank oder Versicherung aber selbst dort haben Frauen mehr Wahlmöglichkeiten als ihre männlichen Kollegen die allenfalls die Krawattenfarbe ändern dürfen, und das auch nur am Casual-Friday.

Übrigens habe ich noch im April, bevor es dafür in unserem Büro zu heiß wurde, einen Formal-Friday ausgerufen. Also das Gegenteil von Leger und verrannst sollten die Kollegen mal etwas chicer im Büro erscheinen. Und wer hätte es gedachte? Die meisten haben sogar mitgemacht. Leider ist kein Gruppenfoto gemacht worden aber mein Kollege und ich haben uns den Spaß nicht nehmen lassen.

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So, nächsten Freitag bin ich wieder in München zur OP-Nachuntersuchung und hoffentlich Vorbesprechung zur nächsten Korrektur-OP. Diese wollte ich eigentlich nach dem Brustaufbau machen lassen aber wenn sich das nun doch länger hin zieht werde ich mich wohl doch zuerst wieder in München einquartieren.

Krankenhausbericht zur GaOP II Nachsorge

Seit meiner Entlassung aus der Klinik vor genau drei Wochen ist es hier etwas still geworden. Ich hatte mit so allerlei Problemen zu kämpfen.

Am Freitag nach der Op wurde ich aus der Klinik entlassen. Leider war der Auszug nicht so nett, da man uns nicht wie versprochen um 12 gehen lassen wollte sondern bereits für 9 Uhr das Zimmer neu belegt hatte. Ich schlang mein Frühstück herunter, eilte unter die Dusche während die Putzfrau schon das Zimmer herrichtete. In aller Eile sich herzurichten und zu packen ist gar nicht meine Art.

Zusammen mit meiner Zimmergenossin und deren Lebensgefährtin wollten wir dann noch gemeinsam im Vapiano was trinken gehen, bevor es ins in die City trieb. Allerdings waren wir auch dafür zu früh dran so dass wir in der nahegelegenen Bäckerei mit Kaffee und Kuchen unseren Auszug feiern mussten.

Wir verabschiedeten uns in der Innenstadt und gingen getrennte Wege. Die einen Richtung Frauenkirche, meine Freundin und ich zog es mehr zum Übergrößen Schuh-Kauffmann. Neue Pumps für den Sommer mussten her. Auf dem Weg zum Mittagessen im Guglhupf fanden sich dann noch zwei Handtaschen ein und als wir gut gesättigt waren, traten wir die Heimreise Richtung Stuttgart an.

Wieder zuhause

Sonntag find ich wieder mit den Hormonen an, die ich seit vor der OP nicht mehr nehmen durfte. Verstärkter Bartwuchs war die Folge von fehlenden Hormonen.

Montag machte ich mir einen Termin zum Entfernen der Klammern. Ich solle Dienstag vorbeikommen.

Dienstag kam ich dann in die Praxis, musste mich frei machen nur um einen angewiederten Blick meines Doktors entgegegnet zu bekommen. Er verwies mich zu einer Chirurgischen Praxis im Ort zu der ich auch direkt gehen musste. Dort angekommen empfing mich eine mit offenem Mund schmatzende Sprechstundenhilfe, die meinte, die Sprechstunde sei vorbei ich solle später wieder kommen. Auf der Uhr stand 11:02. Sprechstunde bis 11 Uhr. Na danke.

Um 14 Uhr stand ich wieder auf der Matte. Der ganze Betrieb war mir unangenehm, ich fühlte mich nicht wohl. Ich kam in ein Zimmerchen mit einer Bare und dazu haufenweise Schränke mit Verbandsmittel. Es hatte den Charm eines Lagerraums hinter einer Dönerbude.
Der Arzt kam mit seinem Assistenten herein und bat mich, mich frei zu machen. Ich hatte die Schuhe noch nicht aus da stand eine ältere Schwester im Raum und suchte nach irgendetwas. Als ich die Hose aus hatte erschien die Kaugummi-kauende Schwester vom Vormittag, kam durch eine Tür herein, verschwand durch eine andere. Dabei ließ sie beide Türen offen stehen und ermöglichte einem wartenden Patienten im Flur so einen erstklassigen Blick auf meine neue Muschi. Dies war dann doch zu viel. ich protestierte lautstark dass ich das hier unmöglich finde und mich hier ganz und gar nicht gut aufgehoben fühle.
Der Doktor komplementierte daraufhin alle aus dem Zimmer außer der älteren Schwester, die sich als erfahrene OP-Schwester herausstellte. Meine Freundin hatte tags zuvor gezählt und 20 Klammern gefunden. Als die Klammern entfernt waren zählte ich die auf der Ablage liegenden Metalbögen und zählte nur 19. Die Schwester, inzwischen mit mir allein im Zimmer versicherte mir dass alle Klammern raus seien und sie entschuldigte sich noch einmal für das Durcheinander. Das Entfernen habe ich praktisch gar nicht gespürt. Die großen Klammern von der ersten OP hatten dagegen ziemlich gezwickt.

Die restliche Woche zuhause war ereignislos und langweilig so dass ich mich wirklich richtig gefreut hab die Woche drauf wieder arbeiten gehen zu können.

Zurück im Job

Wie schon letztes mal wurde ich nett empfangen und musste meine Geschichte wieder und wieder erzählen. Nur diesesmal war diese einfach nicht so lang und Aufregend. Alles war gut gegangen, ich hatte keine Schmerzen und alles schien sich zum Besten zu entwickeln.

Ich bekam unerwartet sehr interessante Themen auf den Tisch die mich dazu bewogen direkt in der ersten Woche sieben Überstunden zu machen, ganz freiwillig. Dies Schlug sich dann aber doch recht aug auf meine noch angeschlagene Gesundheit nieder so dass mich am folgenden Wochenende erst Kopfschmerzen und dann eine Grippe heimsuchten.

Entdeckungen

Ich versuchte mich mit einem Erkältungsbad wieder her zu richten. Zwei Wochen waren seit der Operation vergangen und somit durfte ich endlich wieder baden. Im warmen Wasser wollte ich mir nun endlich mal ansehen wie es geworden ist und erschrak. Ganz vorne oben, auf der linken Seite steckte noch immer etwas silbernes. Eine Klammer, Nr. 20, steckte dort immer noch wuchs langsam ein.

So ging ich also Montag morgens mit einem mords Schädel und Grippesymptomen erneut in die Chirurgische Praxis und wieder sehr herzlich empfangen. Der Doktor und die Schwester von letztem mal verschwanden auf nimmer wiedersehen als sie hörten warum ich da war. man ließ mich 55 Minuten im Wartezimmer sitzen bevor die Sprechstundenhilfe sich erbarmte die Klammer zu entfernen. Das Desinfektionsmittel brannte etwas und sie meinte auch, das die Klammer schon eingewachsen sei. Tia, sie hätte ja auch vor 2 Wochen entfernt werden sollen.
Danach zum Hausarzt der mich wieder für eine Woche zur Genesung krank schrieb.

Und so habe ich wieder eine Woche zuhause verbracht. Der Schädel war heftig und wird langsam besser. Ist schon komisch. Normalerweise hab ich Grippe mit viel Schnupfen. Daraus resultieren verschlossene Nebenhöhlen und daraus Kopfschmerzen. Dieses Mal waren die Kopfschmerzen zuerst da und der Schnupfen kam erst zwei Tage später. Was ich mir da wohl wieder eingefangen hab.

Nachsorge

Inzwischen mache ich die Dehnungsübungen wieder, auch wenn die ziemlich Problematisch sind. Bei der Korrektur-OP wurde ein Dammschnitt vorgenommen. Ich hab also eine Naht genau auf dem Hautstreifen zwischen Vagina und Anus. Die naht ist ziemlich empfindlich. Regelmäßig nach dem Stuhlgang habe ich Blut am Papier. Und die Dehnungsübungen zerren am anderen Ende der Naht. Ich bin zurück auf die 3te von 5 Größen der Dilatoren und traue ich mich kaum mit etwas größerem Anzufangen. Ich werde noch eine Woche warten bevor ich wieder richtig dehnen kann.

Gefühle

Aber es gibt auch etwas Positives zu berichten. Trotz dreier Nähte die noch drin sind, am Damm, unterm neuen Kitzler und auf dem Venushügel, fühlt sich alles deutlich besser an. Es ist wie als hätte die Korrektur-OP einen Haufen Verspannungen gelöst. Ich kann mich endlich anfassen ohne es als unangenehm oder sogar schmerzhaft zu empfinden. Die Haut ist weich, angenehm zu berühren und nicht mehr so überempfindlich, hart und geschwollen. Es zeichnen sich zwar neben den äußeren Schamlippen immer noch keine Inneren Schamlippen ab aber sei’s drum. Wenn jetzt das mit dem Dehnen wieder gut klappt könnte ich vielleicht sogar bald zufrieden sein.

Krankenhausbericht zur GaOP II

Am Samstag den 23. Februar ging es wieder nach München. Eine Nacht verbrachten wir gemeinsam bei meiner Mutter im Münchner Norden bevor es Sonntag Mittag in die Klinikaufnahme ging.
Meine Bettnachbarin hatte, nachdem ich meinen OP Termin telefonisch vereinbart hatte, organisiert, dass wir auch dieses mal wieder gemeinsam im selben Zimmer sein würden.
Wir, meine Verlobte und ich, kamen also Sonntag Mittag an und fanden Sie in dem kleinen Zimmer vor, das mir bei der ersten Operation im Oktober fälschlicherweise anfänglich zugewiesen wurde. Es war deutlich kleiner als das letzte Zimmer und eine Wand war auch nur eine verstellbare Trennwand die uns zwar räumlich von zwei älteren Damen trennte, akustisch dies aber nicht vermochte.
Anfänglich war der Ablauf noch nicht klar. So gingen wir davon aus, dass wir womöglich wieder Darm-spühlende Flüssigkeit zu uns nehmen müssten. Dies war zum Glück nicht nötig. Ab 0 Uhr sollten wir nüchtern bleiben und sogar die Wasseraufnahme auf ein Minimum beschränken. Unsere OP-Termine wurden für 12 Uhr bei meiner Bettnachbarin und für 14 Uhr bei mir angesetzt.

Dank Klinikalltag waren wir beide ab 7 Uhr wach und konnten somit nur noch warten. Kein Frühstück erwartete uns. Gegen 10 Uhr informierte man uns, dass es wohl doch schneller gehen würde und unsere Termine jeweils um eine Stunde vorverlegt wurden.
Dies klappte aber wohl nicht. Ab kurz vor 12 war ich dann mit meiner Verlobten allein auf dem Zimmer und um 14 Uhr war ich an der Reihe.

Ich ging auf Schlappen und mit Bademantel bis vor den OP-Bereich. Dort gab ich beides ab und machte es mir auf einer Bare so bequem wie möglich. Der nette Arzt vom letzten Mal legte mir auf meinen Wunsch hin den Zugang in die rechte Armbeuge statt wie sonst üblich auf den Handrücken. Da ich letztes Mal noch drei Wochen nach der OP Schmerzen in der Hand und dem Unterarm hatte und ich den neu gelegte Zugang in der Ellbogen-Armbeuge viel besser vertragen hatte, entschied ich mich direkt dafür.
Nun lag ich im Aufwachraum und wartete auf die Operation. Neben mir eine ältere Dame die gerade am Aufwachen war. Dann schoben sie meine Zimmergenossin in den Aufwachraum. Sie war noch etwas benommen aber wir grüßten uns schon wieder. Dank nicht gut verklebtem Verbandspflaster konnte sie sich direkt die Naht ansehen. Insgesamt lag ich mindestens 20 Minuten rum und wartete.
Dann kam die OP-Schwester und verpasste mir ein Mittel von dem ich ruhiger werden sollte, bevor die eigentliche Narkose kommen sollte. Wenige Sekunden später muss ich schon eingeschlafen sein da ich mich von hier ab an nichts mehr erinnern konnte.

Ich wachte im selben Raum wieder auf und fühlte mich nicht besonders. Mir war schwindelig und ein wenig übel. Nicht genug um zu brechen, eher so als wäre ich zu lang auf einem Kinderkarussell im Kreis herum gedreht worden.
Dann kam ich zurück auf mein Zimmer. Den Transfer hab ich auch nicht mitbekommen. Im Zimmer kam ich wieder zu mir und es war mir immer noch elend aber dank Begleitungen und Besuchern hatte ich Ablenkung und wurde so wach gehalten.
Nachdem ich mich dann noch knapp eine Stunde lang mit Übelkeit rum schlug verschwand diese recht schnell und eine Stunde später, als das Abendessen kam, war ich wieder voll da und hatte einen mords Appetit. Das Abendessen war kaum verschlungen da ass ich schon das Brot meiner Nachbarin weg was meine Verlobte veranlasste aus dem nahegelegenen Vapiano für alle noch Salat und Nudeln zu holen. Mir ging es wieder richtig gut.
Abends konnte ich problemlos einschlafen und hatte einen ruhigen Schlaf.

Die folgenden Tage waren allesamt recht eintönig. Wir vertrieben uns die Zeit zwischen Infusionen, Blutdrucktest und Essen mit kurzweiligem Herumgeblödel. Außerdem hatte ich jeden Tag Besuch den wir gemeinsam bespaßten. Sieben unterschiedliche Gäste, darunter meine Mutter, mein Bruder mit seiner Freundin und einige mir bis dato unbekannte Kommentatorinnen von dieser Webseite und aus Facebook waren angereist und trugen so angenehm zu unterschiedlichen Diskussionen bei.

Am Mittwoch kam der Verband, der mehr wie ein großes Pflaster war, runter. Auch der Katheter wurde direkt entfernt. Und all das noch vorm Frühstück. Laut Doktoren sah alles prima aus. Zwei Stunden später konnte ich dann auch recht problemlos Wasser lassen gehen. Es plätscherte zwar immer noch überall heraus, nur nicht da wo es sein heraus kommen sollte, aber die Schamlippen waren ja auch wieder ordentlich angeschwollen und dadurch der Ausgang der Harnröhre nicht frei zugänglich.

Heute, am Donnerstag den 28. Februar ist die Schwellung schon etwas zurück gegangen. Anders als bei meiner Leidensgenossin wurden bei mir Klammern gesetzt. Diese hab ich heute beim Wasser lassen entdeckt. Sie sitzen auf den Innenseiten der Schamlippen ab der Mitte im unteren nach hinten gelegenen Bereich. Wie viele es sind weiß ich nicht.
Morgen darf ich die Klinik verlassen. Bis um 10 Uhr muss das Zimmer geräumt sein damit die Putzkräfte los legen können. Die Klammern darf dann nächste Woche Montag oder Dienstag mein Hausarzt entfernen.

Alles in allem waren diese 5 Tage in der Chirurgischen Klinik München-Bogenhausen sehr angenehm und total Problemlos. Ich hatte zahlreiche Besucher und so wenig Langeweile, dass es gerade einmal zu drei Filmen spät abends gereicht hat.

Auch wenn es mir hier gefallen hat hoffe ich, das diese eine Korrekturoperation die einzige bleiben wird und mir weitere Aufenthalte erspart bleiben.

Schon ist es bald wieder soweit

So, seit Sonntag keine Hormone und keine Medikamente mehr. Nächsten Sonntag ziehe ich wieder in die Beckenbodenklinik München-Bogenhausen ein. Am Montag liege ich voraussichtlich 60 Minuten auf dem Tisch und verbringe dann bis Freitag meine Zeit auf Station. Ich wurde völlig zurecht vorhin gefragt, warum ich mit den Hormonen und den Medikamenten aufgehört habe. Dies hängt direkt mit der anstehenden Operation zusammen. Nicht alle aber manche Medikamente haben eine blutverdünnende Wirkung. Ich könnt euch vielleicht vorstellen, dass Gerinnungshemmer bei einer OP nicht so ne wirklich gute Idee sind. Ich will doch dass sich die Wunde schließt und ich nicht dabei verblute. Also muss ich die Medies ca 10 Tage vor der Operation absetzen und kann ein paar Tage nach der OP wieder damit anfangen. Bei der ersten Op war das ziemlich heftig da ja dann das Testosteron wieder einsetzt und der Bart sprießt. Ich könnt mir glauben, in der Klinik hab ich einige Tage nun wirklich kein angenehmes Bild abgegeben. Aber danach, ohne Testosteronerzeuger und mit extern zugeführten Hormonen wurde es schnell wieder besser. Also denn, Samstag geht’s nach München, Sonntag morgens in die Klinik und Montag auf den Tisch. Wer mag darf mich gerne mal besuchen kommen…

Mädchen in Uniform

Nachdem in letzter Zeit meine Beiträge doch etwas arg negativ geworden sind, ich konnte sie leider nicht schönreden, gibt’s heute mal eine etwas angenehmere Geschichte.

Das letzte halbe Jahr, sofern ich überhaupt weggehen konnte, war ich meist ziemlich neutral bis maskulin unterwegs. Das lag daran, dass ich in der engen, sehr figurbetonten Kleidung nicht besonders gut tanzen konnte. Hohe Stiefel, Strumpfhosen, enge Röcke und Korsagen sind einfach nicht zum Tanzen geeignet. Also bleibt es meist bei einem Top und Rave/Bondagehose. Mit diesem maskulinen Outfit konnte ich zwar sehr viel besser tanzen aber die Anzahl der guten Gespräche mit anderen Partygästen ging doch rapide zurück. Ich war „weder Fisch noch Fleisch“ und machte dazu einen zu toughen Eindruck. Außerdem fängt man sich in meiner Umgebung gerne blaue Flecken wenn ich am tanzen bin.

Letztes Wochenende hingegen hab ich mich mal wieder richtig in Schale geworfen. Weiße Bluse zu kurzem schwarzen recht förmlichen Rock. Darüber ein schwarzes Unterbrustkorsett und eine schwarze Krawatte. Ihr ahnt es schon. Ich gehe nicht in die üblichen Clubs der Innenstadt sondern bin lieber in der schwarzen Szene zuhause. Mit einer schwarzen Armbinde am linken Oberarm war das Outfit fast perfekt und passte so zum Stil von „Mädchen in Uniform“ von der Band „Nachtmahr“. Mit der Uniform sah das letzten Samstag dann doch wieder ganz anders aus. Obwohl die weiße Bluse die breiteren Schultern noch hervorhebt war das Gesamtbild doch angenehem weiblich.

Als mir die Kräfte schwindeten, setzte ich mich in die Lounch des Clubs. Zwar konnte ich mit meinem Outfit nicht so ausufernd tanzen wie sonst aber nach gut drei Stunden auf hochhackigen Stiefeln taten mir die Füße doch weh. Ich setzte mich also in einen Stuhl am Rand der Tanzfläche und legte meine Füße hoch. Ich war gut im Blick für alle die von oder zur Tanzfläche wollten und so dauerte es nicht lang und ich hatte einen handfesten Flirt an der Backe.

Meine Freundin schaute immer mal wieder vorbei ohne meinen Gesprächspartnern zu signalisieren zu wem sie gehörte. Sie ließ mir so den Spass mich auch wieder einmal umgarnt und angeflirtet zu fühlen. Ich unterhielt mich recht angeregt und wären ein paar jüngere Freunde nicht dazu gekommen hätte ich wohl recht bald einen Kussmund abwehren müssen.

Dass mir beim Fotos machen dann noch ein angeschwipstes Mädchen unter den Rock griff will ich gar nicht so breit treten außer zu bemerken, dass ich zwar damit gerechnet hab, aber nicht gedacht hätte, dass die erste Person die so etwas tut weiblich sein würde. Was so ein kleines bisschen mehr herausputzen doch ausmachen kann.

Jetzt hab ich nur noch ein Partywochenende vor mir bevor es wieder in die Klink nach München geht. Warum auch immer aber vor dieser zweiten Operation hab ich nun doch mehr Angst als vor dem ersten großen Schritt. Aber schon jetzt haben über ein halbes dutzend Freunde bescheid gegeben mich im Krankenhaus besuchen zu kommen. Langweilig wirds’s mir wohl nicht werden. Auch werde ich wahrscheinlich die selbe Bettnachbarin haben wie bei meinem ersten Aufenthalt.

Krankenhausbericht zur GaOP (die erste Woche)

Check In

Heute ist Dienstag, der 23. Oktober. Letzten Dienstag habe ich die Geschlechtsangleichende Operation vorgenommen.
Ich kam am Sonntag nach München zu meiner Mom und meinem Bruder um noch einmal gemeinsam zu Abend zu essen. Am darauf folgenden Montag den 15. Okt. fuhren meine Verlobte und ich nach München-Bogenhausen und absolvierten Termine bei einem Internisten und einer Anästhesistin. Ich durfte erneut Blut und Urinproben abgeben.
Danach sollte ich mich ein paar Hausnummern weiter in der Klink zur Bettenzuteilung melden. Und wieder wurde eine Urinprobe verlangt. Ich kam in ein leeres Zimmer und konnte mir aussuchen welches der sei möglichen Betten ich beziehen wollte. Daraufhin warteten wir ziemlich lange und überlegten, noch einmal ordentlich im Maredo essen zu gehen. Doch dann erschien Schwester Ulla mit einem mit einer klaren Flüssigkeit gefüllten Gefäß. Diese solle ich jetzt trinken. Dazu legte sie mir noch 4 Beutelchen mit Pulver, die für weitere 4 Füllungen des Gefäßes dienen sollten.
Die vermeintlich klare Flüssigkeit entpuppte sich als „MagenDarm-Aufräumer“. Sie schmeckte, als hätte man einen Löffel Vanillepudding in einem Liter Salzwasser verrührt. Ich hatte schwer zu schlucken und musste häufig gegen Brechreiz ankämpfen. Als wir gerade den Behälter mit der zweiten Füllung versahen fing mein Magen an zu rumoren. Ein Glas später durfte ich das erste mal auf Toilette rennen. Es spülte alles hinaus.
Doch dann wurde mir mitgeteilt, dass ich aus einem bürokratischen Fehler im falschen Zimmer gelandet sei und doch bitte meine Sachen aufs Bett legen solle, damit alles ins neue Zimmer umziehen kann.
So kam ich zu Marlene ins Zimmer. Dort blieben wir dann für sieben Tage Bettnachbarinnen.
Ich musste weiterhin die widerliche Flüssigkeit trinken und rannte alle halbe Stunde zur Toilette.
Marlene warnte mich direkt vor, dass dieses Mittel später für ordentliche Winde sorgen würde und ich solle diese bloss nicht zurückhalten. Danke dafür. Heute, eine Woche danach leide ich immer noch unter Blähungen und ich wüsste nicht wie es mir ginge wenn ich die immer hätte zurückhalten müssen.
Ich trank also das Zeug, mein Stuhlgang wurde immer heller und flüssiger bis er keine festen Bestandteile mehr besaß.
Die Schwestern meinten, das würde reichen und ich könne nun damit aufhören. Da war ich gerade mit der vierten Ladung zur hälfte durch.
Da es inzwischen spät geworden war, musste meine Verlobte das Krankenhaus verlassen und fuhr zurück zu meiner Mutter, wo sie die nächsten Abende und Nächte ohne mich verbringen würde.
Ich unterhielt mich noch lange mit Marlene. Sie hatte ihre Operation bereits am Donnerstag vor meinem Eintreffen gehabt und sah sehr fit aus. Sie trug einen Urinbeutel am Gürtel ihres Bademantel mit sich herum. Der Katheter war also noch nicht entfernt worden.
Wir redeten viel darüber wie man die Abschliessende Entscheidung doch treffen kann, ob die Operation wirklich das richtige für einen selbst ist. Ich haderte viel, hatte natürlich Angst wegen den Folgen.
Im Laufe des Abends musste ich noch ein paar Mal aufs Klo gehen. Dort merkte ich, das mein Stuhl doch wieder dunkler wurde und auch feste Bestandteile aufwies. Diese kamen augenscheinlich aus der Brühe, die ich als Abendessen serviert bekommen hatte. Ich meldete mein Problem und bekam erneut von der durchspülenden Flüssigkeit zu trinken.
Irgendwann legten wir uns schlafen und ich konnte gut durchschlafen glaube ich.

Der Tag der OP ist gekommen

Gegen sieben Uhr morgens wurden wir geweckt. Ich war noch gar nicht richtig wach, als meine Verlobte schon in der Tür erschien. Zu essen gab es natürlich nichts mehr. Statt dessen ließ ich die letzten Reste meiner letzten Malzeiten in er Toilette verschwinden. Diese war immer noch dunkel und weiß feste Bestandteile auf. Ich dachte mir, dass es so schlimm nicht sein kann und erwähnte es nicht mehr.
Um halb neun war es dann soweit. Ich sollte eine Binde in eine Krankenhaus-Netzhose einlegen und diese anziehen. Dann zog ich meinen Bademantel über und es ging los. Meine Verlobte, Schwester Ulla und ich wanderten zum Aufzug, fuhren vom ersten Stock ins Erdgeschoss und vor einer großen automatischen Tür musste ich mich verabschieden. Ein wirklich furchtbarer Augenblick, scheinbar ohne Ausweg.
Hinter der Tür gab ich Badeschlappen und den Bademantel ab und musste mich auf eine Bare legen. Dann wurde ich durch Gänge und Räume geschoben. Es sieht wirklich so aus wie man es aus Krankenhausserien kennt. Die Deckenleuchten die über einem vorbei ziehen erzeugen sofort eine Unheilvolle Stimmung.
Im Operationssaal angekommen, ich denke er war es da ich meine Arme auf seitliche Ständer legen sollte die nicht an der Bare befestigt waren, wurde mir ein Zugang in den Handrücken gelegt. Außerdem die kleine Klemme an den Zeigefinger gepfropft für den Stand des Blutsauerstoffs.
Über den Zugang sollte dann die Narkose eingeleitet werden.
Ich bekam locker eine Sauerstoffmaske vor die Nase und Mund gehalten und fragte mich nach einigen Atemzügen, warum das so lange dauert, da mir gesagt wurde, dass man spätestens nach dem dritten Atemzug weg sei. Nach dem sechsten oder siebten Atemzug verlässt mich dann die Realität.

Der Nachwuchs

Vor der Operation hatten wir uns mit dem ausführenden Arzt und einer Firma für Fortpflanzungstechnik kurzgeschlossen. Nun war es soweit. Etwa gegen 9 Uhr erhielt meine Verlobte eine Probe, „Tese“ genannt, in einem gekühlten Behältnis. Als wenn der Stress nicht schon genug gewesen wäre durfte sie, während ich auf dem Tisch liege, auch noch quer durch die Münchner Innenstadt laufen und die für unsere gemeinsame Zukunft wichtige Fracht abliefern. Diese musste so schnell wie möglich tiefgekühlt konserviert werden.
Transsexuelle sowie lesbische Pärchen dürfen in Deutschland weder Kinder adoptieren noch deren Partner sich (von einer fremden Quelle) künstlich befruchten lassen. Somit war die Entnahme meiner Probe die einzige Möglichkeit, dass wir in Zukunft noch Kinder kriegen können. Die Probe ist nicht fremd und somit legal. Außerdem hat das Ergebnis noch weitere Vorteile. Jeder nachwuchs würde wirklich uns beiden ähneln, es wären zu 100% unsere eigenen echten Kinder. Keine Zweifel und Probleme die Adoptionen nach Jahren mitbringen wenn der nachwuchs wissen will woher er komme.

Erwachen

Runde sechs Stunden später werde ich wieder auf mein Zimmer gebracht. Meine Verlobte und sogar meine Mutter sind anwesend. Ich bekomme mit was sie sprechen und sich mit meiner Zimmergenossin unterhalten, bin aber unfähig zu sprechen oder auch nur die Augen auf zu machen. Ich kann nur blinzeln und nehme im Sekundenbruchteil das Krankenzimmer mit.
nach weiteren Stunden die ich schwer beziffern kann, wache ich wieder auf. Ich bin immer noch ziemlich weggetreten aber bin doch wach genug von meiner Verlobten mit in Pfefferminz-Tee getränktes Zwieback gefüttert zu werden.

Wieder ich selbst

Am Mittwoch morgen, sieben Uhr früh wird uns Frühstück aufs Zimmer gebracht. Ich bin zu schwach das Brötchen zu zerschneiden und gebe nach der Hälfte auf. Ich knabbere daran und rolle mir die Wurstbeilage zu Röllchen. Ich kämpfe mit jedem Bissen da ich nur durch neues Essen meinen doch arg schmerzenden Darmtrakt wieder in Schuss kriegen kann.
Mit der Zeit wurde es besser aber die Blähungen waren wirklich überwältigend. Ohne Geruch aber mit Volumen.
Zum Mittag löffelte ich meine Malzeit zur Hälfte, bis die Kräfte erschöpft waren und ich meinen Arm nicht mehr heben konnte.
Die folgenden Tage sollten Besserung bringen. Am Donnerstag war ich wieder stark genug aufzustehen und das nötigste im Bad zu erledigen. Da die Epilation noch nicht abgeschlossen war, hatte ich einen ausgesprochen markant deformierten Bart im Gesicht stehen. Diesen entfernte ich bevor ich mich, sitzend auf dem Klo von meiner Verlobten duschen ließ. Komisches Gefühl das sitzend zu erledigen aber stehen war wirklich nicht drin.
Als wir fertig waren und ich einen Blick in den Schritt werfen konnte wurde mir ganz anders. Er war weg. Zweifel kamen hoch. War es wirklich die Richtige Entscheidung? Es war schon sehr gruselig zu sehen was die Ärzte da hinbekommen haben. Der Kitzler ist da wo er sein sollte, die Schamlippen liegen links und rechts daneben. Soweit konnte ich sehen und das sah auch ganz gut aus. Von der sehr starken Schwellung der Schamlippen abgesehen. Denn diese waren mehr als Daumen-dick angeschwollen und sollten es noch bis heute bleiben.

Der Platzhalter

Die Penishaut wurde umgeformt und nach innen gelegt. Damit diese korrekt verwächst wurde ein Platzhalter, Stent genannt, eingefügt. Also hatte ich von der Operation an einen etwa 16cm langen Fremdkörper in mir, der regulär 3cm Durchmesser aufweist. Allerdings war er aufgepumpt, so dass ich nicht genau weiß wie dick er in mir wirklich war um seine Aufgabe zu erledigen. Am Sonntag den 21. Oktober sollte dieser nun endlich entfernt werden. Ich erhoffte mir davon endlich normal sitzen zu können. Doch es sollte anders kommen.
ich wurde also ins Behandlungszimmer gerufen und durfte mich zum ersten mal auf den Gyno-Stuhl setzen. Der Doktor gewahr mir mich zu entspannen. Da ich aber sehr groß gewachsen bin musste ich mich doch arg verspannen um nicht vom Stuhl zu rutschen. Der Doktor entfernte eine Naht mit zwei Schnitten und fing an die Luft abzulassen. Ganz langsam. Dann versuchte er den Stent zu ziehen was ein sehr unangenehmes und auch schmerzhafte Gefühl auslöste. Aber statt dass der Druck nachließ fühlte es sich mit jedem Zentimeter die er heraus kam an als würde er noch größer werden. Als er den Stent nach vier Anläufen und Entspannungspausen schlussendlich entfernt hatte, hatte ich das Gefühl noch krasser Aufgespiesst worden zu sein. Es fühlte sich an als hätte ich mich mit der Einführung eines Dildos rektal doch überschätzt aber statt abzubrechen wurde es schlimmer.
Ich konnte mich noch ein paar Minuten entspannen bevor ich zurück ins Patientenzimmer wankte.
Dort angekommen durchliefen mich schockweiße Schmerzen die ich noch nie erlebt habe.
Ausgerechnet, als meine Verlobte sich gerade einen Kaffee aus dem Automaten ziehen wollte ging es dann los. Ich bekam höllische Schmerzen. Ich konnte gerade noch in mein Handy eine Rückruf-SMS tippen bevor ich anfing in mein Kissen zu beißen und hinein zu schreien. So etwas hab ich in meinem ganzen Leben noch nie gespürt und als der Schmerz immer mal wieder für ein zwei Sekunden nach ließ dachte ich, ich würde in Ohnmacht fallen.
Schnell kam der Arzt hinzu und verpasste mir eine Ibo600 Tablette. Nach einer Dreiviertel Stunde ließ der Schmerz endlich nach und ich war völlig erledigt. Nach vier Stunden bekam ich eine weitere Tablette. In der Nacht spürte ich die Schmerzen zurückkommen und ließ mir gegen 2 Uhr noch eine geben. Danach war endlich Ruhe.
Ich wachte wie meist schlecht und zu wenig geschlafen durch die Schwestern auf, die das Frühstück brachten. Die Nacht war die Erste, die ich allein verbrachte da Marlene am Sonntag entlassen wurde. Sie hatte weder mit argen Schwellungen noch mit Schmerzen zu kämpfen. Sie blutete nur überdurchschnittlich viel aber das ließ auch bald nach, so dass ihr Aufenthalt sich auf 12 Tage beschränkte.

Der Katheter

An diesem Montag sollte ich nun auch den Blasenkatheter los werden. Die Schwester zog ihn mir noch vor dem Mittagessen. Auch dies ist ein Unangenehmes Gefühl aber dafür dauert es nur ein paar Sekunden. Ich ass und trank und die Blase füllte sich. Ich sollte zwei mal ordentlich auf Toilette gehen und mich dann zum Ultraschall melden. Dort angekommen beanstandete der Doktor allerdings, die Blase sei noch randvoll. Ich bettelte es noch einmal versuchen zu dürfen und verbrachte noch mal 15 Minuten auf der Toilette. Es kam ein bisschen was aber die Vermessenen 300ml waren es beim besten Willen nicht. So wurde entschieden, dass die Schwellung wohl die Harnröhre zu drückt und ich deshalb einen neuen Katheter bekommen sollte. Alles betteln mir mehr Zeit zu geben half nicht so dass ein neuer Katheter eingeführt wurde. Ich weiß nicht wie oft ich mich hier schon wiederholen muss aber auch das war kein angenehmer Augenblick. Aber kaum war der Katheter drin lief es auch schon heraus und Schluss endlich hatte ich über 700ml intus die anders nicht hätten entweichen können. Frustriert und ein wenig verängstigt kam ich mit neuem Beutel am Schlauch zurück in mein Zimmer wo meine Verlobte schon wartete.

Dienstag

Heute ist nun also Dienstag, der Stent ist raus, der neue Katheter noch vorhanden. Ich hatte seit der Operation drei mal Stuhlgang und bin leicht frustriert über den Verlauf der Heilung. Ich hatte mir einen Heimgang für Mittwoch oder Donnerstag ausgerechnet. Diese beiden Termine sind nun nicht mehr zu schaffen.

Ich hoffe nichts Wichtiges vergessen zu haben und halte euch hier weiter auf dem Laufenden. Ein Dank für all euren Zuspruch, eure Genesungswünsche und die Unterstützung. Danke auch an meine Besucher im Krankenhaus. Durch euch wurde es bisher nicht langweilig. Danke