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Endlich Fertig

Letzten Freitag hatte ich wieder einen Nachuntersuchungstermin in München. Dieses Mal sollte geklärt werden warum bei der letzte OP so schlecht gearbeitet wurde und ob daraus hervorgehend eine weiter Operation nötig werden würde.

Aber wie es schon der Titel sagt war es das. Keine weiteren OPs.

Das Ergebnis ist, wenn ich aufrecht stehe und von vorne „begutachtet“ werde etwas schief. Die linke Seite hat einfach mehr Material unter der Haut und schiebt die Schamlippe zur anderen Seite, wodurch alles schief wirkt. An der Tiefe lässt sich jetzt nichts mehr ändern aber durch stärkere Dehnübungen kann ich noch etwas raus holen.

Ich habe ein paar Tage gebraucht um es für mich zu entscheiden aber ich denke ich bleibe dabei. Ich warte jetzt ein Jahr ab bis alles gut abgeheilt ist. Danach gehts zur nächsten Nachuntersuchung bei dir wir prüfen, ob die Knubbel unter der Haut endgültig verschwunden sind.

Mein Arzt rät mir von einer weiteren OP ab wenn ich mich mit dem aktuellen Zustand anfreunden kann.

Alles in Allem bin ich von der ganze GaOP etwas enttäuscht aber dennoch zufrieden. Es hätte besser werden können aber auch viel schlimmer. Die Einweihung steht auch noch aus. Danach werde ich auch berichten wie es war 🙂

Nachbesprechung und Ausblick

Letzten Freitag bin ich nach München gefahren um die obligatorische Nachuntersuchung, ein halbes Jahr seit der letzten OP sind vergangen, zu absolvieren. Ich kam also zum Herrn Doktor Liedl in die Praxis und musste erst einmal 45 Minuten im Flur warten bis ich dran kam. Der bayerisch sprechende ältere Mann neben mir vertrieb sich mit mir die Zeit und wir hatten eine ziemliche Gaudi :).

Als ich endlich dran kam, erwartete mich der Assistenzarzt, den ich schon aus der Klinik kannte. Sehr netter Arzt mit einem Vogelnest auf dem Kopf. Ok sind wohl eher Locken aber er sieht damit irgendwie witzig aus. Naja, jedenfalls befragte er mich wie das befinden ist, die Zufriedenheit, die Orgasmusfähigkeit und ob ich es schon ausprobiert hatte.

Hier wird’s mal wieder etwas expliziter, ihr seid gewarnt!

Ich äußerte meine Probleme bezüglich tiefe und Wasser lassen. Darauf hin kam ich auf den Untersuchungsstuhl und Dr. Liedl persönlich prüfte meine Aussagen. Wie er das prüfte? In dem er eiskalte Metal-Instrumente verwendete um die innere Beschaffenheit zu erkunden. Die Kälte war nicht das Problem aber die art und weise wie er hantierte passte doch eher zu einem Handwerker als zu einem Mediziner. Es tat ziemlich weh und meine Reaktion änderte auch nichts an seinem Verhalten.

Er fingerte zusätzlich zu dem Metallinstrument, was ein langes flaches Eisenstück war, in mir herum und fand eine art Tasche, die sich aus dem eingenähten Verlängerungsstück (Hodenhaut) gebildet hatte. Bei der nächsten Korrektur soll hier die Naht längs aufgeschnitten werden und quer vernäht werden. Damit bekomme ich noch einmal gut vier Zentimeter mehr Tiefe, was dann rund 17 Zentimeter wären. Damit könnte ich gut leben.

Außerdem wird außen die übrig gebliebene Haut um die neue Klitoris herum gezogen, so dass sich die inneren Schamlippen besser abzeichnen können. Angeblich habe ich schon jetzt innere wie äußere Schamlippen, aber die Inneren konnte ich selbst mit Spiegel nie selbst sehen.

So bald ich möchte kann ich einen Termin für die zweite Korrektur-OP machen. Jetzt warte ich noch zwei Wochen auf die Reaktion vom MDK und der Krankenkasse bezüglich Brustaufbau und wenn bis dahin nichts positives kam werde ich mir die OP für Ende November oder Anfang Dezember buchen.

Krankenhausbericht zur GaOP II

Am Samstag den 23. Februar ging es wieder nach München. Eine Nacht verbrachten wir gemeinsam bei meiner Mutter im Münchner Norden bevor es Sonntag Mittag in die Klinikaufnahme ging.
Meine Bettnachbarin hatte, nachdem ich meinen OP Termin telefonisch vereinbart hatte, organisiert, dass wir auch dieses mal wieder gemeinsam im selben Zimmer sein würden.
Wir, meine Verlobte und ich, kamen also Sonntag Mittag an und fanden Sie in dem kleinen Zimmer vor, das mir bei der ersten Operation im Oktober fälschlicherweise anfänglich zugewiesen wurde. Es war deutlich kleiner als das letzte Zimmer und eine Wand war auch nur eine verstellbare Trennwand die uns zwar räumlich von zwei älteren Damen trennte, akustisch dies aber nicht vermochte.
Anfänglich war der Ablauf noch nicht klar. So gingen wir davon aus, dass wir womöglich wieder Darm-spühlende Flüssigkeit zu uns nehmen müssten. Dies war zum Glück nicht nötig. Ab 0 Uhr sollten wir nüchtern bleiben und sogar die Wasseraufnahme auf ein Minimum beschränken. Unsere OP-Termine wurden für 12 Uhr bei meiner Bettnachbarin und für 14 Uhr bei mir angesetzt.

Dank Klinikalltag waren wir beide ab 7 Uhr wach und konnten somit nur noch warten. Kein Frühstück erwartete uns. Gegen 10 Uhr informierte man uns, dass es wohl doch schneller gehen würde und unsere Termine jeweils um eine Stunde vorverlegt wurden.
Dies klappte aber wohl nicht. Ab kurz vor 12 war ich dann mit meiner Verlobten allein auf dem Zimmer und um 14 Uhr war ich an der Reihe.

Ich ging auf Schlappen und mit Bademantel bis vor den OP-Bereich. Dort gab ich beides ab und machte es mir auf einer Bare so bequem wie möglich. Der nette Arzt vom letzten Mal legte mir auf meinen Wunsch hin den Zugang in die rechte Armbeuge statt wie sonst üblich auf den Handrücken. Da ich letztes Mal noch drei Wochen nach der OP Schmerzen in der Hand und dem Unterarm hatte und ich den neu gelegte Zugang in der Ellbogen-Armbeuge viel besser vertragen hatte, entschied ich mich direkt dafür.
Nun lag ich im Aufwachraum und wartete auf die Operation. Neben mir eine ältere Dame die gerade am Aufwachen war. Dann schoben sie meine Zimmergenossin in den Aufwachraum. Sie war noch etwas benommen aber wir grüßten uns schon wieder. Dank nicht gut verklebtem Verbandspflaster konnte sie sich direkt die Naht ansehen. Insgesamt lag ich mindestens 20 Minuten rum und wartete.
Dann kam die OP-Schwester und verpasste mir ein Mittel von dem ich ruhiger werden sollte, bevor die eigentliche Narkose kommen sollte. Wenige Sekunden später muss ich schon eingeschlafen sein da ich mich von hier ab an nichts mehr erinnern konnte.

Ich wachte im selben Raum wieder auf und fühlte mich nicht besonders. Mir war schwindelig und ein wenig übel. Nicht genug um zu brechen, eher so als wäre ich zu lang auf einem Kinderkarussell im Kreis herum gedreht worden.
Dann kam ich zurück auf mein Zimmer. Den Transfer hab ich auch nicht mitbekommen. Im Zimmer kam ich wieder zu mir und es war mir immer noch elend aber dank Begleitungen und Besuchern hatte ich Ablenkung und wurde so wach gehalten.
Nachdem ich mich dann noch knapp eine Stunde lang mit Übelkeit rum schlug verschwand diese recht schnell und eine Stunde später, als das Abendessen kam, war ich wieder voll da und hatte einen mords Appetit. Das Abendessen war kaum verschlungen da ass ich schon das Brot meiner Nachbarin weg was meine Verlobte veranlasste aus dem nahegelegenen Vapiano für alle noch Salat und Nudeln zu holen. Mir ging es wieder richtig gut.
Abends konnte ich problemlos einschlafen und hatte einen ruhigen Schlaf.

Die folgenden Tage waren allesamt recht eintönig. Wir vertrieben uns die Zeit zwischen Infusionen, Blutdrucktest und Essen mit kurzweiligem Herumgeblödel. Außerdem hatte ich jeden Tag Besuch den wir gemeinsam bespaßten. Sieben unterschiedliche Gäste, darunter meine Mutter, mein Bruder mit seiner Freundin und einige mir bis dato unbekannte Kommentatorinnen von dieser Webseite und aus Facebook waren angereist und trugen so angenehm zu unterschiedlichen Diskussionen bei.

Am Mittwoch kam der Verband, der mehr wie ein großes Pflaster war, runter. Auch der Katheter wurde direkt entfernt. Und all das noch vorm Frühstück. Laut Doktoren sah alles prima aus. Zwei Stunden später konnte ich dann auch recht problemlos Wasser lassen gehen. Es plätscherte zwar immer noch überall heraus, nur nicht da wo es sein heraus kommen sollte, aber die Schamlippen waren ja auch wieder ordentlich angeschwollen und dadurch der Ausgang der Harnröhre nicht frei zugänglich.

Heute, am Donnerstag den 28. Februar ist die Schwellung schon etwas zurück gegangen. Anders als bei meiner Leidensgenossin wurden bei mir Klammern gesetzt. Diese hab ich heute beim Wasser lassen entdeckt. Sie sitzen auf den Innenseiten der Schamlippen ab der Mitte im unteren nach hinten gelegenen Bereich. Wie viele es sind weiß ich nicht.
Morgen darf ich die Klinik verlassen. Bis um 10 Uhr muss das Zimmer geräumt sein damit die Putzkräfte los legen können. Die Klammern darf dann nächste Woche Montag oder Dienstag mein Hausarzt entfernen.

Alles in allem waren diese 5 Tage in der Chirurgischen Klinik München-Bogenhausen sehr angenehm und total Problemlos. Ich hatte zahlreiche Besucher und so wenig Langeweile, dass es gerade einmal zu drei Filmen spät abends gereicht hat.

Auch wenn es mir hier gefallen hat hoffe ich, das diese eine Korrekturoperation die einzige bleiben wird und mir weitere Aufenthalte erspart bleiben.

Schon ist es bald wieder soweit

So, seit Sonntag keine Hormone und keine Medikamente mehr. Nächsten Sonntag ziehe ich wieder in die Beckenbodenklinik München-Bogenhausen ein. Am Montag liege ich voraussichtlich 60 Minuten auf dem Tisch und verbringe dann bis Freitag meine Zeit auf Station. Ich wurde völlig zurecht vorhin gefragt, warum ich mit den Hormonen und den Medikamenten aufgehört habe. Dies hängt direkt mit der anstehenden Operation zusammen. Nicht alle aber manche Medikamente haben eine blutverdünnende Wirkung. Ich könnt euch vielleicht vorstellen, dass Gerinnungshemmer bei einer OP nicht so ne wirklich gute Idee sind. Ich will doch dass sich die Wunde schließt und ich nicht dabei verblute. Also muss ich die Medies ca 10 Tage vor der Operation absetzen und kann ein paar Tage nach der OP wieder damit anfangen. Bei der ersten Op war das ziemlich heftig da ja dann das Testosteron wieder einsetzt und der Bart sprießt. Ich könnt mir glauben, in der Klinik hab ich einige Tage nun wirklich kein angenehmes Bild abgegeben. Aber danach, ohne Testosteronerzeuger und mit extern zugeführten Hormonen wurde es schnell wieder besser. Also denn, Samstag geht’s nach München, Sonntag morgens in die Klinik und Montag auf den Tisch. Wer mag darf mich gerne mal besuchen kommen…

Krankenhausbericht zur GaOP (die erste Woche)

Check In

Heute ist Dienstag, der 23. Oktober. Letzten Dienstag habe ich die Geschlechtsangleichende Operation vorgenommen.
Ich kam am Sonntag nach München zu meiner Mom und meinem Bruder um noch einmal gemeinsam zu Abend zu essen. Am darauf folgenden Montag den 15. Okt. fuhren meine Verlobte und ich nach München-Bogenhausen und absolvierten Termine bei einem Internisten und einer Anästhesistin. Ich durfte erneut Blut und Urinproben abgeben.
Danach sollte ich mich ein paar Hausnummern weiter in der Klink zur Bettenzuteilung melden. Und wieder wurde eine Urinprobe verlangt. Ich kam in ein leeres Zimmer und konnte mir aussuchen welches der sei möglichen Betten ich beziehen wollte. Daraufhin warteten wir ziemlich lange und überlegten, noch einmal ordentlich im Maredo essen zu gehen. Doch dann erschien Schwester Ulla mit einem mit einer klaren Flüssigkeit gefüllten Gefäß. Diese solle ich jetzt trinken. Dazu legte sie mir noch 4 Beutelchen mit Pulver, die für weitere 4 Füllungen des Gefäßes dienen sollten.
Die vermeintlich klare Flüssigkeit entpuppte sich als „MagenDarm-Aufräumer“. Sie schmeckte, als hätte man einen Löffel Vanillepudding in einem Liter Salzwasser verrührt. Ich hatte schwer zu schlucken und musste häufig gegen Brechreiz ankämpfen. Als wir gerade den Behälter mit der zweiten Füllung versahen fing mein Magen an zu rumoren. Ein Glas später durfte ich das erste mal auf Toilette rennen. Es spülte alles hinaus.
Doch dann wurde mir mitgeteilt, dass ich aus einem bürokratischen Fehler im falschen Zimmer gelandet sei und doch bitte meine Sachen aufs Bett legen solle, damit alles ins neue Zimmer umziehen kann.
So kam ich zu Marlene ins Zimmer. Dort blieben wir dann für sieben Tage Bettnachbarinnen.
Ich musste weiterhin die widerliche Flüssigkeit trinken und rannte alle halbe Stunde zur Toilette.
Marlene warnte mich direkt vor, dass dieses Mittel später für ordentliche Winde sorgen würde und ich solle diese bloss nicht zurückhalten. Danke dafür. Heute, eine Woche danach leide ich immer noch unter Blähungen und ich wüsste nicht wie es mir ginge wenn ich die immer hätte zurückhalten müssen.
Ich trank also das Zeug, mein Stuhlgang wurde immer heller und flüssiger bis er keine festen Bestandteile mehr besaß.
Die Schwestern meinten, das würde reichen und ich könne nun damit aufhören. Da war ich gerade mit der vierten Ladung zur hälfte durch.
Da es inzwischen spät geworden war, musste meine Verlobte das Krankenhaus verlassen und fuhr zurück zu meiner Mutter, wo sie die nächsten Abende und Nächte ohne mich verbringen würde.
Ich unterhielt mich noch lange mit Marlene. Sie hatte ihre Operation bereits am Donnerstag vor meinem Eintreffen gehabt und sah sehr fit aus. Sie trug einen Urinbeutel am Gürtel ihres Bademantel mit sich herum. Der Katheter war also noch nicht entfernt worden.
Wir redeten viel darüber wie man die Abschliessende Entscheidung doch treffen kann, ob die Operation wirklich das richtige für einen selbst ist. Ich haderte viel, hatte natürlich Angst wegen den Folgen.
Im Laufe des Abends musste ich noch ein paar Mal aufs Klo gehen. Dort merkte ich, das mein Stuhl doch wieder dunkler wurde und auch feste Bestandteile aufwies. Diese kamen augenscheinlich aus der Brühe, die ich als Abendessen serviert bekommen hatte. Ich meldete mein Problem und bekam erneut von der durchspülenden Flüssigkeit zu trinken.
Irgendwann legten wir uns schlafen und ich konnte gut durchschlafen glaube ich.

Der Tag der OP ist gekommen

Gegen sieben Uhr morgens wurden wir geweckt. Ich war noch gar nicht richtig wach, als meine Verlobte schon in der Tür erschien. Zu essen gab es natürlich nichts mehr. Statt dessen ließ ich die letzten Reste meiner letzten Malzeiten in er Toilette verschwinden. Diese war immer noch dunkel und weiß feste Bestandteile auf. Ich dachte mir, dass es so schlimm nicht sein kann und erwähnte es nicht mehr.
Um halb neun war es dann soweit. Ich sollte eine Binde in eine Krankenhaus-Netzhose einlegen und diese anziehen. Dann zog ich meinen Bademantel über und es ging los. Meine Verlobte, Schwester Ulla und ich wanderten zum Aufzug, fuhren vom ersten Stock ins Erdgeschoss und vor einer großen automatischen Tür musste ich mich verabschieden. Ein wirklich furchtbarer Augenblick, scheinbar ohne Ausweg.
Hinter der Tür gab ich Badeschlappen und den Bademantel ab und musste mich auf eine Bare legen. Dann wurde ich durch Gänge und Räume geschoben. Es sieht wirklich so aus wie man es aus Krankenhausserien kennt. Die Deckenleuchten die über einem vorbei ziehen erzeugen sofort eine Unheilvolle Stimmung.
Im Operationssaal angekommen, ich denke er war es da ich meine Arme auf seitliche Ständer legen sollte die nicht an der Bare befestigt waren, wurde mir ein Zugang in den Handrücken gelegt. Außerdem die kleine Klemme an den Zeigefinger gepfropft für den Stand des Blutsauerstoffs.
Über den Zugang sollte dann die Narkose eingeleitet werden.
Ich bekam locker eine Sauerstoffmaske vor die Nase und Mund gehalten und fragte mich nach einigen Atemzügen, warum das so lange dauert, da mir gesagt wurde, dass man spätestens nach dem dritten Atemzug weg sei. Nach dem sechsten oder siebten Atemzug verlässt mich dann die Realität.

Der Nachwuchs

Vor der Operation hatten wir uns mit dem ausführenden Arzt und einer Firma für Fortpflanzungstechnik kurzgeschlossen. Nun war es soweit. Etwa gegen 9 Uhr erhielt meine Verlobte eine Probe, „Tese“ genannt, in einem gekühlten Behältnis. Als wenn der Stress nicht schon genug gewesen wäre durfte sie, während ich auf dem Tisch liege, auch noch quer durch die Münchner Innenstadt laufen und die für unsere gemeinsame Zukunft wichtige Fracht abliefern. Diese musste so schnell wie möglich tiefgekühlt konserviert werden.
Transsexuelle sowie lesbische Pärchen dürfen in Deutschland weder Kinder adoptieren noch deren Partner sich (von einer fremden Quelle) künstlich befruchten lassen. Somit war die Entnahme meiner Probe die einzige Möglichkeit, dass wir in Zukunft noch Kinder kriegen können. Die Probe ist nicht fremd und somit legal. Außerdem hat das Ergebnis noch weitere Vorteile. Jeder nachwuchs würde wirklich uns beiden ähneln, es wären zu 100% unsere eigenen echten Kinder. Keine Zweifel und Probleme die Adoptionen nach Jahren mitbringen wenn der nachwuchs wissen will woher er komme.

Erwachen

Runde sechs Stunden später werde ich wieder auf mein Zimmer gebracht. Meine Verlobte und sogar meine Mutter sind anwesend. Ich bekomme mit was sie sprechen und sich mit meiner Zimmergenossin unterhalten, bin aber unfähig zu sprechen oder auch nur die Augen auf zu machen. Ich kann nur blinzeln und nehme im Sekundenbruchteil das Krankenzimmer mit.
nach weiteren Stunden die ich schwer beziffern kann, wache ich wieder auf. Ich bin immer noch ziemlich weggetreten aber bin doch wach genug von meiner Verlobten mit in Pfefferminz-Tee getränktes Zwieback gefüttert zu werden.

Wieder ich selbst

Am Mittwoch morgen, sieben Uhr früh wird uns Frühstück aufs Zimmer gebracht. Ich bin zu schwach das Brötchen zu zerschneiden und gebe nach der Hälfte auf. Ich knabbere daran und rolle mir die Wurstbeilage zu Röllchen. Ich kämpfe mit jedem Bissen da ich nur durch neues Essen meinen doch arg schmerzenden Darmtrakt wieder in Schuss kriegen kann.
Mit der Zeit wurde es besser aber die Blähungen waren wirklich überwältigend. Ohne Geruch aber mit Volumen.
Zum Mittag löffelte ich meine Malzeit zur Hälfte, bis die Kräfte erschöpft waren und ich meinen Arm nicht mehr heben konnte.
Die folgenden Tage sollten Besserung bringen. Am Donnerstag war ich wieder stark genug aufzustehen und das nötigste im Bad zu erledigen. Da die Epilation noch nicht abgeschlossen war, hatte ich einen ausgesprochen markant deformierten Bart im Gesicht stehen. Diesen entfernte ich bevor ich mich, sitzend auf dem Klo von meiner Verlobten duschen ließ. Komisches Gefühl das sitzend zu erledigen aber stehen war wirklich nicht drin.
Als wir fertig waren und ich einen Blick in den Schritt werfen konnte wurde mir ganz anders. Er war weg. Zweifel kamen hoch. War es wirklich die Richtige Entscheidung? Es war schon sehr gruselig zu sehen was die Ärzte da hinbekommen haben. Der Kitzler ist da wo er sein sollte, die Schamlippen liegen links und rechts daneben. Soweit konnte ich sehen und das sah auch ganz gut aus. Von der sehr starken Schwellung der Schamlippen abgesehen. Denn diese waren mehr als Daumen-dick angeschwollen und sollten es noch bis heute bleiben.

Der Platzhalter

Die Penishaut wurde umgeformt und nach innen gelegt. Damit diese korrekt verwächst wurde ein Platzhalter, Stent genannt, eingefügt. Also hatte ich von der Operation an einen etwa 16cm langen Fremdkörper in mir, der regulär 3cm Durchmesser aufweist. Allerdings war er aufgepumpt, so dass ich nicht genau weiß wie dick er in mir wirklich war um seine Aufgabe zu erledigen. Am Sonntag den 21. Oktober sollte dieser nun endlich entfernt werden. Ich erhoffte mir davon endlich normal sitzen zu können. Doch es sollte anders kommen.
ich wurde also ins Behandlungszimmer gerufen und durfte mich zum ersten mal auf den Gyno-Stuhl setzen. Der Doktor gewahr mir mich zu entspannen. Da ich aber sehr groß gewachsen bin musste ich mich doch arg verspannen um nicht vom Stuhl zu rutschen. Der Doktor entfernte eine Naht mit zwei Schnitten und fing an die Luft abzulassen. Ganz langsam. Dann versuchte er den Stent zu ziehen was ein sehr unangenehmes und auch schmerzhafte Gefühl auslöste. Aber statt dass der Druck nachließ fühlte es sich mit jedem Zentimeter die er heraus kam an als würde er noch größer werden. Als er den Stent nach vier Anläufen und Entspannungspausen schlussendlich entfernt hatte, hatte ich das Gefühl noch krasser Aufgespiesst worden zu sein. Es fühlte sich an als hätte ich mich mit der Einführung eines Dildos rektal doch überschätzt aber statt abzubrechen wurde es schlimmer.
Ich konnte mich noch ein paar Minuten entspannen bevor ich zurück ins Patientenzimmer wankte.
Dort angekommen durchliefen mich schockweiße Schmerzen die ich noch nie erlebt habe.
Ausgerechnet, als meine Verlobte sich gerade einen Kaffee aus dem Automaten ziehen wollte ging es dann los. Ich bekam höllische Schmerzen. Ich konnte gerade noch in mein Handy eine Rückruf-SMS tippen bevor ich anfing in mein Kissen zu beißen und hinein zu schreien. So etwas hab ich in meinem ganzen Leben noch nie gespürt und als der Schmerz immer mal wieder für ein zwei Sekunden nach ließ dachte ich, ich würde in Ohnmacht fallen.
Schnell kam der Arzt hinzu und verpasste mir eine Ibo600 Tablette. Nach einer Dreiviertel Stunde ließ der Schmerz endlich nach und ich war völlig erledigt. Nach vier Stunden bekam ich eine weitere Tablette. In der Nacht spürte ich die Schmerzen zurückkommen und ließ mir gegen 2 Uhr noch eine geben. Danach war endlich Ruhe.
Ich wachte wie meist schlecht und zu wenig geschlafen durch die Schwestern auf, die das Frühstück brachten. Die Nacht war die Erste, die ich allein verbrachte da Marlene am Sonntag entlassen wurde. Sie hatte weder mit argen Schwellungen noch mit Schmerzen zu kämpfen. Sie blutete nur überdurchschnittlich viel aber das ließ auch bald nach, so dass ihr Aufenthalt sich auf 12 Tage beschränkte.

Der Katheter

An diesem Montag sollte ich nun auch den Blasenkatheter los werden. Die Schwester zog ihn mir noch vor dem Mittagessen. Auch dies ist ein Unangenehmes Gefühl aber dafür dauert es nur ein paar Sekunden. Ich ass und trank und die Blase füllte sich. Ich sollte zwei mal ordentlich auf Toilette gehen und mich dann zum Ultraschall melden. Dort angekommen beanstandete der Doktor allerdings, die Blase sei noch randvoll. Ich bettelte es noch einmal versuchen zu dürfen und verbrachte noch mal 15 Minuten auf der Toilette. Es kam ein bisschen was aber die Vermessenen 300ml waren es beim besten Willen nicht. So wurde entschieden, dass die Schwellung wohl die Harnröhre zu drückt und ich deshalb einen neuen Katheter bekommen sollte. Alles betteln mir mehr Zeit zu geben half nicht so dass ein neuer Katheter eingeführt wurde. Ich weiß nicht wie oft ich mich hier schon wiederholen muss aber auch das war kein angenehmer Augenblick. Aber kaum war der Katheter drin lief es auch schon heraus und Schluss endlich hatte ich über 700ml intus die anders nicht hätten entweichen können. Frustriert und ein wenig verängstigt kam ich mit neuem Beutel am Schlauch zurück in mein Zimmer wo meine Verlobte schon wartete.

Dienstag

Heute ist nun also Dienstag, der Stent ist raus, der neue Katheter noch vorhanden. Ich hatte seit der Operation drei mal Stuhlgang und bin leicht frustriert über den Verlauf der Heilung. Ich hatte mir einen Heimgang für Mittwoch oder Donnerstag ausgerechnet. Diese beiden Termine sind nun nicht mehr zu schaffen.

Ich hoffe nichts Wichtiges vergessen zu haben und halte euch hier weiter auf dem Laufenden. Ein Dank für all euren Zuspruch, eure Genesungswünsche und die Unterstützung. Danke auch an meine Besucher im Krankenhaus. Durch euch wurde es bisher nicht langweilig. Danke

OP Termin endlich bestätigt

Endlich ist alles bestätigt, alle Unterlagen zusammen und der Termin ausgemacht. Am 15. Oktober werde ich in die Klinik in München-Bogenhausen einziehen und am 16. ist dann schon die Operation.

Kaum ist der Termin da, schon stellt sich ein echt komisches Gefühl ein. Eigentlich sollte ich mich freuen aber irgendwie ist mir nicht danach. Ich hab angst. Die OP als solches sehe ich nicht so problematisch. Ich hab nur keine Ahnung wie mein Leben danach weiter geht, wie meine Beziehung unter dieser Veränderung funktioniert oder auch nicht funktioniert. Und auch die Angst vor der veränderten Sexualität und dem Ausüben dieser setzen mir ziemlich zu.

Nicht so leicht darüber zu schreiben. Was ist, wenn danach sexuell gar nichts mehr geht? Was ist, wenn meiner Partnerin (oder mir) dann was fehlt?

Drückt mir bitte alle Daumen die ihr finden könnt.

Arztbesuch in Bogenhausen

Am 9. September 2011 hatte ich mein erstes Vorsprechen in Bogenhausen. In der Klinik, genannt „Beckenbodenzentrum Bogenhausen“, arbeitet Dr. Liedl, den ich mir für meine geschlechtsangleichende OP ausgesucht habe.

Das Team rund um den Doktor macht einen professionellen, eingespielten Eindruck. Beim Doktor Liedl selbst bin ich mir noch etwas unschlüssig, was ich von Ihm halten soll. Fachlich ist er einer der besten Operateure in Deutschland.

Beim Gespräch erläuterte es sehr genau, was die OP umfassen wird und wie diese ablaufen würde. Außerdem hat er mir einige Dokumente mitgegeben, die, an meine anderen Ärzte weitergereicht, dazu führen sollen, dass die nötigen Genehmigungen eingeholt werden können.

Die Zeit auf der Wartezeit beträgt etwa 3 Monate, aber da die Krankenkasse immer noch wegen der Laserepilation auf sich warten lässt, wird das wohl nicht ganz so schnell gehen.