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OP in Aussicht

Nach 9 Wochen hab ich nun endlich die schriftliche Bestätigung meiner Krankenkasse:

„…wurde uns durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung mittlerweile bestätigt, dass Ihr Wunsch nach einer Geschlechtsumwandlung als Krankheit im versicherungsrechtlichen Sinn zu werten ist.

Die [Krankenkasse] ist aus diesem Grund bereit, die Kosten einer Geschlechtsumwandlung zu übernehmen. Hierzu gehört in erster Linie die geschlechtsangleichende Operation“

 

Dieses und weitere Schreiben gehen nun endlich zu meinem erwählen Arzt nach München. Wenn die versprochene Wartelistenzeit von 3 Monaten eingehalten wird, erhoffe ich mir einen Termin noch im Herbst diesen Jahres.

1. Quartal 2012

Im Januar konnte ich nun endlich mit der Fotoepilation anfangen. Alle 3-4 Wochen eine Sitzung mit 45 Blitzen. Bisher hab ich 3 Sitzungen hinter mir die erstaunlich gut gewirkt haben. Die erste war mehr als schmerzhaft. Die folgenden wurden stetig angenehmer und die Wirkung ist beeindruckend. An den Wangen hab ich praktisch keinen Bartwuchs mehr. Links und rechts am Kin gibt es noch größere Felder von Haaren die sich vehement weigern zu verschwinden. Aber ich hab ja noch 9 Sitzungen um die los zu werden.

Das Gericht hat meine Personenstandsänderung akzeptiert und fordert einen hörenden Betrag wegen diesem Urteil. Hier muss ich gegen die Prozesskosten vorgehen.

Bezüglich meinem alten Vermieter wird mir unglaubliches Vorgeworfen. Messiverhalten, Zerstörung fremden Eigentums etc. Nur gut das wir Zeugen und Fotos haben die belegen das des Klägers Zeuge unglaubwürdig ist.

Ab Anfang April kommt ein neues Medikament-Gel zu meiner Sammlung hinzu. Progesteron-Gel darf ich nun verwenden. Ich erhoffe mir davon mehr Brustwachstum.

Mein Antrag zur OP liegt nun seit über 6 Wochen beim MDK ohne jegliche Rückmeldung.

 

Epilation die zweite

Zwei Tage nach der zweiten Behandlung sieht mein Gesicht aus wie ein Schlachtfeld. Ich hab mich seit Freitag morgen nicht mehr rasiert um der geschädigten Haut zeit zum Erholen zu geben. Jetzt, Sonntag Abend sieht man das Ergebnis schon recht gut. Rund herum gibt es 2cm Breite und 5cm lange Streifen, an denen keine Haare mehr sichtbar sind. Alles weg. Aber dafür ist der Übergang zu den Stellen wo noch Haare sind sehr krass sichtbar. Hat was von dem Style, den sich die Südländer gerade so schneiden lassen. Aber immerhin war diese zweite Behandlung weit weniger schmerzhaft als die Erste. Aber die Haut findet es wie beim ersten mal sehr reizvoll und reagierte mit Sonnenbrand und Pusteln. Hoffe dass wird mit der Zeit auch besser.

Fotoepilation

Am Freitag den 13. konnte ich nun endlich mit der Fotoepilation anfangen. Hierbei soll mittels Lichtwellen die Haarwurzel dauerhaft geschädigt werden, damit diese keine weiteren Haare wachsen lässt.

Ich wurde schon vorweg aus allen Richtungen gewarnt, dass diese Behandlung schmerzhaft sein kann. Also bin ich in weiser Voraussicht zusammen mit meiner Verlobten dort hin und ließ mich für den Tag krank schreiben. Aber das es so heftig sein würde hab ich nicht erwartet.

Ich hab mich beim Arzt auf die Liege gelegt und bekam ein transparentes Gel auf die Gesichtshaut aufgetragen. Auch der Hals wurde bedacht. Dann musste ich eine grüne Brille aufsetzen bevor es los gehen konnte. Der Blitzlichtkopf hat etwa die Größe eines Rasierkopf. Der Arzt setzte ihn auf die Haut und löste aus. Trotz geschlossener Augen und der Brille blitzt es rot auf. Und dann kommt der Schmerz. Ich musste alle 10 Auslöser nach einer Verschnaufpause fragen, da ich vor Schmerzen nass geschwitzt war und mir die Tränen liefen.

Als der Arzt endlich seine 45 Schüsse abgegeben hat, fühlte ich mich wie zusammengeschlagen. Ich wankte aus dem Behandlungszimmer direkt auf die Toilette um das Gel los zu werden und um Sonnencreme aufzutragen.

Selbst Stunden nach der Behandlung hielten die Schmerzen und auch der Gestank von verbranntem Haar an. Ich hatte den ganzen restlichen Tag ein unerträgliches Übelkeitsgefühl.

Ich schreibe diese Zeilen am 16. Januar und es tut immer noch weh. Meine Haut sieht aus wie zu schlimmsten Agne-zeiten. Rasieren tut höllisch weh. Überall habe ich kleine Pusteln bekommen. Und selbst 3 Tage nach der Behandlungen sieht man noch die Streifen, wo der Lichtkopf aufgesetzt wurde.

Diese Behandlung muss ich jetzt erstmal 12 mal im Abstand von 3-4 Wochen ertragen.

Zum Glück soll es mit der Zeit leichter werden. Die Schmerzen und die Hitze werden schliesslich von den dunklen Haaren in der Haut angenommen und vermittelt. Um so weniger Haare um so weniger Hitze kann vermittelt werden.

Dezember 2011

Nachdem sich meine Endokrinologin über 6 Wochen Zeit gelassen hat, soll der Kostenvoranschlag nun endlich bei der Krankenkasse eingegangen sein. Informiert wurde ich darüber allerdings noch nicht.

Der Antrag zur Geschlechtsangleichenden OP wurde von der Krankenkasse mit einer Forderung nach allen nur erdenklichen Unterlagen gedankt. Neben meinen beiden Gutachten wollen sie Bestätigungen all meiner Ärzte, das die OP nötig sei. Dazu soll ich einen Aufsatz schreiben, der beschreibt, wie mein Leben gerade so läuft, inklusive sozialen Verhältnissen zur Arbeit, Freunden und Familie.

Zur Personenstandsänderung muss ich anfang Februar mich noch einmal der Richterin im Amtsgericht Stuttgart stellen, obwohl die mich bereits kennt.

Ich verliere durch diese ganze Ämterschinderei so viel Zeit von meinem Leben, dass ich doch eigentlich nach fast 30 endlich mal genießen können sollte.

Und als krönenden Abschluss des Jahres wurde ich in meinem Lieblingsclub von einem Angestellten der Damentoilette verwiesen, da ich dort ja nichts zu suchen habe.

Hilfestellungen

Nachdem sich gerade die dunkle Jahreszeit ankündigt und sich damit die depressiven Emails mit Fragen nach Informationen und meinem Werdegang häufen habe ich angefangen, die typischen, sich immer wiederholenden Fragen in einem Fragenkatalog zu beantworten. Unter Hilfestellungen findet ihr einige Themen die euch die meisten Fragen beantworten sollen.

Folgende Themen sind bereits veröffentlicht:

Ich hoffe euch ist damit geholfen und die Schüchternen, die bisher nicht wagten direkt zu fragen, kommen so nun doch an die benötigten Infos.

August 2011

Dieser August war extrem turbulent. Nachdem die Anfeindungen von Seiten meines Vermieters untragbar wurden, haben wir ende Juli fristlos gekündigt und sind zum 27. August ausgezogen. Der Vermieter mag nur ruhige, pflegeleichte Mieter die bloss nix von ihm wollen, aber alle seine Regeln befolgen. Aber wenn wir etwas wollten wurde dem nicht entsprochen. Den ganzen August lang haben wir ausschliesslich kalt geduscht weil er der Meinung war wir würden zu viel Wasser verbrauchen. Die Beleidigungen und Übergriffe gegen meine Freundin wurden immer heftiger, dass wir sogar Anzeige in 4 Punkten erstatten mussten. Mehr dazu schreib ich demnächst unter „Erlebnisberichte“.

Ich hab für den 9. September eine Beratungsgespräch beim ausführenden Arzt meiner Wahl für die große OP. Ich werde zum Herrn Dr. Liedl nach München gehen, hat doch er und die Klinik Bogenhausen einen hervorragenden Ruf. Außerdem komme ich ja ursprünglich aus München und bin dank dort lebender Familie auch nicht allein. Mal ganz davon abgesehen dass meine Freundin jetzt schon wissen will, wann das sein wird, dass sie sich entsprechend Urlaub nehmen kann.

Mein Passing scheint inzwischen nahezu perfekt zu sein. Nur wenn ich etwas „overdressed“ bin, werde ich begutachtet aber sonst gehe ich in der Masse einfach unter und werde nicht begafft. Fühle mich langsam „angekommen“.

Juni/Juli 2011

Nachdem der Rechtskräftige Beschluss eintrudelte und ich einen Haufen Briefe am Ämter, Firmen und Behörden geschickt habe zeigen sich nun endlich Reaktionen ab.

Einige moderne Firmen wie Strom- und Mobilfunkanbieter haben per Email bestätigt. Andere kamen über den Postweg mit einer Bestätigung der Änderung. Allerdings fand ich auf dem Briefkopf sehr häufig die falsche, männliche Anrede vor. Fällt denen nicht auf das „Herr Jeanette Sophie…“ irgendwie falsch ist?

Von meinen Versicherungen habe ich neue Policen mit dem geänderten Namen bekommen und auch von der Rentenversicherungsanstalt habe ich einen Brief erhalten worin mir bestätigt dass ich eine neue Steuernummer bekommen habe und alle Daten transferiert wurden. Allerdings gab es auch eine Belehrung dass trotz weiblicher Seriennummer (2 Ziffern nach dem Buchstaben, kleiner 50 ist männlich, 50 und größer ist weiblich) ein Vermerk erhalten bleibt, dass ich meinen Personenstand damit noch nicht geändert habe.

Nun steht noch aus meinen Personenstand von männlich auch auf weiblich zu ändern. Das geht erst seit dem 11. Januar 2011 ohne Operation und wurde daher bei meinem Antrag von April 2010 noch nicht berücksichtigt.

Auch wenn ich jetzt schon einige neue Plastikkarten erhalten habe warte ich mit dem neuen Personalausweis noch ab bis der Personenstand auch geändert wurde. Sonst muss ich gleich wieder einen neuen Personalausweis beantragen.

Mein Psychologe hat mir nahegelegt mit dem Antrag auf Kostenübernahme nun auch zum Operierenden Arzt zu gehen um mich über die geschlechtsangleichende Operation aufzuklären und mich damit auf die Warteliste zu setzen.