mein großes (ungewolltes) Outing

Zu der Zeit habe ich bei einem der grossen häuslichen Pflegedienste gearbeitet. Mein Klient war gleichzeitig meine Ex-Freundin, die mich bisher immer stark unterstütz hatte. Wir wohnten auch noch zusammen, als WG.

Einer der anderen Mitarbeiter die sich mit mir gearbeitet haben, hatte bekannte aus der homo- und Trans-Szene. Er hat durch Zufall mein Profil in einer der Trans-Communities gefunden. Damals war mein Styling noch nicht so gut und wenn man mein Gesicht kennt, war ich recht leicht zu erkennen. Er erkannte mich also und fragte einen anderen Kollegen mit dem ich privat auch ab und zu was unternommen hatte, ob er darüber was weiss. Damit machte das Gerücht seine Runde und erreichte schliesslich die Geschäftsleitung und die Teamleiter. Auf dem Weg wurden allerdings die Informationen völlig aus dem Zusammenhang gerissen.

Die Geschäftsleitung beorderte mich nichts ahnend zu einer Unterredung. Die Teamleitung war sich zu feige und setzte mich statt dessen mit einen untergeordneten Mitarbeiter zusammen, der mir nahe legte doch sofort meine Pornographischen Bilder von den Wänden der Wohnung zu nehmen. Völlig vor den Kopf gestossen und verdutzt hörte ich mir weitere total unbegründete Anschuldigungen an. Nach einiger Zeit, leugnen brachte hier nichts mehr, erklärte ich mich, warum das alles und das es für die Firma absolut nichts zu befürchten gibt. Die einzigen Bilder von mir sind die im Internet und zuhause lauf ich auch nur in meinen privaten Räumen als Jeanette herum.

Wieder zuhause, ich hatte mich schon wieder deutlich besser gefangen, erzählte ich meiner Mitbewohnerin von der Aktion. Sie zeigte sich empört und meinte jetzt erst recht. Einen besseren Zeitpunkt kann es nicht geben.

Bei der nächsten Teamsitzung in unserer gemeinsamen Wohnung baten wir nach dem üblichen Ablauf die Kollegen noch zu bleiben und dort erklärte ich mich vor 12 weiblichen und 2 männlichen Kollegen. Die gesamte Story mit der Sitzung bei der Teamleitung brachte ich vor. Dort fand ich dann auch heraus welche Kollege mich gefunden hatte und wie das ganze seinen lauf nahm. Was die Kollegen wirklich dachten kann ich nicht wissen aber ich fand durch die Bank positiven Zuspruch und offene Feindseligkeit gegen die Teamleitung. Alle meinten ich solle jetzt erst recht mein Leben so leben wie ich es für richtig halte. Heute weiss ich das ich mich bei der Teamleitung falsch verhalten habe. Ich hätte nicht klein bei gebe sollen. Ich hätte alle Gerüchte richtig stellen müssen aber die Firma hat mir nun weiss Gott nicht vor zu schreiben wie ich mich (in meinen eigenen Räumen) zu verhalten habe. Erst recht nicht wenn meine WG-Partnerin nichts dagegen hat. Andererseits haben bei uns Zivis gearbeitet, die zu jung sind um das zu verstehen und es sich um deren Arbeitsplatz handelt. Ein nicht ganz einfach zu lösendes Dilemma.

Nach einigen Wochen hatte sich aber wieder alles normalisiert und von der Geschäftsleitung habe ich dies bezüglich nichts mehr gehört, aber offene Feindseligkeit und jede Möglichkeit mir zu schaden wurde genutzt. Man wollte mich ganz offensichtlich raus ekeln. Das ganze endete erst als meine WG-Partnerin weg gezogen ist und wir getrennte Wege gingen, und ich mich selbstständig machte.

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