Längere Pause
Nachdem es den Sommer über hier etwas ruhiger war nun ein neues Statusupdate:
Im Mai hatte ich ein Vorgespräch mit dem ausführenden Arzt zum Brustaufbau. Ich bekam ein Attest welches ich zusammen mit meinem Antrag an die Krankenkasse schickte. Das war Ende Mai. In der Hoffnung im September die OP machen lassen zu können.
Nun, inzwischen ist es September. Auf meinen Antrag bekam ich eine Absage da es nicht notwendig sei als Frau mehr als ein AA Körbchen zu haben. Schließlich gabe es auch Frauen die von Geburt an nur ein kleines Körbchen haben. Außerdem wurde mein Antrag nicht mit dem Attest überein stimmen. Ich gab in meinem Antrag meine Maße mit an, die im Attest nicht genannt wurden. Somit kassierte ich die Ablehnung auf die ein Arzt binnen vier Wochen Widerspruch einlegen kann. Ich selbst dürfe das nicht.
So sendete ich die Ablehnung an den Arzt der mir zuvor das Attest geschrieben hatte und bat um baldige Rückmeldung. Im Wochentakt rief ich dort an. Es wurde mir gesagt, dass die Unterlagen beim Arzt liegen und es würde sich nur noch um Tage handeln bis ich die Antwort erhalten würde. Nach fünf Wochen erfuhr ich, dass mein Arzt, oder vielmehr die Unterlagen verarbeitende Ärztin seit bereits vier Wochen nicht mehr dort arbeiten würde und meine Unterlagen eingemottet wurden. Na danke. Zu schlechten Organisation kommt nun noch Unfähigkeit hinzu.
Die Unterlagen wurde ausfindig gemacht und zwei Wochen später angeblich dem Chefarzt vorgelegt. Weitere zwei Wochen später, die Widerrufsfrist war inzwischen seit drei Wochen abgelaufen, erhielt ich endlich ein neues Attest. Diesesmal mit der Fotodokumentstion, die beim ersten Besuch gemacht wurde. Anfang August ging nun diese an die Krankenkasse mit der bitte, wenn sie Kontakt zu mir suche nicht immer den Postweg zu bemühen da sie doch Telefon und Email von mir hätten. Zwei Wochen später wieder ein Brief im Briefkasten, man hätte mich nicht erreichen können. Ich solle zurückrufen. Die wehrte Dame, seit just diesem Tag im Urlaub wollte mir eigentlich nur ausrichten, dass der schriftliche Widerspruch von mir selbst nicht vor läge. Man beachte, dass in der Ablehnung drin stand ich dürfe das nicht und nur der Arzt sei dazu befugt.
Seit Ende August warte ich nun auf die nächste unheilschwangere Rückmeldung der Kasse, die nur danach riecht zeit zu schinden.
Aber ich gebe nicht auf.
Ich schäme mich für meine Oberweite und seien meine Fotos noch so vorteilhaft gemacht worden so muss ich doch spätestens im Schlafzimmer und Bad auf Keidung, vorteilhafte Belichtung und Retusche verzichten.
Anders sieht die Sache Taille abwärts aus. Ich habe einen großen Schwung neues Selbstvertrauen gewonnen und zeige mich nun oft und gerne in kurzen engen Röcken, Kleidern oder sogar in den dieses Jahr so IN gehypten Hot-Pants. Es tut gut dort nichts mehr verstecken zu müssen und selbstsicher auftreten zu können ohne die verstohlenen Blicke in den Schritt abschätzen zu müssen.
Als Frau lebt es sich anstrengend, kompliziert aber auch irgendwie unbeschwert und ohne strenge Maßregeln was die Kleiderwahl angeht. Gut, ich arbeite zum Glück nicht bei einer Bank oder Versicherung aber selbst dort haben Frauen mehr Wahlmöglichkeiten als ihre männlichen Kollegen die allenfalls die Krawattenfarbe ändern dürfen, und das auch nur am Casual-Friday.
Übrigens habe ich noch im April, bevor es dafür in unserem Büro zu heiß wurde, einen Formal-Friday ausgerufen. Also das Gegenteil von Leger und verrannst sollten die Kollegen mal etwas chicer im Büro erscheinen. Und wer hätte es gedachte? Die meisten haben sogar mitgemacht. Leider ist kein Gruppenfoto gemacht worden aber mein Kollege und ich haben uns den Spaß nicht nehmen lassen.
So, nächsten Freitag bin ich wieder in München zur OP-Nachuntersuchung und hoffentlich Vorbesprechung zur nächsten Korrektur-OP. Diese wollte ich eigentlich nach dem Brustaufbau machen lassen aber wenn sich das nun doch länger hin zieht werde ich mich wohl doch zuerst wieder in München einquartieren.