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Fotoepilation

Am Freitag den 13. konnte ich nun endlich mit der Fotoepilation anfangen. Hierbei soll mittels Lichtwellen die Haarwurzel dauerhaft geschädigt werden, damit diese keine weiteren Haare wachsen lässt.

Ich wurde schon vorweg aus allen Richtungen gewarnt, dass diese Behandlung schmerzhaft sein kann. Also bin ich in weiser Voraussicht zusammen mit meiner Verlobten dort hin und ließ mich für den Tag krank schreiben. Aber das es so heftig sein würde hab ich nicht erwartet.

Ich hab mich beim Arzt auf die Liege gelegt und bekam ein transparentes Gel auf die Gesichtshaut aufgetragen. Auch der Hals wurde bedacht. Dann musste ich eine grüne Brille aufsetzen bevor es los gehen konnte. Der Blitzlichtkopf hat etwa die Größe eines Rasierkopf. Der Arzt setzte ihn auf die Haut und löste aus. Trotz geschlossener Augen und der Brille blitzt es rot auf. Und dann kommt der Schmerz. Ich musste alle 10 Auslöser nach einer Verschnaufpause fragen, da ich vor Schmerzen nass geschwitzt war und mir die Tränen liefen.

Als der Arzt endlich seine 45 Schüsse abgegeben hat, fühlte ich mich wie zusammengeschlagen. Ich wankte aus dem Behandlungszimmer direkt auf die Toilette um das Gel los zu werden und um Sonnencreme aufzutragen.

Selbst Stunden nach der Behandlung hielten die Schmerzen und auch der Gestank von verbranntem Haar an. Ich hatte den ganzen restlichen Tag ein unerträgliches Übelkeitsgefühl.

Ich schreibe diese Zeilen am 16. Januar und es tut immer noch weh. Meine Haut sieht aus wie zu schlimmsten Agne-zeiten. Rasieren tut höllisch weh. Überall habe ich kleine Pusteln bekommen. Und selbst 3 Tage nach der Behandlungen sieht man noch die Streifen, wo der Lichtkopf aufgesetzt wurde.

Diese Behandlung muss ich jetzt erstmal 12 mal im Abstand von 3-4 Wochen ertragen.

Zum Glück soll es mit der Zeit leichter werden. Die Schmerzen und die Hitze werden schliesslich von den dunklen Haaren in der Haut angenommen und vermittelt. Um so weniger Haare um so weniger Hitze kann vermittelt werden.

Medikamente

Ich werde immer wieder gefragt was für Medikamente man denn nehmen muss, was die machen und wie lang ich diese noch einnehmen muss. Wenn ich gerade zum letzten Punkt antworte „mein restliches Leben“ sehe ich oft in staunende Gesichter.

Ich fasse hier mal zusammen welche Medikamente ich derzeit nehme und warum. Dabei schmeisse ich bewusst nicht mit den Fachbegriffen um mich, damit es wirklich jeder verstehen kann.

Cyproteronacetat dura (Androcur):

Dieser Wirkstoff ist den meisten eher bekannt unter dem Namen „Androcur“. Androcur ist ein Testosteronblocker. Testosteron ist für das maskuline, männliche erscheinen, das Temperament, die seelische Stabilität und einige weiter männliche Merkmale zuständig. Frauen haben allerdings auch Testosteron in ihrem Körper. natürlich nicht so viel wie Männer aber man kann oft an erfolgreichen, durchsetzungsstarken Frauen messen, das deren Testosteronwert vergleichsweise hoch ist.

Androcur wirkt, in dem es die Rezeptoren für dieses Hormon im Körper blockiert. damit kann das Testosteron nicht mehr wirken. Viele Ärzte haben früher mit diesem Medikament dafür gesorgt, das der wert auf absolutes 0 heruntergedrückt wird. Das wirkt sich allerdings sehr stark auf die seelische Stabilität aus. Aber selbst wenn das Testosteron nicht so weit heruntergefahren wird, sind Nebenwirkungen nicht auszuschliessen. Androcur ist berüchtigt für seine Depressionen auslösende Wirkung. Das steht im direkten Zusammenhang mit der Dosis die man täglich einnehmen muss. Um so näher man dem Nullpunkt kommt, um so eher fühlt man „nah am Wasser gebaut“. Als biologischer Mann muss man sich allerdings klar machen das das bei Frauen üblich und ganz normal sein kann.

Androcur sollte allerdings nicht all zu lang in hohen dosen eingenommen werden. Nachdem es die Rezeptoren für Testosteron blockiert fängt es nämlich an diese für die weiblichen Hormone auch zu blockieren.

Das meiste testosteron wird in den Hoden produziert und in den Körper geleitet. Einen Testosteronblocker, der womöglich nicht so viele Nebenwirkungen mit sich bringt, muss man daher solange nehmen bis die geschlechtsangleichende Operation erfolgt ist. Wenn die Hoden in der bisherigen Form entfernt wurden, wird nur noch die nötigste Menge produziert, die als Frau üblich ist.

Gynokadin Dosiergel:

Dieses Gel enthält weibliche Hormone zum Auftragen auf die Haut. Weibliche Hormone können über unterschiedliche Wege zugeführt werden. Bei mir eben derzeit mit diesem Gel das ich jeden Morgen auf meine Oberarme auftragen muss. Auch nach der geschlechtsangleichende Operation müssen weiterhin die weiblichen Hormone extern zugeführt werden, da der männliche Körper nicht fähig ist diese in ausreichender Menge zu produzieren.

Auswirkungen:

Im Laufe der Behandlung haben sich diese Medikamente bei mir folgendermaßen ausgewirkt.

Zuerst fühlte sich die Haut der Arme deutlich weicher an. Die Muskulatur an Armen, Schultern und später auch am restlichen Körper bildet sich zurück. Ich habe eine ganze Kleidergröße am Oberkörper verloren. Am Handgelenk brauchte ich vorher 21 cm Armbänder, jetzt nur noch 19,5cm.

Ich fühlte mich beschwingter, befreit, dass mein Körper endlich so reagiert wie es der Geist sich wünscht. Dazu gehört bei Emotionen auch weinen zu können, sich spontan über Kleinigkeiten freuen können und einfacher sehr viel lockerer und entspannter zu sein.

Die Libido lässt deutlich nach und der Wunsch nach dem Druck ablassen ist auch verschwunden.

Androcur hat die positive Wirkung Haare sehr viel schneller wachsen zu lassen. Vor allem die Haare auf dem Kopf wachsen in Rekordgeschwindigkeit. Was früher 4-5 Monate brauchte, wächst jetzt in einem. Die nachwachsenden Haare sind deutlich dünner, feiner und weicher.

Die Brust fängt natürlich auch an zu wachsen. Zuerst entwickelt sich ein Knubbel unter der Brustwarze, der langsam größer wird.

Zukunft:

Wenn ich hoffentlich bald von Androcur weg komme, schreibe ich hier welches andere Medikament ich bekomme und wie dieses wirkt.