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Film: Boy meets Girl

Nach wiederholt längerer Pause hier mal was neues. Über Facebook wurde mir ein Film empfohlen. Diesen habe ich vorgestern mit meinem Freund geschaut und möchte euch mein Resümee nicht vorenthalten.

Trailer

Handlung

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In „Boy meets Girl“ geht es im Wesentlichem um drei Charaktere. Die transsexuelle Ricky, die auf eine Zusage zur Modeschule wartet, ihrem Jugendfreund und besten Kumpel Robby sowie um Francesca, die auf ihren Verlobten wartet, der als Soldat auf einem Auslandseinsatz ist.

Francesca trifft auf Ricky in einem Cafe wo Ricky hinter der Kasse Wortgewand klar stellt, dass dieses Cafe richtigen Kaffee verkauft und kein Starbucks ist. Schnell stellen die zwei fest, dass sie eine gewissen Faszination aneinander finden.

Kurze Zeit später treffen sich die zwei an einem Badesee wieder, so dass Ricky Francesca erklären muss wer und vor allem was sie ist. Ricky selbst wagt es nicht es auszusprechen, so dass Ricky es per SMS an Francesca schreibt, dass sie ein transsexuelles Mädchen sei.

Francesca reagiert geradezu debil darauf und fragt sie, wie sie das finde und wie sie dazu geworden sei. Hier werden typische Vorurteile aufgezeigt und direkt damit aufgeräumt. Francesca merkt aber selbst schnell in welche Fettnäpfchen sie getreten ist und lässt sich über die Problematik belehren.

Später im Film gibt es eine Unterhaltung zwischen Francesca und Ihren Eltern sowie ihrem Verlobten. Hier wünschte ich mir häufiger, dass Menschen so wie Francesca reagieren würden. Aufgeschlossen und vorsichtig erklärend, ohne dabei mit dem Brecheisen die Meinung anderer ändern zu wollen.

Robby ist bei dieser Romanze ein Ruhepol für Ricky und, wenn es um das Thema geht wie man mit einemr Frau umgeht, eine praktische Informationsquelle. Auch wenn Robby mit zu intimen Details nicht so gut umgehen kann.

Der Film räumt mit diversen Vorurteilen auf und zeigt sehr einfühlsam, wie Ricky in dem kleinen Ort in Kentucky zurecht kommt. Auch hat sie Geheimnisse aus Ihrer Vergangenheit mit sich zu tragen, wie sich aber nach und nach herausstellt, haben doch irgendwie alle ihre Geheimnisse.

Meinung

Mich hat der Film sehr bewegt, da er sehr viele Aspekte aus meinem eigenen Leben aufgegriffen hat und ich ganze Passagen so erlebt habe und Unterhaltungen eins zu eins mit meiner damaligen Freundin geführt habe.
Ich denke, es ist wohl einer der besten trans-thematischen Filme und wie ich finde absolut sehenswert.

Film schauen

Der Film entstand aus kleinem Budget und wird es wohl nie in die deutschen Regale schaffen. Er lief zwar auf einigen Festivals in Deutschland, aber immer mit der original amerikanischen Tonspur. Eine synchonoisierte Version ist leider nicht absehbar.
Auf Vimeo kann er aber günstig geliehen und zum Download gekauft werden. Auch als DVD Import ist „Boy meets Girl“ zu haben.

Mal wieder eine Studie

Ich geb das jetzt einfach mal so weiter. Ich hab die Online-Umfrage dazu auch ausgefüllt. Um so mehr mitmachen um so stichhaltiger wird das Ergebnis und vielleicht bewegt sich ja mal irgendwas.

Derzeit wird am Deutschen Jugendinstitut in München unter dem Titel „Coming-out – und dann…?!“ eine Studie zur Lebenssituation von schwulen, lesbischen, bisexuellen und trans* Jugendlichen und jungen Erwachsenen durchgeführt. Mit einer Online-Befragung und persönlichen Interviews sollen die Coming-out-Verläufe, Diskriminierungserfahrungen und die Nutzung von Angeboten der Jugendhilfe – finanziert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – erstmals bundesweit erfasst werden.

Zur Onlinebefragung: Hier

Lebenshilfe

Manchmal muss es nicht ein Psychologe sein, der uns durch unseren Problemjungel hilft, manchmal reicht auch ein Gespräch mit den richtigen Freunden.
Wie ich jetzt gelernt habe, gibt es auch einen Mittelweg. Kürzlich schrieb mich Philipp an, ich möge doch seine Webseite verlinken. Dies tute ich grundsätzlich nicht, wenn ich nicht auch vom Inhalt der Seite überzeugt bin.

Er bietet Selbstvertrauen-Coaching für Trans* Menschen an. Außerdem Hilfe zur Selbsthilfe und allgemeine Beratungsgespräche wenn man mal nicht weiter weiß.
Also bat ich ihn mir zu zeigen was er so tut.

Da das Einführungsgespräch sowieso immer kostenlos ist bot es sich also an, dass ich mal in seine Praxis oder vielmehr Studio komme und mit ihm rede. Er schlug vor es nicht zu allgemein zu halten sondern ich solle direkt mit einem meiner Probleme zu ihm kommen so dass wir direkt an einem echten Fall arbeiten können. Gesagt getan, schließlich gibts bei mir immer eine Ecke im Leben, die gerade brennt.

So sprachen wir über 90 Minuten. Ich fühlte mich verstanden, beraten und unterstützt. Was und wie Philipp da tut was er tut ist ganz großartig.

Also wer mal über seine Probleme reden möchte, die eigenen Freunde aber doch nicht die Richtigen dafür sind und eine Selbsthilfegruppe zu unpersönlich findet, der ist bei ihm richtig aufgehoben.

Und für Transmenschen im speziellen sei gesagt, Philipp hat selbst einen Trans-Hintergrund und weiß von was er spricht.

Mehr Infos zu Philipp und seinem Dienst findet ihr hier: www.im-falschen-koerper.de