über mein Leben

OP Termin endlich bestätigt

Endlich ist alles bestätigt, alle Unterlagen zusammen und der Termin ausgemacht. Am 15. Oktober werde ich in die Klinik in München-Bogenhausen einziehen und am 16. ist dann schon die Operation.

Kaum ist der Termin da, schon stellt sich ein echt komisches Gefühl ein. Eigentlich sollte ich mich freuen aber irgendwie ist mir nicht danach. Ich hab angst. Die OP als solches sehe ich nicht so problematisch. Ich hab nur keine Ahnung wie mein Leben danach weiter geht, wie meine Beziehung unter dieser Veränderung funktioniert oder auch nicht funktioniert. Und auch die Angst vor der veränderten Sexualität und dem Ausüben dieser setzen mir ziemlich zu.

Nicht so leicht darüber zu schreiben. Was ist, wenn danach sexuell gar nichts mehr geht? Was ist, wenn meiner Partnerin (oder mir) dann was fehlt?

Drückt mir bitte alle Daumen die ihr finden könnt.

Der neue Führerschein

Zugegeben, ich hab mir ziemlich viel Zeit gelassen aber nun hab ich auch das letzte offizielle Dokument erneuern lassen. Vor vier Wochen hab ich beim Landratsamt einen neuen Führerschein beantragt. Diesen halte ich nun seit heute in meinen Händen.
Schade, dass das Bild auf der Scheckkarte schwarz-weiss ist. Wozu hab ich denn meine Haare gefärbt. 🙂
Wenn mir was dran liegen würde, müsste ich jetzt meine Zeugnisse und sogar meine Geburtsurkunde ändern lassen. Aber den Stress geb ich mir dann doch nicht. Seit Jahren hat niemand mehr diese Dokumente sehen wollen.
Oder sollte ich doch?

777 Tage

Dank meinem kleinen Erinnerungstool hab ich eben erfahren, dass ich nun 777 Tage als Jeanette im öffentlichen Leben stehe.

Mit festem Stand im Job wie privat habe ich mich sehr gut eingelebt bzw. umgestellt. Alles geht gerade bergauf.

Das nächste kuriose Jubiläum ist dann nach 7 Jahren, 7 Monaten und 7 Tagen. Genug Zeit für noch mehr Veränderungen und endlich ein bisschen leben.

Jeanette im Radio 2.0

Gestern hatte ich das Glück an einer Live-Podcast-Aufzeichnung teil zu nehmen. Zusammen mit meinem Lieblings Radio-Moderator Holger Klein durfte ich eine Stunde lang über Transsexualität und den Problemen die damit verbunden sind sprechen.

  • Interview 1: Link zu Wrint.de
  • Interview 2: Link zu Wrint.de

Dank dir Holgi, dass ich teilnehmen durfte.

 

OP in Aussicht

Nach 9 Wochen hab ich nun endlich die schriftliche Bestätigung meiner Krankenkasse:

„…wurde uns durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung mittlerweile bestätigt, dass Ihr Wunsch nach einer Geschlechtsumwandlung als Krankheit im versicherungsrechtlichen Sinn zu werten ist.

Die [Krankenkasse] ist aus diesem Grund bereit, die Kosten einer Geschlechtsumwandlung zu übernehmen. Hierzu gehört in erster Linie die geschlechtsangleichende Operation“

 

Dieses und weitere Schreiben gehen nun endlich zu meinem erwählen Arzt nach München. Wenn die versprochene Wartelistenzeit von 3 Monaten eingehalten wird, erhoffe ich mir einen Termin noch im Herbst diesen Jahres.

Die Geschichte mit meinem Vermieter (Teil 2)

Wie erwartet war der Auszug leider nicht das Ende der Geschichte.

Ende Oktober erhielt ich einen Anruf eines Anwalt bei meinem Arbeitgeber. Er wollte meine Adresse, um eine Forderung seines Mandanten an mich schicken zu können. Er erhielt nur die Faxnummer und so erhielt ich einen ziemlich umfangreichen Stapel Papier aus Rechnungen und einer Forderung, diese zu begleichen. Die Gesamtsumme umfasste rund 8.800 €.

Und wurde unter anderem folgendes vorgeworfen:

  • Mutwillige Zerstörung des Badezimmers, wodurch ein neues Badezimmer eingebaut wurde.
  • Übermäßige Abnutzung der Wände wodurch alle Wände und Decken neu tapeziert und gestrichen werden mussten.
  • Austausch aller Schlösser da die zurückerstatteten Schlüssel nicht die Ausgehändigten waren.
  • Zerstörung der in der Wohnung befindlichen Möbel die zum Objekt gehörten.
  • Ein Attest seines Arztes wegen einer Verletzung an seiner Hand.
  • Wasserschaden im Parkett im Schlafzimmer.

Da jede einzelne Forderung aus der Luft gegriffen war oder durch Mitschuld des Vermieters zustande gekommen war, sah ich mich gezwungen einen Anwalt einzuschalten. Über den Mieterschutzbund fand ich einen sehr kompetenten Herrn, der ein passendes Antwortschreiben an die Kläger verfasste.

  • Das Badezimmer wurde nicht beschädigt. Da uns fast 2 Monate das warme Wasser abgestellt wurde, hatte sich Kalk abgesetzt. Diesen nahm der Vermieter zum Anlass die Badewanne als „total verschmutzt und nicht mehr zu reinigen“ zu bezeichnen.
  • Ich hatte vier Regale an die Wand montiert. Dabei stellte sich heraus das die Außenwände Unsachgemäß erbaut wurden was zu größeren Dübellöchern führte. Hinter der Tapete bröckelte uns der Sand nur so entgegen.
  • Mir wurden mehrfach Schlüssel ausgehändigt und wieder zurückgezogen. Nur weil er nicht mehr wusste welche das waren mir den Austausch aller Schlösser in Rechnung zu stellen ist nun wirklich nicht rechtens.
  • Dass sich Möbel, insbesondere wenn Haustiere erlaubt sind, abnutzen ist in der Natur der Dinge. Er verlangte die Möbel im Originalzustand. Dies geht aber nach 3 Jahren nun wirklich nicht. Staub, leichte Verschmutzung und alltagsübliche Abnutzung zeigten sich bei den Möbeln die nicht aus erster Hand stammten deutlich.
  • Aus Teil 1 ist der Angriff auf meine Freundin bekannt. Dass er sich dabei selbst an unserem Wäscheständer verletzte auch. Den Arztbesuch stellte er nun in Rechnung? Nein Danke!
  • Bei dem Angriff aus Teil 1 ging es um einen Wäscheständer voller nasser Wäsche. diese tropfte nach dem Vorfall im Schlafzimmer auf den Boden (Wolle tropft ungeschleudert, darum stand der Wäscheständer ja auf der Terrasse). Dies verursachte einen Aufquellen des Parkett. Der einzige Punkt über den sich tatsächlich streiten ließ.
Nach Monatelangem Hin und Her über die Rechtmäßigkeit der Forderungspunkte verordnete das Amtsgericht eine Anhörung zur Gütlichen Einigung.
Zum ersten genannten Termin erschien der Anwalt meines ehemaligen Vermieters und der Vermieter selbst garnicht erst.
Zwischenzeitlich erhielt ich einen Brief zur Ansicht, in dem ein neuer Anwalt des Vermieters Einsicht in die Akten forderte.
Zum zweiten Termin erschien dann der neue Anwalt und der Vermieter. Der Vermieter wollte erst gar nicht teilnehmen weil er sich aus persönlichen Gründen nicht in der Lage sah, trat dann aber doch in den Saal. Mein großes Glück wie sich herausstellen würde.
Die Klage wurde verlesen und nach und Nach wurden die Punkte erläutert. Und damit begann die unvergessliche Show:
  • Der Vermieter fiel der Richterin ständig ins Wort.
  • Er beleidigte mich immer zu. Bezog sich auf mich mit „…Herr oder Frau … hat…“.
  • Trotz Zurechtweisung durch die Richterin hörten die Beleidigungen nicht auf sondern
  • Er bezeichnete meine Freundin als „Frau der Unterwelt, der Drogen- und Pornographieszene“
  • Er verleumdete unsere neue Wohnung da am Eingang „Zutritt für unter 18 Jähre nicht gestattet“ steht. Das dies der Eingang des im Erdgeschoss gelegenen Casinos ist vergas er geflissentlich und dass er uns offensichtlich nachgestellt hat auch.
  • Er behauptete, dass der Wasserschaden dadurch entstanden sei, dass meine Freundin im Schlafzimmer auf den freien Parkettboden gepinkelt hätte. Bei der Aussage hatte er sich es dann vollends bei jedem im Raum verscherzt.
Ich musste mich während der ganzen Aktion sehr zusammen reissen diesen Widerling nicht zusammen zu stauchen. Aber mein Anwalt mahnte, mich nicht einzumischen. So konnte der Vermieter sich bis zur Unkenntlichkeit selbst in die Scheisse reiten (Sorry für die Wortwahl aber es lässt sich nicht beschönigen).
Am Ende der Show hatte er alles verloren was für Ihn wichtig war. Seine Würde, seine Glaubwürdigkeit und offensichtlich auch seinen Anwalt, denn diesem war es mehr als offenkundig peinlich diesen Mann vertreten zu haben. Und als krönenden Abschluss nach der Verhandlung kommt noch der Vermieter zu meinem Anwalt und überreicht ihm seine Karte. Im Beisein seines eigenen Anwalt sprach er davon, dass mein Anwalt ihn doch in Zukunft vertreten solle.
Das vorläufige Ende vom Lied ist, dass er meine immer noch ausstehende Kaution für den Wasserschaden behalten durfte. Ich aber für keine weiteren Kosten mehr haftbar gemacht werden dürfe. Und von den Prozesskosten habe ich nur 15% zu bezahlen. Die restlichen 85% hat der Vermieter zu entrichten.
Die Moral von der Geschichte?
  1. Ich werde nie wieder in ein vom Vermieter selbst bewohntes Objekt ziehen.
  2. Mieterschutz ist ein Segen und die 60€ im Monat sind im Angesicht was sonst passieren könnte ein Witz.
  3. Ich werde mich nie wieder von einer Aussenstehenden Person so abhängig machen.
    • Post geht ins Büro.
    • Haustiere erstmal keine.
    • Niemals etwas leihen was nicht binnen einer Stunde zurückgegeben werden kann.
Ich hoffe euch passiert niemals so ein Mist und haltet euch von zu freundlichen Menschen fern.

Zweijähriges

Heute sind es zwei Jahre als Jeanette in der wirklichen Welt.

Ich hab mich unglaublich entwickelt und noch unglaublichere Freunde an meiner Seite die mich immer unterstützten.

Danke an Alle die an mich glauben und mich so akzeptieren wie ich bin, mit all meinen Fehlern und Ticks. Ganz besonderer Dank gilt Manu, Jesko und Ali.

1. Quartal 2012

Im Januar konnte ich nun endlich mit der Fotoepilation anfangen. Alle 3-4 Wochen eine Sitzung mit 45 Blitzen. Bisher hab ich 3 Sitzungen hinter mir die erstaunlich gut gewirkt haben. Die erste war mehr als schmerzhaft. Die folgenden wurden stetig angenehmer und die Wirkung ist beeindruckend. An den Wangen hab ich praktisch keinen Bartwuchs mehr. Links und rechts am Kin gibt es noch größere Felder von Haaren die sich vehement weigern zu verschwinden. Aber ich hab ja noch 9 Sitzungen um die los zu werden.

Das Gericht hat meine Personenstandsänderung akzeptiert und fordert einen hörenden Betrag wegen diesem Urteil. Hier muss ich gegen die Prozesskosten vorgehen.

Bezüglich meinem alten Vermieter wird mir unglaubliches Vorgeworfen. Messiverhalten, Zerstörung fremden Eigentums etc. Nur gut das wir Zeugen und Fotos haben die belegen das des Klägers Zeuge unglaubwürdig ist.

Ab Anfang April kommt ein neues Medikament-Gel zu meiner Sammlung hinzu. Progesteron-Gel darf ich nun verwenden. Ich erhoffe mir davon mehr Brustwachstum.

Mein Antrag zur OP liegt nun seit über 6 Wochen beim MDK ohne jegliche Rückmeldung.

 

endlich Frau

Lang hat es gedauert aber nun ist es endlich wahr geworden. Dank der Personenstandsänderung bin ich nun endlich offiziell und rechtsgültig eine Frau.

Keine Faxen mehr mit „Herr Jeanette“ und ähnlichen Anschreiben von offiziellen Behörden. Den neuen Personalausweis habe ich auch schon seit einigen Tagen. Jetzt noch einen neuen Führerschein beantragen und das alte männliche, bürokratische Ich ist Geschichte.

Epilation die zweite

Zwei Tage nach der zweiten Behandlung sieht mein Gesicht aus wie ein Schlachtfeld. Ich hab mich seit Freitag morgen nicht mehr rasiert um der geschädigten Haut zeit zum Erholen zu geben. Jetzt, Sonntag Abend sieht man das Ergebnis schon recht gut. Rund herum gibt es 2cm Breite und 5cm lange Streifen, an denen keine Haare mehr sichtbar sind. Alles weg. Aber dafür ist der Übergang zu den Stellen wo noch Haare sind sehr krass sichtbar. Hat was von dem Style, den sich die Südländer gerade so schneiden lassen. Aber immerhin war diese zweite Behandlung weit weniger schmerzhaft als die Erste. Aber die Haut findet es wie beim ersten mal sehr reizvoll und reagierte mit Sonnenbrand und Pusteln. Hoffe dass wird mit der Zeit auch besser.